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Kommende Events

"Wir können zur Lokomotive für die Bäderöffnungen werden"

Interview
27.08.2020 Kategorie: Verband, Wasserball

@Sandra Seifert/OSC Potsdam

Als einer von zwei Vizepräsidenten im Vorstand führt Uwe Brinkmann den Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) durch diese anspruchsvolle Zeit. Der Verleger aus Hannover, der seit 2017 dieses Amt bekleidet, war einst selber Spieler und Trainer im Wasserball, letzteres auch im Nationalteam. Am gelungenen Re-Start seines Sports in Deutschland in den vergangenen Tagen hat Brinkmann großen Anteil. Ein Gespräch über Bedrohungen durch Corona und gelungene Strategien des DSV. 

Herr Brinkmann, am Freitag und am Sonntag steigen die Halbfinals der Bundesliga Wasserball mit Derbys in Hannover und Berlin-Brandenburg. Wie sehr lässt das Ihr Herz höherschlagen?
Uwe Brinkmann: Es ist eine große Freude, dass nun auch in dieser herausfordernden Zeit gespielt wird und unsere olympische Sportart wieder da ist. Wir als Randsport nutzen damit nicht nur die Chance, uns von noch pausierenden Sportarten abzuheben. In Städten wie Berlin und Potsdam gab es bislang ja nicht so viele Veranstaltungen mit Zuschauern, insofern sind wir mit unseren Konzepten und den darin zugelassenen Zuschauern ja auch Pioniere für den Rest der Gesellschaft. 

Möglich wurde das alles, weil der DSV kurzfristig die Bundesliga Wasserball ins Leben rief, obwohl die Deutsche Wasserball-Liga (DWL), eine GbR der teilnehmenden Vereine, nach Ausbruch des Coronavirus den Saisonabbruch beschlossen hatte. Wie kam es zu diesem Umschwung?
Uwe Brinkmann: Das resultierte vor allem aus der Erkenntnis, dass Corona den Wassersport insgesamt gefährdet. Denn die vielerorts geschlossenen Bäder sind ein echtes Problem, auch wenn ich die Zurückhaltung der Betreiber verstehen kann. Damit wir in der Fläche alle wieder spielen oder schwimmen können, muss halt auch aufgezeigt werden, wie es gehen kann. Deswegen bin ich sehr froh darüber, dass das vom DSV erarbeitete Hygienekonzept für Wasserball-Meisterschaften gut funktioniert. Wir werden daraus wichtige Erkenntnisse für unsere Nationalmannschaftsmaßnahmen im weiteren Jahresverlauf ableiten. Corona begleitet uns vermutlich noch über längere Zeit, in dieser globalen und mobilen Welt lässt sich es nicht einfach so eindämmen. Was es aber mit den Menschen macht, wenn ihnen der Sport fehlt, sowohl als Betätigung wie als Zuschauer, das finde ich dramatisch. Daher müssen wir dringend schauen, was möglich und vertretbar ist, und dann müssen wir auch versuchen, das zu organisieren. Das geht nur kooperativ – und bisher läuft das prima zwischen dem DSV und den Vereinen, mit einem ganz anderen Ton als früher. So können wir tatsächlich zur Lokomotive für die Bäderöffnungen werden. Für Freibäder ebenso wie für Hallen, was ja für die kommenden kühlen Monate besonders wichtig ist.

Also wird die Bundesliga künftig nur noch unter dem Dach des Verbandes aufgetragen?
Uwe Brinkmann: Nein, geplant ist das vorerst nur für diese und die kommende Saison der Männer. Meine Position war und bleibt, dass die Verantwortung hierfür eigentlich bei den Vereinen liegen muss, so wie das im Fußball oder Handball ja auch der Fall ist. Forderung des DSV hierfür ist aber ein Grundlagenvertrag, der auch Themen wie die Vermarktung regelt, und dass der Träger der Liga außerordentliches Mitglied im DSV sein muss. Zuletzt gab es bei den Vereinen aber zu unterschiedliche Interessen, um zu einer solchen Einigung zu kommen. Wir brauchen da mittelfristig aber tragfähige Lösungen.

Was passiert eigentlich aktuell mit den Wettbewerben der Frauen?
Uwe Brinkmann: Wir übernehmen natürlich auch die Organisation für die Bundesliga der Frauen, die im Oktober startet. Und wir werden das auch für die Jugendbereiche bis hinunter zur U14 angehen. Das ist mir wichtig, weil die Kinder ohnehin sehr gebeutelt sind von dieser Krise.

