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Kommende Events

Informationen des DSV-Vorstandes zur Intervention und Aufarbeitung von Fällen sexueller Gewalt

In eigener Sache
13.12.2022 Kategorie: Prävention interpersoneller Gewalt, Verband

Im Rahmen der Mitgliederversammlungen am 18./19. November in Kassel wurde folgende Informationen übermittelt, die im Sinne der Transparenz nun auch hier noch einmal veröffentlicht werden. Weitere Informationen zum Thema, Leitfäden, Brochüren und alle Ansprechpartner*innen sind auf dem neuen DSV-Webseitenkanal "Schutz vor Gewalt" zu finden:

Es ist das erklärte Ziel des DSV-Vorstandes, alle in der ARD-Dokumentation (August 2022) aufgeführten Fälle sexualisierter und sexueller Gewalt systematisch und transparent aufzuarbeiten. „Wir wollen einen Aufarbeitungsprozess führen, wie es ihn im Sport noch nie gegeben hat. Mit diesem Leuchtturmprojekt wollen wir Vorbild werden für den gesamten deutschen Sport und Prozesse und Standards im DSV und in ganz Sportdeutschland nachhaltig verbessern“, betont Vizepräsident Wolfgang Rupieper. Dieser Prozess soll durch eine unabhängige Aufarbeitungskommission durchgeführt werden.

 

 

Informationen zur Intervention

Nach Veröffentlichung der ARD-Dokumentation hat der DSV-Vorstand mit der außerordentlichen Unterstützung der DSV-Präventionsbeauftragten Franka Weber unmittelbare Schritte eingeleitet, hierzu gehören unter anderem:

 

(1)   Kontaktaufnahme zu Jan Hempel am 12.08.2022 mit einem Gesprächs- und Hilfsangebot

(2)   Großflächige Abfrage nach Kenntnis und Handlungsumfang im Rahmen der Vorwürfe bei allen Vorständen, Sportdirektoren, Funktionären und hauptamtlichen Bundestrainern des DSV von 1997 an

(3)   Persönliche Gespräche mit den Verantwortlichen am Bundesstützpunkt in Dresden (24.08.2022)

(4)   Weitere Gespräche mit Zeugen und Betroffenen

(5)   Sichtung von Unterlagen zu Werner Lange

 

Über die Inhalte der Gespräche können zum Schutz von Persönlichkeitsrechten keine näheren Angaben gemacht werden. Hierfür bittet der DSV um Verständnis.

 

In der Dokumentation wurde auch der bis vor kurzem amtierende Chef-Bundestrainer Wasserspringen Lutz Buschkow beschuldigt, von den Vorwürfen gewusst und nicht gehandelt zu haben. Nach sorgfältiger Recherche und Auswertung sah sich der DSV-Vorstand am 14.10.2022 gezwungen, den in Rom suspendierten Chefbundestrainer Wasserspringen Lutz Buschkow fristlos zu kündigen. Aufgrund des schwebenden arbeitsrechtlichen Verfahrens und dem Persönlichkeitsschutz werden auch hierzu keine näheren Angaben gemacht.

Der Vorstand hat sich natürlich auch den übrigen Sachverhalten aus der ARD-Dokumentation gewidmet und nimmt wie folgt Stellung:

Fall 2: Gehackter Chat-Account

Der Vorstand hatte keine Kenntnis von diesem Vorwurf. Direkt nach Ausstrahlung der Reportage hat die PSG-Beauftragte Gespräche mit dem/der Betroffenen geführt. Zentrale Themen der Gespräche waren weniger eigene Interventionswünsche des/der Betroffenen, sondern eher eine generelle Weiterentwicklung des Konzepts des DSV. Dies findet statt.

Fall 3: Nachwuchstrainer NRW-OSP im Osten

Der Vorstand hatte keine Kenntnis von diesem Vorwurf. Die PSG-Beauftragte des Landesschwimmverbandes NRW ist in die Untersuchungen eingebunden.

Fall 4: Bayern - 3 Schwimmerinnen

Der Vorstand hatte keine Kenntnis von diesem Vorwurf. Der beschuldigte Trainer wurde wegen der Handlungen rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe verurteilt.

Fall 5: Würzburg - Stefan Lurz

Der Fall ist durch den Vorstand und die PSG-Beauftragte des DSV bearbeitet worden. Hinsichtlich der strafrechtlichen Verfehlungen des Stefan Lurz hat der Vorstand sofort nach Kenntnisnahme derselben die Vertragsauflösung eingeleitet und die Trainerlizenz bis auf Weiteres entzogen. Das Vertragsverhältnis wurde anschließend beendet und die Trainerlizenz auf Lebenszeit niedergelegt.

