Kurz nach dem Anschlag jubelte Philip Heintz mit einem breiten Lächeln im Gesicht und zeigte freudig drei Finger in die Luft. Der 28-Jährige vom SV Nikar Heidelberg hatte beim bestens besetzten Schwimmfest Euro Meet in Luxemburg am Sonntag gerade die 200m Lagen in 1:58,92 Minuten gewonnen und damit seine dritte Olympia-Teilnahme nach 2012 und 2016 gebucht. Die Freude darüber war nicht zu übersehen.
Heintz ist damit der erste deutsche Beckenschwimmer, der das Ticket für die Spiele in Tokio 2020 (24.Juli - 09. August) sichergestellt hat. Marco Koch, der im Herzogtum über 200m Brust siegte, hatte vorige Woche in China zwar bereits die Normzeit auf seiner Paradestrecke unterboten, der Frankfurter könnte bis Ende des Qualifikationszeitraums am 03. Mai aber theoretisch noch von zwei anderen Schwimmern überholt werden. Heintz dagegen profitiert von einer Klausel in den nationalen Nominierungskriterien, die besagt: Alle Schwimmer*innen, die bei der WM 2019 Platz vier oder besser belegten, haben bei Nachweis der FINA Olympic Qualifying Time (OQT) die Nominierung für Japan sicher. Heintz unterbot die OQT (1:59,67) übrigens ebenso wie die DSV-Olympianorm (1:59,40).
„Ich freue mich wahnsinnig, es fühlt sich genauso schön an wie beim ersten Mal 2012. Die Qualifikation schon so früh im Januar geschafft zu haben, ist eine riesen Erleichterung und auch gut, wenn man dort etwas reißen will“, erklärte Heintz. Der WM-Vierte hatte sich erst kurzfristig für einen Start beim Euo Meet entschieden: „Ich hatte wahnsinnig gut trainiert in den letzten drei, vier Wochen, über Weihnachten auch nicht frei gemacht. Dann habe ich mich für eine Standortüberprüfung entschieden, bei der es aus dem vollen Training heraus so gut lief, dass ich nun selber überwältigt bin. An den Saisonplanungen ändert das aber letztlich nichts, ich kann mich nun halt schon früher voll auf Olympia konzentrieren.“
Insgesamt hatte es vier deutsche Siege in Luxemburg gegeben. Heintz war am Vortag bereits über 100m Schmetterling erfolgreich gewesen, wie Geburtstagskind Koch (wurde am Samstag 30) hatte auch Jessica Steiger (Gladbeck) über 200m Brust triumphiert. Auch sonst gab es viele gute Leistungen der DSV-Starter. Über 100m Freistil nährten Christoph Fildebrandt (Team Saarland/49,25) und Hannah Küchler (Hamburg/55,08) ihre olympischen Staffelambitionen. Anna Elendt (Darmstadt) glänzte als Dritte über 100m Brust (1:08,73), über die doppelte Distanz hatte Kim Herkle (Cannstatt/2:27,66) zudem einen Altersklassenrekord für 17-Jährige aufgestellt.
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