Was waren die größten Hürden bei der Organisation der Bundesliga?
Uwe Brinkmann: In Hamburg darf man bis heute noch kein Wasserball spielen, in NRW ist dagegen fast alles erlaubt. Bei solch unterschiedlichen Regeln darf man nicht ins Wackeln kommen. Wir haben mit unserem Konzept daher Regeln geschaffen, an die sich alle halten müssen. Unser Mediziner Ralf Schauer hat der DSV-Taskforce klar und reflektiert den Weg aufgezeigt, was vertretbar ist. Auch andere haben einen tollen Job gemacht, der großen Dank verdient: der hauptamtliche DSV-Bereich um Thomas Kurschilgen (Direktor Leistungssport) und Sven Schulz (Leistungssport-Koordinator Wasserball), auch unsere Abteilung Wettkampfsport. Und nicht zu vergessen Leute wie André Laube, der das Qualifikationsturnier in Potsdam so reibungslos organisiert hat. Das gute Gefühl reicht aber auch bis zu den beteiligten Vereinen, die sehr verantwortungsbewusst mit der Situation umgehen. Ich bin sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit. Die Ruhe, die wie wir haben, und die Klarheit, mit der wir entscheiden, sind für mich gute Zeichen im Verband. 

Die Spieler werden nun vor jeder Meisterschafts-Spielrunde auf Corona getestet. Die Kosten dafür sind für einen Randsport wie Wasserball sicher kein Kleingeld, oder?
Uwe Brinkmann: Wer professionell sein will und Spieler bezahlt, der kann nicht an der Sicherheit oder der Gesundheit der Spieler sparen. Im Pool wird die Testerei ja etwas günstiger, wir reden hier vielleicht von 400 Euro vor jedem Wettkampfblock pro Team. Das muss es uns wert sein. Zudem wurden ja durch die intensive Kommunikation der beteiligten Experten auch kreative Lösungen gefunden, bei denen es zu Kostenbeteiligungen durch Partner kommt. Es war wichtig, Sicherheit für die Sportler zu schaffen. Das wird gut angenommen. Bisher ist kein positiver Fall aufgekommen. Zum Glück, denn sonst wäre das betroffene Team ja auch sofort raus. 

Welche Wirkung hat der Bundesliga-Auftritt nach außen?
Uwe Brinkmann: Ich glaube, dass diese Coronavirus-Pandemie noch so manche Rangliste im Sport durcheinander wirbeln wird. In einigen Ländern sind die Bedingungen kritisch oder auch die Gelder plötzlich nicht mehr da. Man sieht international ja jetzt schon, dass Spielerverträge aufgelöst oder zumindest nicht verlängert werden. Es gibt bereits auch eine Anfragenflut von Trainern, die nun in Deutschland arbeiten wollen. Corona wird uns womöglich noch länger verfolgen und wir müssen lernen, damit zu leben. Und wenn wir schneller als andere in den Wettbewerbsmodus kommen, auch die entsprechenden Trainingsmöglichkeiten anbieten, können wir profitieren und in den Ranglisten des Sports aufsteigen. Deswegen war ich so interessiert, dass es bei uns zügig zum Re-Start kommt.

Was ist sportlich zu erwarten nach der langen Pause? Die White Sharks mit ihren Nachwuchskräften haben beim Qualifikationsturnier am vergangenen Wochenende schon Duisburg überrascht.
Uwe Brinkmann: In beiden Halbfinals handelt es sich ja um Derbys, bei denen ein Topteam jeweils auf sein Farmteam trifft. Das ist eine besondere Konstellation – ob das bei der Entstehung dieser Paarungen eine Rolle gespielt hat, weiß ich aber nicht. Auf jeden Fall ist es gut so für die Doppelstrategie des DSV, auf Olympia 2021 ebenso so systematisch hinzuarbeiten wie auf 2024. Denn wir haben hierbei jetzt 95 Prozent aller Nationalspieler im Wasser. Ich glaube allerdings schon, dass sich Spandau und Waspo durchsetzen werden und ins Finale einziehen.

Im Finale wird es eine Play-off-Serie über bis zu fünf Spiele geben. Kann Waspo den Rekordmeister knacken wie 2018? Spandau hat immerhin einige kurzfristige Spielerwechsel zu verkraften.
Uwe Brinkmann: Für mich persönlich ist gar nicht so interessant, wer am Ende Meister wird. Als DSV-Funktionär habe ich die Aufgabe, guten Wettbewerb zu organisieren. Dieser bin ich zusammen mit den anderen im zuständigen Team nachgekommen. Nun kann ich mir eine Karte kaufen und entspannt ansehen, wer die besseren Nerven hat und wer besser mit der aktuellen Situation umgeht. 


Das Meisterschafts-Halbfinale


Hinspiele
28. August, 18:00Uhr (Volksbad): White Sharks Hannover – Waspo Hannover
28. August, 20:30 Uhr (Sportbad blu): OSC Potsdam – Wasserfreunde Spandau 04

Rückspiele:
30. August: 12:00 Uhr (Volksbad): Waspo Hannover – White Sharks Hannover
30. August: 14:00 Uhr (Schöneberg): Wasserfreunde Spandau 04 – OSC Postdam