Auch am dritten Tag der Kurzbahn-Europameisterschaften in Glasgow konnte sich das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) wieder über zwei Medaillen freuen – und sogar noch mehr. „Endlich ist der deutsche Rekord gefallen!“ jubelte Christian Diener, nachdem er in einem spannenden Rennen über 100m Rücken seine zweite Medaille erkämpft hatte. In 49,94 Sekunden sicherte sich der 26-Jährige wie schon über die doppelte Distanz Silber und stellte dabei die nationale Bestmarke von Helge Meeuw aus dem Jahr 2009 (der Zeit der Hightech-Rennanzüge also) ein: „Bei der letzten Wende dachte ich: Ah, nicht so gut rangekommen. Aber zum Glück hat es noch gereicht“, strahlte der Potsdamer: „Ich bin sehr zufrieden. Für mich war es auch das erste Mal unter 50 Sekunden. Ich hatte eine Chance und habe zugeschlagen. Es hat alles super gepasst.“
Frisch rasiert und kampfbereit hatte sich Philip Heintz am Vormittag als Achter gerade noch so in das Finale über 200m Lagen gezockt. Auf der Außenbahn kämpfte der Titelverteidiger sich dann spektakulär an die Spitze des engen Feldes und sichert sich am Ende in 1:52,55 Minuten Bronze: „Dass ich eine Medaille hole, hätte ich vor den Meisterschaften gar nicht gedacht. Mit der Zeit von 1:52,55, mit dem Training und den Wettkämpfen, die ich aktuell mache, bin ich unglaublich zufrieden und dass es dann für eine Medaille gereicht hat, ist klasse.“ erzählte der Mann vom SV Nikar Heidelberg nach dem Rennen. Gold sicherte sich der Grieche Andreas Vazaios, der in 1:50,85 einen Europarekord aufstellte. Silber ging an den Norweger Tomoe Zenimoto Hvas (1:51,74).
Und es war nicht der einzige europäische Rekord an diesem Abend. Im Halbfinale über 100m Brust glänzte Ilya Shymanovich (BLR) mit der Bestmarke von 55,89 Sekunden. Marco Koch, der am Vorabend über die doppelte Distanz die Bronzemedaille sichern konnte, musste sich in diesem Rennen mit dem insgesamt zehnten Platz (57,76) zufriedengeben und verpasst den Einzug ins Finale.
Ebenfalls nur knapp scheiterte der erst 17-jährige Artem Selin über 50m Freistil. Gestartet auf Bahn eins des zweiten Halbfinallaufs, landete das Nachwuchstalent in 21,37 Sekunden auf Platz 10. Mit neuer Bestzeit und Altersklassenrekord rückte der Sprinter damit aber wieder ein Stück näher an die internationale Spitze heran. Gold sicherte sich später Vladimir Morozov (RUS) in 20,40 vor Florent Manadou (FRA/20,66.).
Youngster Angelina Köhler startete im Finale über 200m Schmetterling gemeinsam mit der späteren Siegerin Katinka Hosszu (HUN). In 2:08.92 landete die 19-Jährige auf Platz acht und konnte ihre Zeit vom Vormittag damit leider nicht wiederholen. „Iron Lady“ Hosszu sicherte sich über 100m Lagen (57,36) dagegen noch einen weiteren Titel.
Dass man international mindestens zwei Topleistungen innerhalb kurzer Zeit braucht, lernte auch Sven Schwarz. „Das ist noch mal ein ganz anderes Niveau hier“, meinte das Langstreckentalent aus Hannover nach dem Finale über 1500m Freistil, in dem sich der 17-Jährige mit willensstarkem Endspurt in 14:38,79 Minuten Rang sechs gesichert hatte. Gold holte sich Italiens Olympiasieger Gregorio Paltrinieri (14:17,14).
Zum Abschluss des dritten EM-Tages sicherten sich Frankreichs Frauen zeitgleich mit dem Quartett der Niederlande in einem packenden Endspurt den Titel über 4x50m Freistil. Die deutsche Staffel mit Lisa Hoepink, Maya Tobehn, Marie Pietruschka und Jessica Felsner wurde wegen Wechselfehler leider disqualifiziert.
Alle Ergebnisse der Kurzbahn-EM finden Sie hier.