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Deutsche Synchronis trainieren mit Japanerinnen – Formtest Japan Open

Artistic Swimming World Series
25.04.2018 Kategorie: Synchronschwimmen, Verband

Die drei Synchronschwimmerinnen Marlene Bojer, Daniela Reinhardt und Michelle Zimmer werden ab dem kommenden Freitag bei den Japan Open 2018 (27. – 30.04.) in Tokio an den Start gehen. Für das Trio aus den Reihen des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) kann sich die Teilnahme an diesem hochkarätig besetzten Wettkampf der FINA Artistic Swimming World Series 2018, aber vor allem das Training mit der japanischen Nationalmannschaft im Vorfeld, zu einem ganz entscheidenden Schritt hin zum ganz großen Ziel – der Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio – entwickeln. Die aufwendige Maßnahme wird vom Bayerischen Schwimmverband, dem Berliner Schwimm-Verband und der Stiftung Deutsche Sporthilfe finanziert.

Von den Besten lernen

Seit vergangenem Donnerstag trainieren die beiden Münchenerinnen Marlene Bojer, Daniela Reinhardt und die Berlinerin Michelle Zimmer in Tokio mit der japanischen Nationalmannschaft. Das Training dient in erster Linie als Vorbereitung auf die Japan Open. Gleichzeitig ist es für die drei jungen Damen eine vielleicht einmalige Gelegenheit, sich von einer der weltweit führenden Nationen im Synchronschwimmen wertvolle Trainings-Tipps abzuholen und abzuschauen.

Das tägliche Training mit den Japanerinnen ist extrem intensiv und findet unter hochprofessionellen Bedingungen statt. Von 8 bis 18 Uhr steht Wassertraining auf dem Programm - unterbrochen von lediglich einer Stunde Mittagspause. Auf das Abendessen folgt noch einmal Krafttraining bis 21:30 Uhr. Trainiert werden kann mit bis zu drei Musikanlagen gleichzeitig in einem 30m-Becken mit acht Bahnen. Zudem steht ein automatisches Kamerasystem zur Verfügung, mit dem die Schwimmerinnen sich selbst kontrollieren können.

Wie die Reise möglich wurde

Begleitet und betreut werden die Mädels in Fernost von der Münchner Trainerin Doris Ramadan und der Japanerin Yoko Nakamura. Ramadan ist die Initiatorin der Kooperation und kümmerte sich um den Großteil der Reisevorbereitungen. Ihr liegt die Kooperation sehr am Herzen, denn sie weiß aus eigener Sportler-Erfahrung, wie viel die Mädels aus so einer Maßnahme für sich gewinnen können. 1987 trainierte Ramadan beim Tokyo Synchronized Swimming Club unter der damaligen Trainerin Miyuki Mori, um sich erfolgreich auf die Olympischen Spiele in Seoul 1988 vorbereiten zu können.

Auf eine noch erfolgreichere Olympia-Karriere kann Yoko Nakamura zurückblicken, die für den DSV bereits 2007 als Co-Bundestrainerin der Nationalmannschaft für die WM in Melbourne fungierte. Sie zählte einst selbst zu den besten Synchronschwimmerinnen der Welt und gewann Silber im Team bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney. Heute gibt sie ihre Erfahrungen an junge Synchronis als Trainerin weiter, aber nicht etwa in Japan, nein, im fränkischen Nürnberg, da es ihren Mann beruflich in die Adidas-Zentrale nach Herzogenaurach verschlagen hat. Dank der guten Zusammenarbeit der bayerischen Trainerinnen untereinander kam schlussendlich die aktuelle Kooperation mit den Japanern zu Stande, die sich auf eine lange Tradition der Zusammenarbeit beider Schwimmverbände gründet. Mit Hilfe des DSV bereitete sich das Japanische Team in mehreren Lehrgängen in Riesa auf die Olympischen Spiele in London 2012 vor.

