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„Eine bittere Pille“: Viele Dopingsperren enden vor dem neuen Olympia-Termin

Tokio 2021
29.04.2020 Kategorie: Schwimmen, Verband

©Jo Kleindl

Die weltweite Verbreitung des Coronavirus‘ hat eine Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio in das Jahr 2021 (23. Juli - 08. August) erzwungen. Viel wurde seither über die Folgen für die Sportlerinnen und Sportler gesprochen, die ihre Vorbereitung so abrupt abbrechen mussten. Ebenso über die durch die Verlegung entstehenden Kosten und deren Verteilung. Ein Thema jedoch fiel noch nicht so ins Auge. Nämlich, dass es durchaus Profiteure geben wird, für die Olympia durch den neuen Termin erst erreichbar wird: Jene Dopingsünder nämlich, deren Sperren bis dahin ablaufen.

Die Liste ist im Schwimmsport durchaus lang. Da ist zum Beispiel Ruta Meilutyte. Die Litauerin war 2012 mit 15 Jahren Olympiasiegerin geworden, zuletzt hatte sie 2018 WM-Silber auf der Kurzbahn gewonnen. Wegen dreier verpasster Dopingkontrollen (missed tests) war sie 2019 für zwei Jahre gesperrt worden. Mit 22 Jahren hatte Meilutyte daraufhin ihr Karriereende verkündet. Man wird sehen müssen, ob es dabei bleibt. Sie dürfte in Tokio 2021 jedenfalls wieder starten.

Ebenso US-Schwimmer Conor Dwyer, der 2012 und 2016 jeweils Olympiasieger mit der langen Freistilstaffel geworden war. Er ist gerade 20 Monate gesperrt wegen unerlaubt hoher Testosteronwerte und darf ab August 2020 aber wieder mitschwimmen.

Der Russe Ilia Zakharov war 2012 Olympiasieger und 2017 Weltmeister im Wasserspringen, als einer der großen Gegner von Patrick Hausding vom 3m-Brett. Zakharovs Sperre (18 Monate wegen dreier missed tests) endet im Mai 2021.

Der Japaner Hiromasa Fujimori war Olympiavierter in Rio über 200m Lagen geworden, seine Dopingsperre endet im Dezember 2020. Bei ihm war die verbotene Stimulanz Methylephedrin nachgewiesen worden. Auch sein Landsmann Junya Koga könnte die Spiele daheim nun als Aktiver erleben. Dem Weltmeister über 100m Rücken des Jahres 2009 (vor Helge Meeuw damals übrigens) wurde die Sperre nach Einnahme eines verbotenen Muskelaufbaupräparats halbiert, sie endet im Mai 2020.

Südafrikas Roland Schoeman ist mit 39 Jahren sogar noch acht Jahre älter als Koga, sein Traum von der fünften Olympia-Teilnahme lebt nun wieder. Im Mai 2020 endet seine Ein-Jahres-Sperre nach Hormondoping, der Staffel-Olympiasieger von 2004 kann so nun doch wieder auf Olympia hoffen. Wie übrigens auch Brasiliens Wasserballer Roberto Marques da Cunha Filho, dessen internationaler Zwei-Jahres-Bann wegen Cannabis-Konsums im Juni 2021 endet.

Sperren sollten sich in solchen Zeiten auch auf Wettbewerbe beziehen

„Eine Doping-Sperre ist auf Zeit ausgelegt und nicht auf bestimmte Veranstaltungen. Somit hat jeder Delinquent das Recht darauf, resozialisiert zu werden“, sagt Thomas Kurschilgen, Direktor Leistungssport im Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV): „Die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio spielt damit vielen Doping-Sündern in die Karten. Eine bittere Pille, die die sauberen Athleten*innen immer wieder schlucken müssen, wenn diese ehemaligen Doping-Verbrecher an den Start gehen. Es ist zu bedauern, dass der internationale Gerichtshof die Osaka-Regel des IOC vor den Olympischen Spielen 2012 gekippt hat.“  Die Osaka-Regel besagte, dass man bei einer mehr als sechsmonatigen Dopingsperre während eines Olympiazyklus‘ sofort auch die Startberechtigung für die nächsten Olympischen Spiele verliert. Die Regel wurde aber vom Sportgerichtshof Cas 2011 für nicht wirksam erklärt (wegen Doppelbestrafung).

Fritz Sörgel, Pharmakologe und Anti-Doping-Kämpfer, würde es trotzdem begrüßen, bei Doping-Sanktionen künftig wieder mehr daran zu orientieren, ob - wie in der Corona-Krise - Titelkämpfe und Sportveranstaltungen stattfinden: „In solchen Zeiten sollten gültige Sperren auf Wettbewerbe und Trainingszeiten bezogen sein. Die Zeit ist angehalten“, sagte Sörgel der Deutsche Presseagentur (dpa).

Thomas Kurschilgen sorgt sich zudem, dass wegen der Coronavirus-Pandemie der Anti-Doping-Kampf teilweise zum Erliegen kam, weil Kontrolleure nicht reisen konnten.  Die meisten Länder mussten ihre Tests auf ein Minimum reduzieren oder ganz einstellen wie in China oder Russland. Auch die deutsche Kontrollinstanz Nada hatte die klassischen Dopingkontrollen (Blut- und Urinabgabe) in den vergangenen Wochen in allen Sportarten ausgesetzt. Stattdessen kamen „bei einer Auswahl von Athletinnen und Athleten des höchsten Testpools und bei potenziellen Olympia-Kandidaten" alternative Testmethoden wie zum Einsatz. Zum Beispiel der Dried Blood Spot, der bislang bei der Krankheitserkennung von Neugeborenen zum Einsatz kommt und bei dem statt einer Blutkanüle lediglich ein Tropfen ausreicht.

„Es ist so, dass die Coronavirus-Pandemie erhebliche negative Folgen für den weltweiten Anti-Doping-Kampf hat, verbunden mit der schmerzlichen Erkenntnis, dass es keinen manipulationsfreien Spitzensport gibt“, sagte Kurschligen: „In vielen Ländern wurden die Kontrollen runtergefahren und damit steigt die Ungewissheit, wie sauber Athleten im stillen Kämmerlein weiteragieren. Ein Zustand, der Misstrauen wecken muss und unter dem die ehrlichen Aktiven zu leiden haben. Es wäre schön, wenn die Coronavirus-Krise weltweit den moralischen Aufbruch einleiten würde, aber dafür gibt es keine Anzeichen.“ 

 

 

 

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