„GET IN IT TO WIN IT“ - die Bilanzpressekonferenz am letzten Wettkampftag der Deutschen Meisterschaften im Schwimmen stand unter einem ganz besonderen Stern, oder, wie es der Pressesprecher des DSV, Harald Gehring, ausdrückte, „unter einem ganz besonderen Wassertropfen.“ Drops, das tropfenförmige Maskottchen der Europameisterschaften in Berlin, untermalte unterhaltsam die Pressekonferenz und wies auf die Bedeutung des heutigen Tages hin: 100 Tage noch bis zur EM im eigenen Land!
Anlass genug für Henning Lambertz, Chefbundestrainer Schwimmen im DSV, die Leistungen seiner Athleten Revue passieren zu lassen. 28 „reine“ Normerfüller, die die Zeiten im Vor – und Endlauf unterboten, haben es an den ersten drei Wettkampftagen auf die „Longlist“ zur EM geschafft. Dabei präsentierten sich die erfahrenen Sportler „ohne Fehl und Tadel.“ Brustschwimmer Hendrik Feldwehr (SG Essen) ist einer, der sein Vorhaben bei der DM zu seiner eigenen und der Zufriedenheit des Bundestrainers erfüllt hat. Er knackte über 100m Brust eine „magische Marke“ und blieb in 59,81 Sekunden erstmals unter einer Minute im Zeitalter nach den High-Tech-Anzügen. „Seit 2010“, sagt er, „habe ich daran herumgeknabbert und habe mich beim Blick auf die Anzeigetafel riesig gefreut.“
Lobend erwähnte Lambertz auch die Zugpferde seiner Mannschaft, Paul Biedermann (SV Halle/Saale) und Steffen Deibler (Hamburger SC). Biedermann glänzte in Berlin mit einer Top-Zeit über 100m Freistil, die ihn nach langer Zeit zurück an die Spitze Europas brachte. Auch Deibler schwamm trotz fehlender Taperphase „fantastische Zeiten“, so Lambertz.
Angesichts dieser Leistungen blicken Lambertz und auch Lutz Buschkow, Direktor Leistungssport im DSV, optimistisch auf die EM im Sommer in Berlin. Die Vorgabe von sechs bis acht Medaillen im Beckenschwimmen sei vermutlich zu erfüllen. Unter anderem die Herrenstaffeln haben gute Chancen, den Sprung auf das Podium zu schaffen. Auch weil mit Paul Biedermann ein weiterer starker 100m-Freistilschwimmer zur Verfügung stehe.
Lutz Buschkow fügte weiter hinzu, dass man im Wasserspringen fünf bis sieben, beim Freiwasserschwimmen drei bis vier Medaillen anpeile. Für die Synchronschwimmerinnen seien Medaillenvorgaben unrealistisch. Hier sollten Bestleistungen als Maßstab herangezogen werden.
Zudem wurde vermeldet, dass bisher 41 Nationen für die EM-Wettbewerbe im Beckenschwimmen gemeldet haben. Damit liege man in einem sehr guten Bereich, zumal durchaus noch weitere Nationen hinzukommen können. Da die Europameisterschaften direkt mit den Freiwasserwettbewerben beginnen werden, „haben wir ab dem ersten Tag realistische Medaillenchancen,“ so Buschkow.