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Chefbundestrainer Henning Lambertz im Interview

Beckenschwimmen
28.06.2017 Kategorie: Schwimmen, Verband

Henning Lambertz (Foto: Jo Kleindl)

Herr Lambertz, die aktuell zu lesenden Vorwürfe von Vanessa Grimberg und Marco di Carli gegen Sie und den Deutschen Schwimm-Verband sind vielfältig und deutlich. Was sagen sie dazu?

Lambertz: „Ich denke, viele dieser Vorwürfe entspringen einer partiellen Unwissenheit oder persönlichen Enttäuschungen. Daher kann ich diese gut einordnen.“

Wie meinen Sie das?

Lambertz: „Nun, wenn mir ein nicht fairer Umgang mit Nominierungen im Verbandsinteresse vorgeworfen wird, muss ich dies klar zurückweisen. Erstens wurden alle Nominierungen im Verbandsinteresse vom Nominierungsausschuss getroffen. Dieser besteht aus Athletensprechern, Trainersprecher, dem Bundestrainer Diagnostik und mir. Alle „Ausnahmen“ wurden mehrheitlich verabschiedet, es herrschte Einigkeit diesbezüglich. Zweitens ist es meine Aufgabe, Entwicklungsverläufe unserer Staffeln im internationalen Vergleich über Jahre hinweg zu verfolgen, die Trials anderer Nationen zu bewerten, den Fitnesszustand der in Frage kommenden Athleten aufgrund der Datendokumentation zu kennen, die Mehrfachbelastungen im Rahmen einer WM für einzelne Athleten einfließen zu lassen und Erfolgspotentiale Richtung Tokio zu erkennen. Dies kann aufgrund vieler fehlender Hintergrundinformationen niemand anders. Daher ist „das Verbandsinteresse“ eben nicht nur in einem prozentualen Abstand zur verpassten Norm auszudrücken, sondern hat viele weitere Parameter, die es zu bewerten gilt.“

Hätten Sie diese denn zum besseren Verständnis nicht direkt benennen können?

Lambertz: „In einer Pressemitteilung wird für gewöhnlich nicht seitenlang erklärt, warum ein gewisser Kader berufen wurde, sondern nur, dass dem ebenso ist. Erklärungsansätze waren zu lesen, wurden aber fehlinterpretiert. Des Weiteren darf ich aus Datenschutzgründen gar nicht alle Entscheidungsgrundlagen öffentlich benennen.“

Vanessa Grimberg wirft Ihnen weiterhin Machtmissbrauch auch auf der Ebene von dualer Karriereplanung vor.

Lambertz: „Meine jetzt konsequent vollzogenen Schritte waren seit Monaten bekannt. Vanessa will mit ihrem Trainer, Jan König, ihren Weg im Inselbad Untertürkheim bis Tokio 2020 gehen. Ich akzeptiere ihre Entscheidung, heiße sie aber nicht gut. Vanessas Bestzeit über ihre Hauptstrecke von 200m Brust liegt bei 2:25,36 aus dem Jahr 2015. Gerade vor einer Woche konnte sie bei den Deutschen Meisterschaften über diese Distanz nur eine 2:27,18 erzielen. Ihre Entwicklung ist rückläufig und weit entfernt von internationalen Finalchancen, die bei ca. 2:23,00 beginnen.“

Aber es war zu lesen, sie sei Bestzeit geschwommen!

Lambertz: „Ja, über ihre Nebenstrecke, den 100 m Brust. Hier konnte sie ihre persönliche Bestzeit um 11 Hundertstelsekunden von 1:07,91 aus dem Jahr 2016 auf 1:07,80 in diesem Jahr steigern. Gäbe ich mich mit solchen Entwicklungsraten zufrieden, würde Vanessa sich bis Tokio in den Jahren 2018/2019 und 2020 folglich um gute 33 weitere Hundertstel steigern und eine Endzeit von ca. 1:07,50 im Jahr 2020 anbieten. Die Qualifikationsnorm lag aber bereits in diesem Jahr bei 1:06,73 und wird nicht langsamer werden.“

Das heißt…

Lambertz: „Dass es aus meiner Sicht nötig wird, nach 13 Jahren toller Zusammenarbeit mit ihrem Trainer in Stuttgart jetzt mit schnelleren Schritten und größeren Maßnahmen ihre Reserven zu erschließen. Hierfür wäre der Mut nötig, einen Schritt auf einen Bundesstützpunkt zu machen, an dem Expertenteams, Bundesstützpunkttrainer und starke Trainingsgruppen vorhanden sind und Verbandsideen wie das neue Kraftkonzept, welches übrigens mehrfach deutlich erklärt wurde, umgesetzt werden.“

Die Kündigung ihrer Bundeswehrstelle scheint jedoch wirklich extrem. Hier wird einer Leistungssportlerin doch die Existenzgrundlage genommen, oder?

Lambertz: „Die Bundeswehr ist ein hervorragender Partner der Spitzenverbände im Deutschen Leistungssport, und die Plätze bei der Sportförderkompanie sind sehr begehrt. Aktuell stehen mir hiervon 17 für alle Schwimmer in Deutschland zur Verfügung, die jährlich überprüft und verlängert bzw. nicht verlängert werden. Dies passiert nicht automatisch wie zu lesen war. Ich muss genau abwägen, wem ich diese Plätze gebe und wem nicht. Durch die Verweigerung einer erbetenen Olympiaanalyse von Vanessa seitens ihres Trainers fehlt mir bis heute der detaillierte Rückblick auf die Olympiade 2012-2016, was eine sinnvolle Ausrichtung auf 2020 schwierig macht. Was will ich ändern, wenn ich nicht sicher weiß, was falsch war? Ich habe Vanessa und ihrem Trainer zu diesem Punkt angeschrieben, ebenso zum Thema Bundeswehr. Es waren mehrere Emails, ich habe mit ihr telefoniert. Zuletzt brachte sich sogar noch Sarah Köhler als neue Athletensprecherin ein, der ich nochmals Möglichkeiten für Vanessa aufzeigte. Leider konnte auch sie kein Umdenken bewirken.“

Was für Möglichkeiten meinen Sie genau?

Lambertz: „Es gab Angebote in vielerlei Hinsicht. Von einem kompletten Wechsel an einen Bundesstützpunkt ihrer Wahl, über die Teilnahme an der DSV Höhenkonzeption bis hin zu sinnvoll verteilten „langen Wochenendbesuchen“ in Heidelberg, um dort mit Trainingswissenschaftlern wie Hawo Döttling oder Sander Ganzevles zu arbeiten. Es wurden viele Möglichkeiten benannt. Nach Ablehnung all dieser aufgezeigten Varianten und der bis heute fehlenden Mitarbeit ihres Trainers wurden nun die erklärten Schritte vollzogen. Sie möchte ihren Weg allein gehen – ohne den DSV und dessen Partner.“

Sie kann sich also dennoch für die Olympischen Spiele 2020 qualifizieren?

Lambertz: „Selbstverständlich! Drücken wir es doch alle positiv aus… Sie möchte in ihrem gewohnten Umfeld bleiben, mit ihrem Heimtrainer allein weiterarbeiten und keine größeren Veränderungen in ihrem sportlichen Leben vornehmen. Der DSV akzeptiert diesen Weg und wünscht ihr gutes Gelingen."

 

(HG)

 

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