Marco Koch hat dem zweiten Tag der Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Windsor aus Sicht des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) den Stempel aufgesetzt. Der Darmstädter, dessen Paradetrecke (200 m Brust) am Donnerstag auf dem Programm steht, schwamm in 56,77 Sekunden zu Gold über 100 m Brust und verpasste seinen eigenen Deutschen Rekord lediglich um zwei Hundertstelsekunden.
„Ich habe die Strecke eigentlich als Aufwärmen für die 200 Meter Brust genommen. Wir hatten sogar überlegt abzumelden und uns für die 200 Meter zu schonen. Und jetzt gewinne ich – witzig“, so Koch. „Ich war jetzt minimal langsamer als bei den Deutschen. Die Form ist also da, und ich hoffe, dass ich morgen in die Nähe meiner Zeit von den Deutschen schwimmen kann. Jetzt werde ich noch ausschwimmen, die Dopingprobe hinter mich bringen, zur Physio gehen und dann schnell ins Bett.“ In einem sehr knappen Rennen ging Silber an den Russen Vladimir Morozov (57,00) und Bronze an den Italiener Fabio Scozzoli (57,04). „Das ist schon außergewöhnlich, damit haben wir nicht gerechnet“, musste auch Kochs Heimtrainer Alexander Kreisel eingestehen.
Nochmals schneller als im Vorlauf und unter 51 Sekunden schwamm Marius Kusch (München) über 100 m Schmetterling. In 50,97 Sekunden belegte er nach den Halbfinals Platz zwölf. „Ich bin super zufrieden. Ich wollte noch einmal ein technisch sauberes Rennen hinlegen. Das ist mir gelungen, es hat Spaß gemacht.“
Zufrieden zeigte sich natürlich auch DSV-Chefbundestrainer Schwimmen, Henning Lambertz, mit den Leistungen seiner Aktiven. „Das war heute sogar noch einen Tick besser als gestern. Das Highlight und das i-Tüpfelchen war natürlich Marco mit Gold auf seiner Nebenstrecke. Sehr gut gefallen hat mir auch Celine Rieder mit ihrer Top-Ten-Platzierung. Sie hat eine ganz leichte und tolle Art zu schwimmen. Sie gefällt mir im Wasser sehr gut. Und dann noch Marius mit seiner Zeit von unter 51 Sekunden – das war ein ganz tolles Auftreten des Teams.“
Zu ihrem zweiten und dritten Gold in Windsor schwamm die Ungarin Katinka Hosszu. Die „Iron Lady“ setzte sich nach den 400 m Lagen am ersten Wettkampftag nun auch über 200 m Schmetterling durch. In 2:02,15 Minuten verwies sie die fünf Jahre jüngere US-Amerikanerin Kelsi Worrell auf Rang zwei. Eine knappe Stunde später triumphierte die Ungarin auch über 100 m Rücken (55,54). Gold Nummer zwei gab es auch für Tae-Hwan Park: Der Koreaner gewann nach den 400 m Freistil auch über 200 m Freistil (1:41,03 Minuten). Silber ging an den Südafrikaner Chad Le Clos.
Über 100 m Rücken der Männer setzte sich der Australier Mitchell Larkin in 49.65 Sekunden durch, der Titel über 50 m Brust der Frauen ging in 28,92 Sekunden an Lilly King aus den USA.
Den ersten Weltrekord der Titelkämpfe stellte das US-Quartett über 4x50 m Lagen der Frauen auf. Alexandra Margaret De Loof, Lilly King, Kelsi Worrell und Katrina Marie Konopka verbesserten die zwei Jahre alte Bestmarke von Dänemark um 77 Hundertstelsekunden auf 1:43,27 Minuten. Die letzte Goldmedaille des Tages ging an das Mixed-Quartett aus Russland über 4x50 Freistil (1:29,73).
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(HG)