Schwimmabzeichen

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Vom 09. – 16. Juni 2024 finden die bundesweiten SCHWIMMABZEICHENTAGE 2024 statt. Mit diesen Aktionstagen unterstützt der DSV die Schwimmausbildung in den Vereinen. Dieses Jahr werden sämtliche Aktionstage kostenlos ab dem 16. April auf den Seiten des DSV und DOSB veröffentlicht.

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"Wenn ihn keiner bemerkt, dann war es gut"

DSV-Kampfrichter in Rio dabei
29.01.2016 Kategorie: Schwimmen, Verband

Dieter Geus im Einsatz (Foto: privat)

Einen Schwimmwettkampf machen viele Personen zu einem gelungenen Event. Vor allem natürlich die Sportler, die Trainer, die Fans, die Freunde, die Organisatoren, die Helfer und auch sie: Die Kampfrichter. Dr. Dieter Geus ist einer von Ihnen. Und dieses Jahr nicht irgendeiner!

Seit 1992 ist Dieter Geus im Besitzt einer Schiedsrichterlizenz. „Die Schiedsrichterei mache ich natürlich ehrenamtlich. Geld verdienen ist damit etwas schwerer als beim Fußball“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Spaß muss es auf jeden Fall machen, denn er ist schon lange mit dabei und das auf nationaler und internationaler Ebene. Für ihn, so empfindet er selbst, ist die Schiedsrichterei weniger ein Hobby, vielmehr Berufung. Sein erster Einsatz für den DSV „war beim damaligen Arena-Meeting in Gelsenkirchen“ 1995. Seit dem ist er regelmäßig bei den Deutschen Meisterschaften auf verschiedenen Positionen unterwegs und seit nun mehr acht Jahren auch Kampfrichterobmann des Bayerischen Schwimmverbandes.

Als Landesobmann ist er für die Aus- und Fortbildung von Kampfrichtern und Schiedsrichtern zuständig und teilt Kampfgerichte ein. Gut 20 Wochenenden im Jahr - von den 52 zur Verfügung stehenden - verbringt er in der Schwimmhalle oder im Freibad, um dort für einen reibungslosen Ablauf von Schwimmveranstaltungen zu sorgen. Und das alles nebenher, neben einem „richtigen“ Beruf.

Diesem zusätzlichen Engagement gehen in Deutschland zur Zeit 14.300 Kampfrichter aktiv nach. „Eine Lizenz besitzen sogar ca. 26.000 Menschen!“, so Klaus Beckmann, Referent für Kampfrichterwesen im DSV. Kampfrichter kann im Prinzip jeder werden, der Mitglied in einem Verein ist, der einem Landesschwimmverband angehört und den jeweiligen Altersbestimmungen entspricht. Die Aufgabengebiete sind dabei vielfältig. Man unterscheidet zwischen Wettkampfrichtern (zu dieser Gruppe gehören unter anderem Zeitnehmer, Zielrichter oder Starter), Auswertung (dazu gehören Protokollführer und Auswerter) und Schiedsrichtern. Vereine wissen um die Wichtigkeit ihrer Kampfrichter für sie. In den meisten Fällen darf nur an einem Wettkampf teilgenommen werden, wenn eine ausreichende Anzahl an Kampfrichtern von Seiten des Vereins gestellt wird. Kurz: Keine Kampfrichter, kein Wettkampf.

Zum Kampfrichtersein gehört neben der genauen Kenntnis der Schwimmtechniken, um zu wissen was regelkonform ist und was nicht, noch Einiges mehr. Man müsse ein Fingerspitzengefühl entwickeln und ein gewisses Auftreten an den Tag legen, ist sich Dieter Geus sicher. Zudem würde ein guter Schiedsrichter seine „Macht“ nicht missbrauchen, nur um sich zu profilieren oder um andere zu übertrumpfen! „Leider passiert das gelegentlich“, stellt er fest. Aber das sei nur menschlich. Als guter Schiedsrichter hat er immer das Ziel „einen Wettkampf so gleich und fair wie möglich für alle“ zu bewerten.

Geus‘ Erfahrungen auf nationaler Ebene sind noch wertvoller für die Arbeit auf internationaler Ebene. Durch seinen Wohnsitz in England taucht er des Öfteren auch auf britischen Wettkämpfen am Beckenrand auf. Außerdem ist er für den Weltschwimmverband FINA seit 2005 auf verschiedensten Wettkämpfen unterwegs gewesen. So hatte er z.B. schon das Glück bei Jugend-Europameisterschaften, Europameisterschaften, Junioren-Weltmeisterschaften und Weltmeisterschaften direkt am Beckenrand das Wettkampgeschehen zu leiten und hautnah mitzuerleben.

Dort müssen Kampfrichter neben den normalen Aufgaben – zu denen auch Disqualifikationen gehören („die keinen Spaß machen“) - durchaus auch mal ungewöhnliche Hilfe leisten. Wie bei der Weltmeisterschaft in Rom 2009. Zur Zeit der knallengen High-Tech-Anzüge kam es durchaus vor, dass das Material dem Druck nicht standhielt: Einem Schwimmer platze bei der Einnahme der Startposition der Anzug. Glück für ihn, dass Dieter Geus in der Nähe war und ihm schnell sein Handtuch reichen konnte. „Nach dem Abschnitt kam der Athlet extra bei mir vorbei, um sich zu bedanken“, erzählt er.

Doch diesen Sommer folgt nun das bisher größte Highlight für ihn. Dieter Geus wurde von der FINA als Kampfrichter für die Beckenwettbewerbe der Schwimmer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio berufen. 15 mögliche europäische Schiedsrichter standen für die FINA zur Auswahl. Nur sechs von ihnen werden bei den Spielen im Kampfgericht sitzen, und er ist einer davon.

Wie man es als Kampfrichter zu den Olympischen Spielen schafft? „Ein Teil davon ist sicherlich, dass man bei den Mitgliedern des TSC [Technical Swimming Committee der FINA] bekannt ist und diese auch einschätzen können, ob man bei Olympischen Spielen dem Druck oder den Aufregungen standhalten kann“, erklärt Dieter Geus. Eine weitere Hürde ist vom Deutschen Schwimm-Verband für die Wahl gemeldet zu werden. Und schließlich muss man dann noch unter allen möglichen Kandidaten ausgewählt werden. Jede dieser Hürden hat er genommen und darf sich nun auf Olympia 2016 freuen, auch wenn dafür der Jahresurlaub drauf geht.

Die Nominierung für Rio ist für ihn auch insofern noch einmaliger, da es seine ersten und auch einzigen Olympischen Spiele sein werden. „Ich finde es eine Ehre den Deutschen Schwimm-Verband bei den Olympischen Sommerspielen vertreten zu dürfen. Und natürlich bin ich aufgeregt und freue mich“, blickt er stolz auf seine kommende Aufgabe.

Welche Position er in Brasilien im Kampfgericht einnimmt wird erst vor Ort entschieden und auch täglich wechseln. Seinem Grundsatz wird er aber sicher treu bleiben: „Wenn sich alle Schwimmer gut auf ihre Wettkämpfe vorbereiten können, die Wettkämpfe fair verlaufen sind und keiner das Kampfgericht bemerkt hat, dann war es für mich eine gute Veranstaltung.“

Der DSV gratuliert Dr. Dieter Geus ganz herzlich zur Nominierung für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016!

 

(RH)

 

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