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Kommende Events

Florian Wellbrock und der besondere Reiz des Höhentrainings

Schwimmen
20.02.2020 Kategorie: Verband, Schwimmen

© Marie Pietruschka

Eben noch im türkisblauen Wasser vor Katars Hauptstadt Doha, am Tag danach dann bereits vor den schneebedeckten Bergen der Sierra Nevada in Spanien. Deutschlands Schwimmstar Florian Wellbrock erlebt in dieser Saison so manches Extrem. Der Doppel-Weltmeister ist nämlich vom Freiwasser-Weltcup sofort weiter in ein weiteres Höhentrainingslager in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Tokio (24. Juli – 09. August) gereist, zusammen mit 22 anderen Kaderathlet*innen des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV).

Hier oben auf 2.320 Metern über dem Meeresspiegel steht ein Sportzentrum, das so etwas wie der inoffizielle Zweitwohnsitz Wellbrocks in diesem Jahr ist. Hier hat der Magdeburger im November trainiert, jetzt ist er wieder für vier Wochen hier und im Juni verbringt er noch einmal einen ganzen Monat in der kargen Bergwelt im Süden Spaniens. Dünne Höhenluft hat nun mal diesen schönen Effekt für Ausdauersportler, dass der Körper als Anpassung auf den herrschenden Sauerstoff-Mangel mehr rote Blutkörperchen produziert, die für den Sauerstofftransport verantwortlich sind – was dann nach Rückkehr auf Normalniveau die Leistungsfähigkeit erhöhen kann.

Diesmal muss mit höherer Geschwindigkeit trainiert werden als im November

Klingt herrlich einfach, ist im Alltag aber eine ziemliche Quälerei. Schließlich sinkt die Leistungsfähigkeit in der dünnen Höhenluft, alles fällt schwerer. Auch die Regeneration. Trotzdem steht maximale Belastung an, teilweise mit über 100 Schwimmkilometern pro Woche. „Da wird nun richtig hart gearbeitet. Im letzten Sierra-Block (im November, d.Red.) hatten wir eher die Grundlage im Fokus, jetzt wird es in die Substanz gehen“, erklärt Wellbrock: „Es muss also schneller geschwommen werden, damit ich von der 14:46 auf 14:36 oder schneller komme.“

Zur Erklärung: Gerade erst hatte der 22-Jährige das Olympiaticket gebucht mit 14:46,61 Minuten über 1500m Freistil, schneller war er noch nie zu diesem frühen Saisonzeitpunkt gewesen. 14:36,15 Minuten ist seine Bestzeit, mit der er 2019 Weltmeister wurde. Der Weltrekord steht bei 14:31,02. In diesen Bereich will Wellbrock im Sommer mindestens vorstoßen, um seinen Medaillentraum erfüllen zu können. Mit schnelleren Wenden, durch Erhöhung der Frequenz – und auch mit verbesserter Ausdauer.

Die vierte Woche ist vor allem auch mental eine Herausforderung

Letztere soll vor allem auch dadurch anwachsen, dass man nun jeweils vier Wochen am Stück in der Sierra Nevada verbringt, im vorigen Jahr waren es immer nur drei gewesen. „Vier Wochen bedeuten härtere Bedingungen, weil jeder Reiz so noch stärker sitzt. Bei drei Wochen wirkt immer nicht jeder Reiz des Höhentrainings, bei vier Wochen aber auf jeden Fall“, begründet Bundestrainer Bernd Berkhahn. Er weiß aber auch: „Allerdings können vier Wochen Sierra Nevada auch mental ein Problem sein.“

Denn hier oben gibt es ja nicht viel zu sehen oder erleben, selbst beim Essen kommt einem bald alles bekannt vor. „20 Minuten entfernt liegt immerhin ein Steakhaus, das ich an einem freien Abend dann gern mal besuche, aber viel mehr Abwechslung gibt es hier eigentlich nicht“, verriet Wellbrock. Er hat den Vorteil, dass mit Sarah Köhler auch seine Freundin vor Ort weilt, das hilft. Genauso wie das Internet. Oder wie im Fall von Lagenschwimmer Philip Heintz eine extra mitgebrachte Espresso-Maschine, die für das nötige Lebensgefühl sorgt.

Als Schwimmer muss man eben auch mental stark sein, um diesen harten Weg zur Topleistung durchstehen zu können. Wellbrock ist es definitiv. Er hat Spaß an den Trainingsduellen mit Rob Muffels, Lukas Märtens oder Markus Zobel. Und er hat immer auch sein Ziel vor Augen. „Gesund durchkommen wäre wichtig, dann läuft es auch“, sagt er nur. Beim nächsten Wettkampf in Stockholm Anfang April, bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin (30. April - 03. Mai) und vor allem dann in Tokio. Doch vorher braucht es vor allem eins: extremen Fleiß.