Im Sommer dieses Jahres erlangte der DSV Kenntnis darüber, dass Herr Lurz sich noch auf dem Gelände des SV Würzburg 05 aufhalte, jedoch nicht im Schwimmhallen-Bereich. Der DSV sah sich hier damit konfrontiert, keinen weiteren Handlungsspielraum zu haben, da Herr Lurz nicht gegen den gerichtlichen Auflagenbeschluss verstieß, der es im lediglich untersagt eine Tätigkeit am Beckenrand als Trainer, Schwimmlehrer etc. auszuüben. Darüber hinaus hat der DSV keinerlei Befugnis z.B. ein Hausverbot auszusprechen. Auch z.B. eine mögliche Umwidmung des Bundesstützpunktes kann nur durch die dafür zuständigen Stellen geschehen. Das Anstellungsverhältnis von Herrn Lurz beim SV Würzburg wurde mittlerweile aufgekündigt. Der DSV hat hier alle ihm zur Verfügung stehenden strukturellen und auch finanziellen Mittel ausgeschöpft.

Fall 6: Fall 6 – Olympische Spiele in Tokio

Dieser Vorgang war dem Vorstand bekannt. Er wurde in Zusammenarbeit mit der Präventionsbeauftragten sowie einer externen Beratungsstelle gemäß des Präventionskonzeptes bearbeitet. Auch der Betriebsrat wurde eingeschaltet.

Nach übereinstimmender Auffassung der Präventionsbeauftragten sowie der externen Beratungsstelle handelt es sich bei dem Vorfall nicht um sexualisierte Gewalt, sondern um das Schaffen einer sexualisierten Atmosphäre. Der Vorstand hat im Rahmen seiner Möglichkeiten Maßnahmen eingeleitet, um ein Zusammentreffen der Personen zukünftig zu vermeiden.

Der Vorgang lag ebenfalls Ombudsstelle und Ethikkommission des DOSB vor, welche die Prüfung eines Verstoßes gegen die Good-Governance-Vereinbarung veranlasst hatte. Ein gemeinsames abschließendes Gespräch hierzu hat zwischen dem DSV und dem DOSB stattgefunden.

 

Alle hier beschriebenen Maßnahmen befinden sich im Bereich der Intervention. Inhaltlich geht es dabei primär um die Fragen, was Opfer von Gewalt wünschen (Vermittlung Therapiemöglichkeiten, Gespräche mit Vereinen, Tätern, Entschädigungen etc.) sowie kurzfristige Maßnahmen wie z.B. personelle Konsequenzen aufgrund von Fehlverhalten.

Dieser Themenkomplex wird aktuell von unserer Präventionsbeauftragten Franka Weber betreut, auf Seiten des Vorstandes übernimmt Wolfgang Rupieper diesen Komplex federführend.

 

Informationen zur Aufarbeitung und Prävention

Die Aufarbeitung, die unter anderem dazu dient, wichtige Rückschlüsse für die Prävention zu ziehen, wird der DSV in externe Hände geben. Aktuell führt der DSV Gespräche mit der vom Bundesfamilienministerium angestoßenen Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs sowie Athleten Deutschland e.V., die hier beratend unterstützen. Für diese Unterstützung möchte der DSV sich ausdrücklich bedanken.

Der DSV-Vorstand wird in Kürze eine Aufarbeitungskommission berufen, welche mit der Steuerung des gesamten Prozesses betraut wird. Wichtig ist, dass die Personen in dieser Kommission einschlägige psychologische Expertise, einen kriminologischen Hintergrund und auch soziologische Kenntnisse vorweisen und vor allem auch Expertise aus dem Sport haben, um die geeigneten Kanditat*innen. Gespräche mit möglichen Kandidat*innen haben in den letzten Wochen schon stattgefunden.

Die Aufarbeitungskommission wird dann das eigentliche Aufarbeitungsteam zusammenstellen, welches die Fälle systematisch aufarbeitet und mit den Ergebnissen die Basis für Handlungsempfehlungen der Kommission legt. Parallel dazu wird verbandsintern bereits an der Weiterentwicklung des Schutzkonzepts und der entsprechenden Präventionsmaßnahmen gearbeitet, um den bereits jetzt gewonnenen Erkenntnissen aus den einzelnen Fällen Rechnung zu tragen. Dazu zählt u.a. eine Vernetzung der Ansprechpersonen der Landesschwimmverbände untereinander, die Qualifizierung des haupt- und ehrenamtlichen Verbandspersonals und die Präzisierung der Rahmenrichtlinien zur Trainer*innenqualifizierung im Hinblick auf den Themenkomplex Schutz vor Gewalt.

In regelmäßigen Meilensteingesprächen werden die Kommission und das Aufarbeitungsteam zusammenkommen und in diesem Zusammenhang wird auch die Öffentlichkeit über den Fortgang des Prozesses transparent informiert werden. Die Wahrung von Persönlichkeitsrechten bleibt selbstverständlich bestehen.