Die Stimme der Deutschen Meisterschaften, Kai Steinbrunn, ist tot. Der Deutsche Schwimm-Verband trauert um einen sehr guten und langjährigen Freund der deutschen Schwimmsportfamilie. Stellvertretend für Viele hat Athletensprecherin Dorothea Brandt die Initiative ergriffen und in einem offenen Brief dazu aufgerufen, bei den morgen beginnenden Deutschen Meisterschaften in Berlin einem ganz besonderen Menschen zu gedenken.
Ihr Lieben,
wie der Großteil von Euch sicherlich schon gehört hat, ist ein wunderbares Mitglied unserer Schwimmfamilie von uns gegangen: Unser Sprecher Kai Steinbrunn ist gestorben.
Mich persönlich hat Kais Tod sehr getroffen. Ich kenne ihn schon seit Jahren und kann mir einen Wettkampf ohne ihn am Mikrofon nur sehr schwer vorstellen. Kai hat sich in seiner Aufgabe als Sprecher immer überdurchschnittlich engagiert und wusste gefühlt all unsere Zeiten und Platzierungen. Er gehörte zu den Menschen im Schwimmsport, die laut kritisiert haben, um für uns ein besseres Umfeld zu schaffen.
Doch nicht nur für den Schwimmsport insgesamt ist Kais Tod ein großer Verlust. Er war in all den Jahren am Beckenrand auch immer persönlich für uns ansprechbar und hatte ein offenes Ohr für Fragen, fachliche Diskussionen oder eine lockere Unterhaltung. In diesen Stunden bin ich in Gedanken bei seiner Familie und seinen Freunden und schicke ihnen Kraft.
Da Kai eine wichtige Rolle im Schwimmsport gespielt hat, schlage ich vor, dass auch wir, die Schwimmerinnen und Schwimmer, ein Zeichen der Anteilnahme deutlich machen. Nach Rücksprache mit Gabi Dörries schlage ich deshalb vor, dass alle Schwimmerinnen und Schwimmer, die ihre Anteilnahme deutlich machen möchten, einen einfachen schwarzen, horizontal gezogenen Strich auf dem linken Oberarm (Deltamuskel) tragen. Diesen Strich kann sich jeder selbst ziehen oder es von seinen Mitschwimmerinnen und Mitschwimmern machen lassen. Ich persönlich würde es sehr schön finden, wenn wir somit nicht nur unsere Trauer über Kais Tod zum Ausdruck bringen, sondern auch unsere Zusammengehörigkeit in einem schweren Moment zeigen.
Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass dies NICHT in Konflikt mit den Wettkampfregularien steht und dass niemand gezwungen ist, an dieser Aktion teilzunehmen. Ich wünsche Euch allen eine sichere Anreise nach Berlin!
Eure Doro