Der Kampf um die deutsche Wasserball-Krone in der DWL scheint nun endgültig eröffnet und gleichzeitig so offen wie seit Jahren nicht mehr! Am mit Spannung erwarteten zweiten Spieltag der Deutschen Wasserball Liga besiegte der ambitionierte Herausforderer Waspo 98 Hannover Serienmeister, Titelverteidiger und Rekordchampion Wasserfreunde Spandau 04 in Berlin mit 13:11. Die Niedersachsen beendeten damit auch eine seit 2002 anhaltende Sieglos-Serie gegen die Hauptstädter.

Fans der Deutschen Wasserball Liga können sich in dieser Saison auf ein prickelndes und spannendes Titelrennen freuen. So oder so ähnlich könnte das Fazit des ersten Gipfeltreffens zwischen Waspo und Spandau lauten. Zwar ist es noch sehr früh in der Saison, doch am Samstag war in der Schöneberger Schwimmsporthalle deutlich zu erkennen, dass sich beide Teams mittlerweile absolut auf Augenhöhe begegnen. Spandau, seit Ende der Siebziger fast durchgehend das Non-Plus-UItra des hiesigen Vereinswasserballs und mit Dauer-Abonnements auf sämtliche nationale Titel ausgestattet, scheint nun endlich wieder einen ernsthaften Herausforderer gefunden zu haben.

Überraschend kommt diese Entwicklung allerdings nicht. Schon in den vergangenen Jahren probten die Macher in Hannover den Aufstand, verstärkten sich vor allem mit Kräften aus dem Ausland, scheiterten zwar regelmäßig beim Versuch den Thron zu erklimmen, fanden so aber trotzdem Stück für Stück den Anschluss an die Berliner Titelsammler, die nach wie vor einen großen Teil der deutschen Wasserball-Nationalmannschaft stellen. Nach weiteren ausländischen Top-Neuverpflichtungen (v.a. aus Montenegro) vor der Saison, der bemerkenswerten sportlichen Qualifikation für die Wasserball Champions League vergangene Woche und dem Erfolg gegen den großen Berliner Rivalen am Wochenende sieht sich Hannover aber endgültig in der Lage zum ganz großen Schlag auszuholen. Beim Rekordmeister, wo man der ersten Niederlage im Ligawettbewerb seit zwei Jahren keine allzu große Bedeutung beimessen möchte, wird dies natürlich ganz anders gesehen: „Ich kann mit Sicherheit sagen, Meister werden sie nicht“, so Spandaus Marko Stamm mit Bezug auf die Titelambitionen der Wassersportfreunde.

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(LE)