In der Wasserball Champions League kann der deutsche Rekordmeister Wasserfreunde Spandau 04 weiter auf den erstmaligen Einzug in die Finalrunde hoffen. Trotz der knappen 9:10 (1:3, 3:4, 2:3, 3:0)-Heimniederlage gestern Abend gegen Titelfavorit Pro Recco (Italien) stehen die Chancen auf ein Weiterkommen nach Abschluss der Hinrunde gut.
„Es ist natürlich sehr schade, dass es am Ende nicht ganz zum Punktgewinn gereicht hat. Das wäre die nächste Sensation gewesen! Wir haben am Anfang zu viele individuelle Fehler begangen und Recco zu weit wegziehen lassen. Danach haben wir aber wie die Löwen gekämpft“, zeigte sich Spandaus Präsident Hagen Stamm nach der Partie zwar enttäuscht, aber alles andere als unzufrieden:
„Wir hatten kurz vor Schluss sogar die Möglichkeit in einer Überzahlsituation den Ausgleich zu erzielen. Leider hatte der Coach kein Time-Out mehr zur Verfügung, so dass der Angriff unkontrolliert gefahren werden musste. Wir waren wirklich sehr nah dran und vielleicht wäre ein Punktgewinn sogar verdient gewesen. Das Starensemble hatten wir jedenfalls die meiste Zeit über sehr gut im Griff. Im der Offensive haben wir zwei Hochkaräter ungenutzt gelassen. Hier hatten wir etwas Pech, auch mit den Offiziellen, die sicher keine Heimschiedsrichter waren.“
Die Tore für die Wasserfreunde erzielten Tiberiu Negrean, Marko Stamm, Nikola Dedovic, Lucas Gielen (je 2) und Mateo Cuk. Spandau hatte bereits zuvor zweimal 10:9 zu Hause gespielt, beide Male waren es Sensationssiege gegen die beiden ungarischen Spitzencubs aus Szolnok und Eger. Das dritte 10:9 markierte nun die erste Niederlage vor heimischen Publikum in der laufenden Saison.
Weiterhin alles drin
Nach sieben von 14 Spieltagen hat Spandau weiterhin 15 Punkte auf dem Konto. Damit liegt der amtierende Deutsche Meister auf Platz zwei, drei Zähler hinter dem neuen alleinigen Spitzenreiter der Gruppe B Pro Recco und gleichauf mit Titelverteidiger Szolnok (Ungarn).
„Trotz der Niederlage können wir dieses Spiel in den Köpfen wie einen Sieg verbuchen. Die Mannschaft kann wirklich stolz auf ihre Leistung sein. Das wird uns Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben geben. In den verbleibenden Spielen müssen wir nun konsequent unser Ding durchziehen, die Spiele gewinnen, die wir gewinnen können und Herceg Novi hinter uns lassen“, so Hagen Stamm.
Jadran Herceg Novi (Montenegro) liegt mit 13 Punkten auf Platz fünf hinter dem punktgleichen zweiten Spitzenclub aus Ungarn, ZF Eger. Die jeweils besten vier Teams der Gruppen A und B qualifizieren sich für das Final-8, das vom 7. bis 9. Juni in Genua (Italien) ausgetragen wird. Recco ist als Gastgeber automatisch für das Finalturnier qualifiziert.
Waspo erst heute im Einsatz
Deutschlands zweiter Vertreter in der Champions League, Waspo 98 Hannover, trifft erst heute Abend (19:15 Uhr) auf CNA Barceloneta. Beim spanischen Spitzenclub versuchen die Niedersachsen den Anschluss an die Qualifikationsplätze wieder herzustellen. Mit einem Sieg in Spanien und dann neun Punkten auf dem Konto würden sie die Katalanen in der Tabelle überholen und mit nur einem Punkt Rückstand auf den Tabellenvierten Jug Dubrovnik (Kroatien) Platz fünf in Gruppe A belegen.
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(LE)