Thomas Lurz (SV 05 Würzburg) gab seinen Rücktritt vom aktiven Leistungssport bekannt. „Ich habe beschlossen, meine Karriere sofort zu beenden.“ erklärte er gegenüber der Main-Post.
Der 35-jährige Würzburger ist einer der erfolgreichsten deutschen Schwimmer überhaupt. In seiner beeindruckenden Freiwasserkarriere sammelte er 27 deutsche Meistertitel, holte fünf EM-Titel und wurde zwölffacher Weltmeister. An drei Olympischen Spielen nahm er teil, erreichte über die 10 km Marathondistanz in Peking 2008 Bronze und in London 2012 die olympische Silbermedaille. Dreimal wurde er Weltcup-Gesamtsieger und sechsmal wählte man ihn zum Weltschwimmer des Jahres im Freiwasser – sooft wie keinen anderen.
Thomas Lurz hat im Freiwasserschwimmen alles erreicht – fast. Sein Ziel war es, bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 seinen vielen Erfolgen mit Olympia-Gold die Krone aufzusetzen. Neben Beruf und Familie konnte der Vater eines einjährigen Sohnes aber seinen eigenen hohen Ansprüchen, das wichtigste Rennen er Welt zu gewinnen, nicht mehr gerecht werden. Diese Erkenntnis reifte seit längerem in ihm heran, und bei einem so herausragenden Sportler, einem so planvollen, analytischen Menschen wie Thomas Lurz darf man sicher sein, dass er es sich gut überlegt hat.
DSV Freiwassertrainer Stefan Lurz zum Rücktritt seines Bruders in der Main-Post: „Als Bundestrainer bin ich traurig, weil wir einen Leitwolf und ein Vorbild verlieren. Als Bruder bin ich dankbar für die Zeit, die ich mit ihm arbeiten durfte. Er ist ein außergewöhnlicher Sportler.“
Mehr zu den Hintergründen seiner Entscheidung hat Thomas Lurz auf seiner Webseite veröffentlicht.
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