In den achtzehn Jahren ihrer Karriere im Leistungssport begeisterte die 30-jährige Athletin die Menschen mit ausgeprägtem Siegeswillen. Mehrmals kehrte sie nach längeren Wettkampfpausen an die Weltspitze zurück.  

Die Bilanz einer der erfolgreichsten deutschen Schwimmerinnen kann sich sehen lassen: zwei Siege bei den Olympischen Spielen 2008, mehrere Welt- und Europameistertitel, die immer noch gültigen Weltrekorde über 50 und 100m Freistil sowie viele weitere Medaillen und Ehrungen. Parallel zum Sport studierte Britta Steffen Wirtschaftsingenieurwesen für Umwelt und Nachhaltigkeit in Berlin und engagiert sich bis heute als Botschafterin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.  

„Ich beende meine Karriere in dem Bewusstsein, zu den Besten der Welt zu gehören. Meine Gesundheit und die Unterstützung meiner Familie, Freunde, Partner und Weggefährten machten es mir möglich, meinem Körper absolute Höchstleistungen abzuverlangen. Dennoch habe ich in den letzten Wochen gezweifelt, ob ich die nötige Motivation und Energie für ein oder sogar drei weitere Jahre im Kampf um Goldmedaillen und Meistertitel aufbringen kann.“  

In ihrem neuen Lebensabschnitt warten neben den privaten Interessen, die bisher stets hinter dem Sport zurückstehen mussten, auch neue Herausforderungen auf Britta Steffen. Doch sie wird, wie sie selbst sagt, im Herzen immer eine Schwimmerin bleiben und auch in Zukunft das leben, was ihren Erfolg im Schwimmsport ermöglicht hat: Fairness, Offenheit, Durchhalte­vermögen, Willensstärke und nicht zuletzt die Fähigkeit, mit enormen Druck umzugehen und Höchstleistungen auf den Punkt abzurufen.  

Konkrete berufliche Pläne entstehen gerade und es liegt nahe, die besonderen Talente und Erfahrungen des Leistungssportlers mit dem Fachwissen aus dem Wirtschaftsstudium zu verknüpfen etwa in Fachvorträgen zum Thema  Persönlichkeitsentwicklung oder Motivation in Teams.  

Dr. Christa Thiel, DSV-Präsidentin: „Britta Steffen war eine außergewöhnliche Schwimmerin, die den Schwimmsport in Deutschland in den vergangenen Jahren geprägt hat. Sie hat in der Nationalmannschaft bei vielen internationalen Meisterschaften herausragende Leistungen gezeigt. Ihre Doppelerfolge bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking und den Weltmeisterschaften 2009 in Rom bleiben unvergessen. Wir würden uns freuen, wenn Britta dem Schwimmsport und dem DSV mit ihrer Erfahrung erhalten bleibt – in welcher Funktion auch immer.“  

Lutz Buschkow, Direktor Leistungssport im DSV: „Mit Britta Steffen beendet eine große Persön­lichkeit und eine außergewöhnliche Schwimmerin ihre Karriere. Britta war immer eine Stütze unserer Nationalmannschaft, ein Vorbild für unsere heranwachsenden Talente. Sie hat dem Schwimmsport alles untergeordnet und ist dafür mit vielen großen Erfolgen belohnt worden. Im Namen der gesamten Nationalmannschaft, Trainer- und Betreuerstab inbegriffen, wünschen wir ihr für ihren weiteren Werdegang alles Gute.“

Norbert Warnatzsch, Trainer: „Brittas Entscheidung verstehe ich. Sie war eine Ausnahmeathletin und hat viel für den deutschen Schwimmsport getan. Britta, danke für 10 Jahre erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Alles Gute für deine private und berufliche Zukunft.“  

Frank Embacher, Trainer: „Nach mehr als 15 Jahren Hochleistungssport hätte ich mir gewünscht, dass Britta bei den Europameisterschaften 2014 in Berlin im Endlauf ihre verdienten Ovationen bekommt. Sie hat sich für einen neuen Lebensabschnitt ohne Leistungs­sport entschieden, für ein Studium, bei dem sie ebenfalls ihr Bestes geben will und sich 100% dafür einsetzen wird. Ich respektiere diese Entscheidung und kann sie nachvollziehen. Sie hat es sich verdient und der Sport hat ihr auch viel Schönes und Wichtiges vermittelt. Ich kann nur Danke sagen und wünsche ihr viel Spaß beim Studium.“

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