Synchronschwimmerin Daniela Reinhardt (25) nimmt Abschied vom Leistungssport. Die Wahl-Münchnerin, die nach WM-Platz 19 im Vorjahr im Duett mit Marlene Bojer die Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Tokio angestrebt hatte, wird nach der Olympia-Verschiebung auf 2021 (23. Juli - 08. August) das zusätzliche Jahr nicht mehr angehen. Anhaltende Rückenprobleme bremsen „Danni“ nach einem Bandenscheibenvorfall aus.
„Ich kann mir nicht vorstellen, den Fulltimejob Leistungssport noch ein Jahr so durchzuziehen, wie es für Olympia sein müsste. Das zu akzeptieren, fiel mir schwer, aber es geht eben einfach nicht“, sagte die 25-Jährige. Zudem wolle sie angesichts der Ungewissheit, ob die Spiele in Anbetracht der weltweiten Coronavirus-Pandemie dann auch tatsächlich im nächsten Sommer stattfinden können, ihr Studium nicht weiter vernachlässigen. Daher hat Daniela Reinhardt die Gespräche mit den DSV-Verantwortlichen in dieser schwierigen Situation geführt und großes Verständnis für ihre Entscheidung erfahren. Natürlich wird sie nun auch beim Abtrainieren unterstützt.
Fest die Daumen drückt Reinhardt ihrer möglichen Nachfolgerin Jazz Lausch. Die 16-Jährige hatte als Ersatzfrau seit fast einem Jahr oft mit dem Duett Bojer/Reinhardt trainiert. Aktuell werden aber auch noch andere Optionen geprüft. Die Olympia-Qualifikation findet vom 04. - 07. März 2021 in Tokio statt, die World Series soll im Januar mit den US Open weitergehen. „Die Zeit ist knapp, aber wir werden konzentriert die Olympiaqualifikation in unserer Jahresplanung angehen und alles versuchen. Marlene hat einen guten Stand bei den Kampfrichtern, mit ihrer Erfahrung wird sie ihrer neuen Partnerin die bestmögliche Unterstützung zukommen lassen“, sagte Bundestrainerin Doris Ramadan.
Für Marlene Bojer war die Nachricht vom Abschied ihrer Duett-Partnerin natürlich ein Schock, der so manche Träne fließen ließ: „Es hat schon etwas gedauert, das zu verarbeiten. Ich bin aber nicht der Typ, der andere für sich entscheiden lässt – deswegen gehen wir das jetzt trotzdem mit vollem Einsatz an.“ Der Traum von Olympia wird trotz allem nicht abgehakt.