Gleich zum Auftakt des dritten Wettkampftages bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Hangzhou/China gab es die erhoffte erste Medaille für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV). In dem wohl bislang schnellsten 200-m-Brust-Finale der Geschichte sicherte sich der Frankfurter Marco Koch in 2:01,42 Minuten die Bronzemedaille. „Mir haben an jeder Wende ein paar Zentimeter gefehlt, da verliert man schon die ein oder andere Zehntelsekunde. Vielleicht fehlt einfach noch ein bisschen Anpassung vom Jetlag. Ich bin noch ein bisschen müde, bekomme deswegen nicht genug Kraft ins Wasser“, so Koch, der Bronze gewann, aber seinen Weltrekord verlor. Und zwar an den Russen Kirill Prigoda, der sich in 2:00,16 Minuten den Titel sicherte und 28 Hundertstelsekunden schneller war, als Koch bei seiner alten Bestmarke. Silber ging an den Chinesen Haiyang Qin (2:01,15). bekommen. „Solange ich der Erste bin, der unter zwei Minuten bleibt, ist es mir es egal, dass der Weltrekord geknackt wurde. Die Zeit ist stark, aber das ist nichts, was ich nicht auch kann.“ Bereits in einer Woche kann Koch kontern, dann schwimmt er bei einem Meeting in Lausanne: „Da habe ich nochmal die Chance.“
Zur erhofften Medaille hat es für Sarah Köhler zwar nicht gereicht, in 8:10,54 Sekunden verbesserte die Frankfurterin, die seit dem Sommer in Magdeburg bei Bernd Berkhahn trainiert, ihren eigenen Deutschen Rekord aber um elf Hundertstelsekunden. „So ganz zufrieden bin ich nicht wegen der verpassten Medaille. Ich konnte irgendwie nicht so richtig Druck machen. Aber ich habe auch gerade erst den Trainer gewechselt und war nicht zu 100 Prozent vorbereitet.“ Gold sicherte sich die Chinesin Jianjiahe Wang (8:04,34) vor Simona Quadarella aus Italien (8:08,03) und Leah Smith aus den USA (8:08,75).
25 Hundertstelsekunden fehlten Marius Kusch zu Bronze über 100 m Schmetterling. Im Finale riskierte der Essener alles, legte furios los (22,58 Sekunden), musste dann aber auf den letzten Metern hart kämpfen. Am Ende wurde Kusch sehr guter Fünfter. „Ich bin super zufrieden, Platz fünf ist ein Top-Ergebnis. Natürlich möchte man immer auf dem Podest stehen, aber ich musste einfach etwas riskieren.“ Über die halbe Distanz hat Kusch nun die nächste Chance: „Die ersten 50 Meter lassen auf ein schnelles 50-Meter-Rennen hoffen.“ Für den 25-Jährigen war es bereits das dritte Rennen unter 50 Sekunden innerhalb von 24 Stunden – eine Marke, die er vor der WM noch nie geknackt hatte.
Im letzten Rennen des Tages gab das DSV-Quartett um Christian Diener (Potsdam), Fabian Schwingenschlögl (Neckarsulm), Aliena Schmidtke (Magdeburg) und Jessica Steiger (Gladbeck) noch einmal richtig Gas und schwamm in 1:38,35 Minuten auf Platz sechs über 4x50 m Lagen Mixed. Dabei gelang Christian Diener in 22,91 Sekunden ein fabelhafter Start über die Rückenstrecke, war er doch nochmals 27 Hundertstelsekunden schneller als wenige Minuten zuvor im Halbfinale über 50 m Rücken, wo er sich mit einer Punktlandung in 23,18 Sekunden als Achter für das Finale am Freitagabend qualifiziert hatte. Eine Hundertstelsekunde langsamer hätte schon ein „Swim-Off“ um den letzten Finalplatz bedeutet. Ebenfalls im Finalabschnitt am Freitagabend dabei: Aliena Schmidtke. Die Magdeburgerin qualifizierte sich in 25,60 Sekunden über 50 m Schmetterling als Siebte für das Finale und will da nochmal angerufen. „Ein Finale macht immer Spaß, mal gucken, was da noch geht.“
Vorlaufeinsätze hatten noch Jenny Mensing (Wiesbaden) über 200 m Rücken (2:06,44/13.) Marie Pietruschka (Leipzig), die in 1:01,34 Minuten das Finale über 100 m Lagen lediglich um eine Zehntelsekunden verpasste, sowie Max Pilger (Essen), der in 2:08,73 Minuten auf Platz 28 über 200 m Brust schwamm. 28. Wurde auch Pilgers Essener Teamkollege Damian Wierling in 21,77 Sekunden über 50 m Freistil.