Zwei Titel brachte Wasserspringerin Tina Punzel (Dresdner SC 1898) bereits von den vergangenen Europameisterschaften in Budapest (HUN) mit nach Hause. Bei der laufenden EM in Rom (ITA) werden es wieder - mindestens - genauso viele Goldmedaillen werden, so viel ist jetzt schon klar. Denn nach dem Triumph am Vortag im 3m-Mixed-Synchronspringen an der Seite von Lou Massenberg (Berliner TSC) war Europas Wasserspringerin des Jahres 2021 auch im 3m-Synchronspringen der Frauen gemeinsam mit Lena Hentschel (Berliner TSC) erneut nicht zu schlagen Mit 281,16 Punkten siegten die Titelverteidigerinnen am Donnerstag vor den Italienerinnen Elena Bertocchi und Chiara Pellacani (260,76) und den beiden Schwedinnen Emilia Nilsson Garip und Elna Widerstrom (257,70).
“Ich bin total glücklich und erleichtert, es hat super viel Spaß gemacht heute. Ich hatte, glaube ich, von gestern einfach noch Aufwind und habe Lena da mitgenommen”, freute sich Punzel über den erneuten Erfolg. Von Beginn an lief es für die beiden Deutschen sehr gut, ohne Makel absolvierten die Olympia-Dritten von Tokio (JPN) die beiden Pflichtsprünge. Die Italienerinnen, die schon im Vorfeld als stärkste Konkurrentinnen galten, patzten dagegen einmal und lagen nach den ersten beiden Runden bereits 13 Punkte hinter Punzel und Hentschel zurück. Auch der Schraubensalto im dritten Durchgang war wieder sehr stark ausgeführt, ebenso wie der anschließende Auerbachsprung - eigentlich ein bisschen der Wackelsprung der beiden. Zwar konnten die Italienerinnen mit dem bis dahin besten Sprung des Tages den Rückstand auf knapp sechs Punkte verkürzen. Doch nachdem die Deutschen im letzten Durchgang dieselbe hohe Wertung einfahren konnten, war ihnen der Sieg nicht mehr zu nehmen und sie fielen sich in die Arme. “Ich durfte ja gestern schon einmal lauthals die Hymne mitsingen mit dem Team, für Tina und Lou. Jetzt auf der anderen Seite zu stehen, ist schon ein Gänsehautmoment. Ich freue mich, den mit Tina teilen zu können”, sagte Lena Hentschel.
Tina Punzel und ihr gelang damit als erstem Team seit Tania Cagnotto und Francesca Dallapè (ITA) die erfolgreiche Titelverteidigung, die zwischen 2009 und 2016 sogar achtmal in Folge Europameisterinnen wurden. Im Wasserspringen gibt es seit 2009 in den ungeraden Jahren zusätzlich zu den großen Schwimm-Europameisterschaften eigenständige Meisterschaften, die Titel werden also jährlich vergeben. “Ich habe immer gesagt, einen Titel zu gewinnen ist das eine, den dann auch zu verteidigen, das andere, das habe ich noch nie geschafft. Das ist glaube ich etwas ganz Besonderes, was man erst im Nachhinein merkt”, so Punzel. Im 3m-Synchronspringen der Frauen hat dabei kein anderes Land mehr Edelmetall gewonnen als Deutschland mit nunmehr 17 Medaillen. Tina Punzel hat am Freitag im Einzelwettbewerb vom 3m-Brett dann direkt die nächsten Gold-Chance - dort ist sie ebenfalls Titelverteidigerin.
