Für die Wasserballer vom SV Ludwigsburg 08 ist es eine Premiere: Zum ersten Mal treten sie am kommenden Wochenende im Europapokal an. Beim Turnier im Euro Cup vom 04. bis 06. Dezember in Aix-en-Provence in Frankreich geht es für Ludwigsburg um die Qualifikation fürs Achtelfinale. Der Bundesliga-Dritte OSC Potsdam tritt parallel in Savona (ITA) an. Beide Turniere finden ohne Zuschauer*innen und unter strengen Hygieneauflagen statt. Nur die beiden Erstplatzierten erreichen jeweils die nächste Runde.
Das wird keine leichte Ausgabe für die beiden deutschen Vertreter in Europas zweitwichtigstem Klubwettbewerb. Nachdem das Teilnehmerfeld der Champions League aufgrund des Coronavirus von 16 auf zwölf Mannschaften verringert wurde, tummeln sich nun umso mehr Spitzenteams im Euro Cup. Hinzu kommt die mangelnde Spielpraxis, nachdem der Spielbetrieb in der Bundesliga wegen der anhaltenden Pandemie weiterhin ruht.
Orcas gegen den Spitzenreiter aus Serbien
Gegner von Ludwigsburg in Gruppe D sind der griechische Vizemeister und aktuelle Tabellenführer Vouliagmeni NC, der Schweizer Außenseiter Carouge Natation sowie Gastgeber Pays d’Aix Natation, aktuell Vierter in der französischen Liga. Der Ausgang dieses Duells dürfte am Ende über das Weiterkommen entscheiden. „Wir wollen den Verein, die Stadt Ludwigsburg und Deutschland auf internationalem Parkett würdig vertreten“, sagt Ludwigsburgs Team-Manager Adrian Jakovcev. Seine Mannschaft hat sich zuletzt mit einem Trainingslager in Montpellier auf die neue Herausforderung vorbereitet. In Aix-en-Provence muss der SVL auf Leopold Friedrich verzichten, der sich auf sein Abitur vorbereitet, sowie auf Antonio Tadic, der sich beim Abschlusstraining vor der Abreise am Knie verletzt hat.
Die Orcas vom OSC Potsdam, in der Bundesliga und im Pokalwettbewerb zuletzt jeweils Dritter, reisen für ihre Spiele in Gruppe E an die italienische Riviera. Gegner sind der gastgebende RN Savona, der den Euro Cup bereits drei Mal gewinnen konnte (zuletzt 2012), KVK Radnicki als amtierender Pokalsieger und aktueller Liga-Spitzenreiter aus Serbien sowie die Spanier von CE Mediterrani. Vor allem Radnicki ist dabei eine echte Hausnummer und verpasste vor wenigen Wochen nur äußerst knapp die Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League. „Das wird für uns eine große Herausforderung. Wir gehen als klarer Außenseiter in das Turnier“, meint Potsdams Sportlicher Leiter André Laube. Immerhin sind bis auf Centerverteidiger Lu Meo Ulrich (Infekt) alle Spieler fit und hochmotiviert für diese anspruchsvolle Aufgabe.