In Hannover fand über Pfingsten das „Wasserballcamp“ des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) statt (04./05.06). Rund 60 Jungs aus ganz Deutschland, allesamt Jahrgang 2003, durfte Nebojsa Novoselac, Bundestrainer Nachwuchs Wasserball im DSV, zur Sichtung begrüßen. Das Projekt wurde 2014 ins Leben gerufen, wird seitdem einmal jährlich direkt im Anschluss an den Stamm-Pokal umgesetzt und wurde nach dem Vorbild der serbischen Wasserballschule konzipiert.
Serbiens Wasserball-Nationalmannschaft ist auf internationaler Bühne seit Jahren das Maß aller Dinge, doch ganz nach dem Motto „von Nichts kommt nichts“ genießt auch die serbische Nachwuchsarbeit im Wasserball weltweit Vorbildcharakter. Nebojsa Novoselac kennt die serbische Wasserballschule aus dem Effeff. Jahrelang hat er dort erfolgreich als Trainer gearbeitet, bevor es ihn als Chefcoach von Rekordmeister Wasserfreunde Spandau 04 nach Deutschland verschlug.
Als Bundestrainer Nachwuchs ist er nun für die Ausbildung des Wasserball-Nachwuchses im DSV verantwortlich. Seine Erfahrung als Trainer und sein großes Know-How im Bereich erfolgreicher Nachwuchs-Förderung helfen dem ihm und dem DSV dabei, auch für die deutsche Wasserball-Landschaft Konzepte zu entwickeln und Strukturen zu schaffen, die den Wasserball-Nachwuchs noch effektiver fördern.
Ziel des Wasserballcamp-Projektes ist es Eltern, Vereinen, Trainern, aber auch den Spielern selbst den Weg zu weisen bzw. aufzuzeigen, wie eine langfristige Entwicklung junger Wasserballspielern geplant und erzielt werden kann und auch soll. Dabei wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der auch die zentrale Rolle der Trainer berücksichtigt. „Wir wollen den an den Camps teilnehmenden Trainern klare pädagogische und wasserballspezifische Informationen und Empfehlungen mit an die Hand geben, die sie dann in ihrer weiteren Arbeit mit den Aktiven nutzen und umsetzen können“, erklärt Novoselac. „Im Rahmen dieser Maßnahme fand z.B. auch eine B-Lizenz Trainer Aus- und Fortbildung mit 10 Teilnehmern statt. Diese Zusammenkunft kann ein neuer Ansatz für die Trainerausbildung sein, denn sie bringt entscheidende Vorteile mit sich wie z.B. die Förderung und Verbesserung der Kommunikation, des Erfahrungsaustauschs und der Teamarbeit auf nationaler Ebene.“
Die mehrtägigen Camps, in denen die Jugendlichen ein Trainingsprogramm in Theorie und Praxis durchlaufen, nutzen Novoselac und sein Trainer-Team für eine objektive Ist-Aufnahme vom Trainings- und Leistungszustand der Aktiven in den Jugendmannschaften, um daran anschließend eine Vorselektion der Spieler vorzunehmen. Die rund 60 Jungs, die am Wasserballcamp teilnehmen, sind die besten U14-Wasserballer des Landes und gehören den vier Bundesstützpunkten Nord, Ost, Süd und West an.
Alle Teilnehmer, Spieler und Trainer des Wasserballcamps zeigten sich sehr zufrieden und besonders erfreulich war auch die Präsenz der ehemaligen oder auch aktuellen Spieler und Spielerinnen der deutschen Nationalmannschaften wie z.B. Tim Wollthan, Carmen Gelse, Claudia Blomenkamp oder Gesa Deike. Dementsprechend positiv zog auch der Nachwuchsbundestrainer sein Fazit: „Wir hatten tatsächlich all die besten U14-Spieler vor Ort und es war sichtbar, dass die Qualität der Arbeit langsam steigt.“
(LE)