Während der Winter draußen noch sein Unwesen treibt, ist die triste Jahreszeit für die Wasserspringer des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) spätestens am kommenden Wochenende endgültig beendet. Es warten vier Wochen, in denen ein Wettkampfhighlight das nächste jagt.
Den Auftakt übernehmen die Nachwuchsspringer bei den Deutsche A- und B-Jugendmeisterschaften in Aachen (10. – 12.02.). Hier können sich die Zuschauer sogar auf drei Talente freuen, die im vergangenen Jahr bei den Welt- und Europameisterschaften der Junioren mit Goldmedaillen dekoriert wurden. Insgesamt gehen in Aachen 55 Athleten aus zehn Vereinen an den Start, darunter eben auch die international bereits erfolgreichen Patrick Kreisel, Lou Massenberg (beide Berliner TSC) und Leonard Bastian (WSC Rostock). Mit Lene Krüger, Annika Miethig (beide Berliner TSC), Vincent Wiegand (DHfK Leipzig), Karl Schöne (Dresdner SC 1898) und Anna Shyrykhay (WSC Rostock) sind noch weitere verheißungsvolle Nachwuchsspringer für die Titelkämpfe in der Aachener Ulla-Klinger-Halle gemeldet und wer weiß, vielleicht springen noch ganz neue Namen ins Rampenlicht.
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Für alle Genannten geht es jedenfalls nur eine Woche später nach Berlin, wo sich die Talente bei den Internationalen Deutschen Hallenmeisterschaften (16. – 19.02.) in der SSE nicht nur mit Gleichaltrigen, sondern auch in der Offenen Klasse gegen internationale Konkurrenz beweisen wollen. Die Internationalen Deutschen Hallenmeisterschaften locken zum zweiten Mal in Folge auch ausländische Springer nach Berlin und das Konzept des DSV, durch ein internationales Format den Wettbewerb aufzuwerten und das sportliche Niveau der Veranstaltung noch mehr anzuheben, scheint wunderbar aufzugehen. Konnten sich die Organisatoren bei der ersten Ausgabe im vergangenen Jahr bereits über Meldungen aus fünf Nationen freuen, so sind es 2017 bereits zehn. Insgesamt werden in Berlin 73 Sportler um die Titel kämpfen, 29 von ihnen kommen aus Bulgarien, Kroatien, Dänemark, Finnland, Ungarn, Italien, Japan, Lettland und der Schweiz.
In der Bundeshauptstadt werden dann auch die 18-jährige Doppel-Junioren-Europameisterin Christina Wassen und ihre 16-jährige Schwester Elena (beide Berliner TSC) in das Wettkampfjahr einsteigen. Das Geschwisterpaar zählt zu den größten Nachwuchshoffnungen des DSV. Beide können auf ein unglaublich erfolgreiches Jahr 2016 zurückblicken. Elena sicherte sich nach ihrem Überraschungssieg vom Turm bei den Deutschen Meisterschaften sogar das Ticket nach Rio und durfte dort mit 15 Jahren als jüngste deutsche Teilnehmerin überhaupt ihr Olympia-Debüt feiern. Zudem beendete sie das Jahr mit Gold vom Turm bei der Junioren-WM in Kazan (Russland). Doch damit nicht genug der deutschen Talente. Auch Vereinskollegin Lena Hentschel wird in Berlin teilnehmen. Die noch 15-Jährige sprang bei der Junioren-EM in Rijeka (Kroatien) 2016 sogar zu drei Goldmedaillen.
Ebenfalls die Medaillenjagd aufnehmen wird natürlich die bereits etablierten nationale Spitze. Dazu zählen u.a. die Olympia-Teilnehmer Maria Kurjo (Berliner TSC), Tina Punzel (Dresdner SC 1898) und Stephan Feck (DHfK Leipzig).
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Für Patrick Hausding (Berliner TSC) beginnt die Saison erst mit dem 62. Springertag in Rostock (24. – 26.02.). Der weltweit traditionsreichste Wettkampf wird mittlerweile schon zum 23. Mal auch als FINA Diving Grand Prix ausgetragen und wie jedes Jahr ein Teilnehmerfeld der absoluten Spitzenklasse präsentieren können. Für Ausnahmespringer Hausding beginnt der Saisonauftakt in drei Meter Höhe. Der Rekordeuropameister und Bronzemedaillengewinner von Rio wird in Rostock im Kunstspringen und mit Stephan Feck im Synchronspringen um die Siege kämpfen.
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Bis auf 10m Höhe klettert Hausding im Wettkampf erst wieder im Rahmen der FINA World Series 2017. Diese beginnt direkt nach dem FINA Diving Grand Prix in Rostock mit den beiden China-Stationen Peking (03. – 05.03.) und Guangzhou (09. – 11.03.). Dort wird der Berliner u.a. im Synchronspringen vom Turm zusammen mit Sascha Klein (Dresdner SC 1898) um Punkte und Preisgelder springen. Das Weltmeister-Duo von 2013 zählte in den vergangenen Jahren immer zum Favoritenkreis und konnte zahlreiche Erfolge feiern. Für eine gezielte Vorbereitung auf die Olympischen Spiele hatten sie allerdings im vergangenen Jahr auf eine Teilnahme an der finanziell lukrativen aber anstrengende, weil mit großem Reisestress verbundenen, Weltserie verzichtet.
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(LE)