Ein Ende ist auch immer ein Anfang. Neue kommen, Alte gehen. So oder so ähnlich hätte man vergangenen Samstagabend in Bonn auch betiteln können. Als bei der Gala der Deutschen Sporthilfe die „Juniorsportlerin des Jahres 2015“ Laura Lindemann (Triathlon) gekürt wurde, gab es gleichzeitig einen Abschied von 22 Athletinnen und Athleten, die sich kürzlich vom Leistungssport zurückgezogen haben, darunter auch vier DSV-Asse.
„Hinter den einzelnen Namen stehen beeindruckende Karrieren, die uns jahrelang begeistert haben. Wir möchten deshalb diesen verdienten Athleten noch einmal ‚Danke‘ sagen für ihren jahrelangen Einsatz und die vielen Entbehrungen, mit denen sie die Leistungen und den Erfolg erst möglich gemacht haben – zur Freude aller Sportbegeisterten in Deutschland“, so Jörg Adami, Vorstandsmitglied und Direktor Förderung der Deutschen Sporthilfe in einer Pressemitteilung.
Auch die vier DSV-Asse, die in den letzten 12 Monaten ihre erfolgreichen Karrieren beendeten, wurden bei der Gala der Deutschen Sporthilfe zusammen mit 18 anderen Sportlerinnen und Sportlern noch einmal für ihre Leistungen gewürdigt:
Markus Deibler legte ein spektakuläres Ende seiner Karriere hin. Er verabschiedete sich im Dezember 2014 vom Leistungssport, nachdem er nur wenige Tage zuvor Weltmeister in Weltrekordzeit über 100m Lagen (0:50,66 Minuten) bei der Kurzbahn-WM in Doha wurde. Der gebürtige Biberacher widmet sich nun in vollem Umfang seiner eigenen Eisdiele in Hamburg, die er schon während seiner Schwimmkarriere aufgebaut hatte.
Mit gerade einmal 21 Jahren hing im Frühling auch Silke Lippok die Schwimmbrille an den Nagel. Nach mehreren verletzungs- und krankheitsbedingten Pausen kehrte die 200m-Freistilspezialistin dem Schwimmsport endgültig den Rücken und konzentriert sich nun auf ihr Studium der Psychologie.
Freiwasser-Legende Thomas Lurz blickt auf eine lange und sehr erfolgreiche Karriere zurück. Im Mai dieses Jahres beendete der Würzburger seine Laufbahn im Wasser, während der er über 30 Medaillen bei internationalen Titelkämpfen im "Open Water" gewinnen konnte. Der sechsmalige Freiwasser-Weltschwimmer des Jahres widmet sich nun in Vollzeit seiner beruflichen und familiären Zukunft.
Erst kürzlich, Mitte Oktober, gab Daniela Schreiber das Ende ihrer aktiven Schwimmkarriere bekannt. Die 26-jährige, die für den SV Halle/Saale an den Start ging war unter anderem Vizeweltmeisterin und zweimalige Europameisterin mit der 4x100m Freistilstaffel.
Stellvertretend für alle Athleten bedankte sich Kristof Wilke (Olympiasieger Rudern) für die langjährige Unterstützung der sportlichen Karrieren. Für die anwesenden Sportler rund um die DSV-Schwimmer gab es Standing Ovations im ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages in Bonn.
(RH)
