Berlin, 09. Mai 2012. Ganz im Zeichen der Olympischen Spiele stehen die 124. Deutschen Meisterschaften vom 10. bis 14. Mai in Berlin. Dabei steht für die DSV-Athleten klar die erste Qualifikationsmöglichkeit für London im Fokus der nationalen Titelkämpfe. „Ich bin gesund und gut vorbereitet und konzentriere mich auf meine Stärken, um hoffentlich die Qualifikation zu erreichen“, so Britta Steffen bei der Eröffnungspressekonferenz am Mittwoch. Auch Paul Biedermann, der neben den 200 und 400 m Freistil auch über 100 m Freistil an den Start gehen wird, freut sich auf die Überprüfung seines aktuellen Leistungsstandes: „Mal sehen, wie ich mich im Wasser fühle – ich will unbedingt die Qualifikation schaffen. Die 100 m Freistil brauche ich für die Grundschnelligkeit“.
Der Shootingstar der Weltmeisterschaften von Shanghai, Christian vom Lehn (Wuppertal), freut sich auf ein Duell mit seinem größten Konkurrenten Marco Koch: „Marco war im letzten Jahr verletzt, ich freu mich auf das Kräftemessen in diesem Jahr – aber im Grunde mache ich ohnehin immer mein eigenes Ding.“ Der Hamburger Markus Deibler hofft indes, dass er seinen im letzten Jahr aufgestellten Deutschen Rekord über 200 m Lagen nochmals toppen kann: „Ich habe meinen Fokus auf die DM gerichtet und will unbedingt die Olympiaqualifikation im ersten Durchgang schaffen – am besten mit neuem Deutschen Rekord!“
Lutz Buschkow, Direktor Leistungssport im Deutschen Schwimm-Verband (DSV), gibt sich optimistisch hinsichtlich der zu erwartenden Leistungen: „Unser Nationalteam ist top vorbereitet und fokussiert auf die Olympiaqualifikation. Bis auf Hendrik Feldwehr, der verletzungsbedingt auf einen Start bei der DM verzichten muss, werden alle DSV-Athleten wie gemeldet an den Start gehen und hoffentlich gute Leistungen zeigen.“
Dafür hat der DSV seinen Athleten auch alle Weichen auf Erfolg gestellt: „In diesem Jahr haben wir den DM-Zeitplan vor allem nach den Wünschen der Trainer geplant. Außerdem wurden die Trainingsvorbereitungen noch individueller auf die einzelnen Athleten abgestimmt und auch die Höhentrainingslager in der Sierra Nevada zeugen von einer konsequenten Vorbereitungsphase.“ Zudem sind die Qualifikationskriterien nicht ganz so scharf wie zuletzt im WM-Jahr. Die nationalen Normzeiten für die Olympischen Spiele orientieren sich an Platz zehn der Weltmeisterschaften 2011. „Die Deutschen Meisterschaften sollen nicht zum Jahreshöhepunkt werden, deswegen haben wir die Normen etwas herabgesetzt“, so Buschkow. Zur Olympia-Nominierung werden nur Athleten vorgeschlagen, die bei der DM im Finale die Plätze eins oder zwei erreichen und dabei die Norm unterbieten.
Mit den Europameisterschaften im ungarischen Debrecen (21.bis 27. Mai) nur wenige Tage nach der DM haben die DSV-Athleten in diesem Jahr eine zweite Möglichkeit, sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Buschkow: „Wir haben die Qualifikationsmöglichkeit um die EM ergänzt. Damit wollen wir auch testen, inwieweit die Leistungshöhe über zwei Wochen hinweg zu halten ist.“
Obwohl die Europameisterschaften im Olympiajahr nicht zu den sportlichen Höhepunkten zählen, will der DSV als Ausrichter der Europameisterschaften 2014 in Berlin in Ungarn mit einer leistungsstarken Mannschaft aufwarten: „Wir nutzen die EM in Debrecen auch aus sportpolitischer Sicht mit Augenmerk auf die EM 2014 im eigenen Land, deswegen treten wir mit einer großen Mannschaft an – auch wenn einige Athleten bereits bei den Deutschen Meisterschaften die Olympiaqualifikation erreicht haben werden.“
