Deutschlands Wasserball-Männer verloren ihr drittes Spiel bei den Europameisterschaften in Budapest mit 3:10 (1:2, 0:3, 1:3, 1:2) gegen Montenegro, damit schließt die Mannschaft des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) die Vorrunde auf Rang drei hinter Kroatien und Montenegro ab. Am Montag (16:00 Uhr) geht es nun gegen den WM-Zweiten Spanien weiter, der Sieger dieses Play-off-Duells zieht ins Viertelfinale gegen Titelverteidiger Serbien ein, der Verlierer spielt um die Plätze neun bis zwölf.
Für die deutschen Treffer sorgten Lucas Gielen (2) und Ben Reibel, insgesamt fehlte an diesem Tag aber die Effizienz im Angriff. Nachdem im zweiten Viertel ein verworfener Strafwurf Reibels und ein nach Videobeweis nicht anerkannter Lattenabpraller Marko Stamms nicht zum möglichen 2:2-Ausgleich führten, nahm das Spiel auf einmal einen ganz klaren Verlauf. „Wir waren heute nicht annähernd auf dem Niveau, das wir leisten können“, räumte Bundestrainer Hagen Stamm ein: „Aber die Mannschaft macht es ja nicht absichtlich. Wir sind durch die vielen Ausfälle und die vielen Trainingsrückstände nicht so gefestigt, dass wir so ein Ding im zweiten Viertel wegstecken. Dann bricht alles zusammen. Es hat überhaupt keinen Sinn, mit den Jungs zu schimpfen. Wir müssen das analysieren und gucken, was wir im weiteren Turnierverlauf besser machen können.“
Ein Viertelfinaleinzug wie zuletzt bei der WM 2019 scheint angesichts des kommenden Gegners Spanien nun eher unrealistisch. Die Iberer, mit denen das DSV-Team in der EM-Vorbereitung zusammen in Berlin trainierte, rutschten nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses auf Gruppenplatz zwei, da Gastgeber Ungarn erst am Abend gegen Malta spielte und den für den Gruppensieg benötigten Vorsprung von 20 Treffern daher genau kannte (und schließlich 26:0 gewann). „Die Spanier sind auf dem Papier noch besser als Montenegro. Wenn wir so abliefern wie heute, dann kriegen wir da zehn Tore Differenz. Wir werden aber sicher eine andere Mentalität ins Wasser bringen“, sagte Stamm: „Unser Ziel bleibt nach wie vor, uns für die Olympia-Qualifikation zu qualifizieren und dafür reicht Platz neun und zehn wahrscheinlich."
Stamms Flügelspieler Marin Restovic sieht das ganz ähnlich: „Wir haben gegen Montenegro unsere Chancen nicht genutzt und wurden dafür bestraft. Aber unser Ziel bleibt es trotzdem, den Startplatz beim Olympia-Qualifikationsturnier zu sichern“, so Restovic.