Der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) hat seine Nominierungsrichtlinien für die internationalen Saisonhöhepunkte im Freiwasserschwimmen veröffentlicht. Während Olympiasieger Florian Wellbrock und die Olympiafünfte Leonie Beck adäquat zu den Olympiafinalist*innen im Beckenschwimmen nach ihren Top-8-Ergebnissen in Tokio (JPN) für die 10km-Rennen bei den Weltmeisterschaften in Budapest (HUN/18. Juni – 03. Juli) und den Europameisterschaften in Rom (ITA/11. – 21. August) bereits fest gesetzt wurden, werden der jeweils zweite WM-Startplatz über 10km und auch beide WM-Startplätze pro Geschlecht über 5km nun bei den Offenen Spanischen Meisterschaften in Banyoles (ESP/20. – 22. Mai) ausgeschwommen.
Für das 25km-Rennen bei WM und EM wurde zudem Lea Boy vornominiert, da sie als Europameisterin von Budapest 2021 einen entsprechenden Richtlinien-Passus für die Top3 des Vorjahres erfüllt. Alle anderen Startplätze werden hier dann nach einer Zeitrangliste besetzt, bei der die Ergebnisse bei 25km-Beckenrennen zwischen 01. April und 22. Mai 2022 berücksichtigt werden. Für die Mixed-Teamstaffel über 4x1,5km können zudem auch alle WM- oder EM-Starter*innen über 1500m Freistil nominiert werden, ansonsten wird je nach aktueller Form aus dem Team vor Ort besetzt.
Bei der EM wird der jeweils zusätzliche dritte Startplatz über 5km ebenfalls so vergeben wie die jeweils maximal zwei WM-Plätze, im olympischen 10km-Rennen wird der dritte EM-Startplatz jedoch an die schnellste Deutsche bzw. den schnellsten Deutschen beim FINA Marathon World Cup am 09./10. Juli in Paris (FRA) vergeben.
„Die Erstellung der Nominierungsrichtlinien geriet in diesem Jahr zu einer komplexen Angelegenheit. Vor der zusätzlich und sehr kurzfristig terminierten WM gibt es nämlich kaum internationale Wettkämpfe, bei denen das volle WM-Programm angeboten wird, auch die Welt- und Europacups kamen deswegen nicht als Qualifikationsrennen in Frage. Die Spanish Open in Banyoles sind für uns daher nun die beste Lösung, auch andere Top-Nationen werden so verfahren“, erklärte Leistungssportdirektor Christian Hansmann.
Hochklassige internationale Rennen sind in Spanien demnach garantiert, obwohl zeitgleich in Italien auch noch ein Europacup über 10km stattfindet. Wie Olympiasieger Wellbrock will sich auch Rob Muffels über 5km und 10km jeweils ein WM-Ticket sichern. „Jetzt wissen endlich alle auch offiziell, was gefordert ist. Ich will mir in Spanien so viele WM-Tickets wie möglich erkämpfen“, sagte der Staffelweltmeister und WM-Dritte über 10km des Jahres 2019, der kürzlich auch zum neuen Aktivensprecher des DSV gewählt wurde.
JEM-Qualifikation wird auch bei Videoaufzeichnung ermöglicht
Die Qualifikation für die ungewöhnlich früh terminierten Europameisterschaften der Junior*innen in Setúbal (POR/03. – 05. Juni) muss in Ermangelung von ausreichend Freiwasserrennen im Nachwuchsbereich ebenfalls im Becken stattfinden. Hierfür wird am 16. April extra ein Wettkampf in Magdeburg angeboten. Aussichtsreiche Athleten*innen, die sich zu diesem Zeitpunkt gemäß langfristiger Planung in einem Trainingslager befinden, können am gleichen Tag aber auch ein Rennen am jeweiligen Standort durchführen, das dann allerdings per Videoaufnahme dokumentiert werden muss. „Hierzulande lässt die Witterung vor dem Sommer nun einmal keine Freiwasserrennen zu, auch sollte die Vorbereitung auf die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften Ende Mai nicht gestört werden. Daher haben wir uns nun für diese Lösung entschieden, nachdem die nötigen Informationen des Dachverbandes LEN zur JEM erst vor wenigen Tagen bei uns eintrafen“, erläuterte Leistungssportdirektor Hansmann.
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