Zehn A-Finals und zwei schnellste Zeitläufe sorgten am heutigen dritten Tag der Deutschen Meisterschaften im Schwimmen für ein prall gefülltes Wettkampfprogramm in der Berliner SSE. Für die vielleicht stärkste Leistung des Tages wurde heute Isabelle Härle (SG Essen) mit dem Deutschen Meistertitel über 1500m Freistil der Damen belohnt. Mit ihrer Siegerzeit von 16:06,82 Minuten knackte die 27-Jährige nicht nur die WM-Norm (16:24,42), sondern nimmt nun aktuell auch Platz zwei der Weltjahresbestenliste ein. Glücklich gab die Europameisterin nach dem Rennen zu Protokoll: „Das war ein richtig geiles Rennen, und es hat Spaß gemacht, mit Sarah und Leonie zu schwimmen. Es war um rund elf Sekunden Bestzeit. Ich hätte nie damit gerechnet, so schnell zu schwimmen.“
Die Zweitplatzierte Sarah Köhler und Dritte Leonie Antonia Beck kletterten mit ihren ebenfalls bemerkenswerten Leistungen auf die Positionen drei bzw. vier in der Liste der Weltjahresbesten. Auch erwähnenswert: Die 18-jährige Beck verbesserte in 16:07,70 Minuten den bisherigen Altersklassenrekord gleich um 17 Sekunden.
Ebenfalls in toller Form präsentierte sich die Wiesbadenerin Jenny Mensing über 200m Rücken der Damen. In der Siegerzeit von 2:08,48 unterbot sie die geforderte WM-Norm deutlich. Mensing belegt aktuell Platz fünf in der Weltrangliste und zeigte sich positiv überrascht von ihrer starken Leistung: „Ich hätte nie mit dieser Zeit gerechnet. Ich habe extra auf den ersten Metern nicht so viel Gas gegeben, um hinterher noch beschleunigen zu können – es ist aufgegangen“.
Sehr zufrieden war nach ihremheutigen Erfolg auch die neue Deutsche Meisterin über 100m Freistil Annika Bruhn: „Das war Bestzeit und das erste Mal unter 55 Sekunden.“ Die WM-Norm von 54,88 unterbot keine weitere Schwimmerin.
Bei den Männern gelang es über 100m Freistil keinem Athleten, seinen Namen auf die WM-Longlistzu setzen (WM-Norm: 49,07). Paul Biedermann (SV Halle/Saale) verteidigte in 49,24 Sekunden lediglich seinen Titel aus dem Vorjahr. Überhaupt hatten am heutigen Wettkampftag die Männer Probleme mit der geforderten WM-Norm. Über 200m Schmetterling, 200m Rücken, 200m Lagen und 100m Brust unterbot kein Schwimmer die Normzeiten. Die Deutschen Meister Alexander Kunert (SV Gelnhausen), Christian Diener (Potsdamer SV), Philip Heintz (SV Nikar Heidelberg) und Christian vom Lehn (SG Essen) konnten sich deshalb nicht so ganz über ihre Siege freuen. Bei den Frauen gab es nur im Rennen über 100m Brust keine Kandidatin für die Longlist. Hier strahlte Vanessa Grimberg (SVR Stuttgart) aber trotzdem über ihre Zeit von 1:08,12 Minuten: „Das war eine deutliche Bestzeit, damit hätte ich nicht gerechnet.“
Franziska Hentke(SC Magdeburg) und Theresa Michalak (SG Bayer) erfüllten ihr heutiges Soll: Über 200m Schmetterling der Frauen siegte Hentke in 2:07,05 Minuten, knackte die Norm und platzierte sich in der Weltrangliste auf Platz fünf. „Das war fast Bestzeit, ich bin sehr zufrieden.“ Michalak ist neue Deutsche Meisterin über 200m Lagen in 2:13,06. Sichtlich freute sich auch Florian Vogel über seinen zweiten Deutschen Meistertitel in zwei Tagen: Über 800m Freistil ließ er keinen an sich vorbei und schwamm sich in 7:52,57 Minuten auf Weltranglisten-Platz vier.
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(EW)