Koordiniert ist die Maßnahme auch mit dem DSV, wie Peter Obermark, Vorsitzender der Fachsparte Synchronschwimmen im DSV, erklärt: „Dieses tolle Projekt ist natürlich auch mit der Bundestrainerin abgestimmt. Es ist ja bekannt, dass dem DSV die Projektförderung im Bereich der Bundesmittel für die olympische Sportart Synchronschwimmen gestrichen wurde. Als Folge dessen können wir als DSV nur noch Duett-Maßnahmen für die internationalen Jahreshöhepunkte wie z.B. die Europameisterschaften 2018 durchführen. Wichtige Projekte wie die jetzige Japan-Maßnahme, die für die Entwicklung der Sportlerinnen unerlässlich sind, müssen leider auf anderem Wege finanziert werden. Umso mehr freut es mich, dass auf Landesebene in die Bresche gesprungen wird und die drei jungen Damen ihren großen Traum von Olympia weiter träumen können.“

Trotz der Änderungen seitens des DOSB und der neuen Kaderstrukturen wird die Sportart Synchronschwimmen weiterhin durch die Stftung Deutsche Sporthilfe unterstützt, die zusätzlich zu dieser Maßnahme auch die Entwicklung der Choreografien für die Technische und die Freie Kür in einer Projektförderung finanziert hat.

Optimale Trainingsbedingungen und große Hilfsbereitschaft

Zurück nach Fernost: Von der Cheftrainerin der japanischen Mannschaft, Masayo Imura, und ihrem Team erfährt die deutsche Delegation in diesen Tagen große Hilfsbereitschaft. Doris Ramadan konnte sich bspw. bereits intensiv mit ihren japanischen Kolleginnen über konzeptionelle und strukturelle Unterschiede austauschen. Eine kompetentere Informationsquelle kann man dafür kaum finden. So gilt Imura beispielsweise als „die Mutter des japanischen Synchronschwimmens“ und führte die Nationalmannschaft in Rio in beiden Wettbewerben zurück in die olympischen Medaillenränge.

Zudem können die DSV-Mädels bei den Japanerinnen mittrainieren, wann immer es möglich und sinnvoll  ist, was sicherlich dem guten Kontakt von Yoko Nakamura zu verdanken ist, die auch als Dolmetscherin fungiert. Findet einmal keine nationenübergreifende Trainingseinheit statt, können Ramadan und ihre Schützlinge das Becken parallel ausgiebig nutzen.

Von den Trainingsbedingungen und den bisher gesammelten Erfahrungen zeigen sich Bojer, Reinhardt und Zimmer begeistert, auch wenn sie das extrem harte Training bisweilen an ihre körperlichen Grenzen zwingt. Aber auch in diesen Momenten gab es bereits Unterstützung von Seiten der Gastgeber: So motivierten die japanischen Mädels mit einem deutschen und lautstarken „Auf geht’s!" vom Beckenrand aus, als die deutschen Athletinnen erstmals ihre Kür vorschwammen.

DSV-Aufgebot Japan Open 2018:
Solo Tech: Marlene Bojer, Michelle Zimmer
Solo Free: Marlene Bojer, Michelle Zimmer
Duett Tech: Marlene Bojer, Daniela Reinhardt
Duett Free: Marlene Bojer, Daniela Reinhardt

» FINA: Japan Open 2018

So geht es weiter

Nach den Japan Open geht es für das Trio zurück in die Heimat. Bei den Deutsche Altersklassenmeisterschaften im Synchronschwimmen in Remscheid (04. – 06.05.2018) gehen die Mädels auf Titeljagd – dann allerdings wieder getrennt voneinander für ihre Vereine. Bei Marlene Bojer und Daniela Reinhardt sind dies die Isarnixen von der SG Stadtwerke München, Michelle Zimmer startet für den SC Wedding Berlin.

 

(LE)

 

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