An diesem Freitag steht im Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) ein besonderes Jubiläum an, denn die Deutsche Schwimmjugend feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Der 12. Mai 1973 gilt als Geburtsstunde der Interessenvertretung aller jugendlichen Schwimmsportler*innen in unserem bereits 1886 gegründeten Verband, beim DSV-Verbandstag in Bonn war der durch den Jugendausschuss eingereichte Antrag zur Einführung der Jugendvollversammlung als oberstes Organ der Deutschen Schwimmerjugend mit der erforderlichen Mehrheit angenommen worden.
„Sportliche Jugendarbeit war bis dahin nur ein Anhängsel in den Fachsparten gewesen. Allgemeine Jugendarbeit gab es noch nicht“, erinnert sich Rainer Wittmann als damaliger Jugendwart. Mit der Änderung des Jugendwohlfahrtsgesetzes Anfang der 1970er-Jahre war echte Partizipation der Jugend in Verbänden und Vereinen sowie eine Stärkung der allgemeinen, außersportlichen Jugendarbeit notwendig geworden, um weiterhin zuschussfähig zu sein. Der Kurswechsel zahlte sich letztlich an vielen Stellen aus: Die Altersstruktur im DSV ist bis heute so, dass rund die Hälfte der Mitglieder unter 25 Jahre alt ist.
Ziel von Wittmann und Co. war es damals zunächst, den Gedanken von Mitbestimmung der Jugend in die Fläche zu tragen und außersportliche Jugendarbeit in den Landesverbänden und den Vereinen zu etablieren. Aus heutiger Sicht kann die eigenständige Vertretung samt Eigenverwaltung der Finanzen und auch der Ernennung von Jugendsachbearbeiter*innen für sportliche und außersportliche Jugendarbeit rundherum als ein Erfolg gewertet werden. Nicht nur wegen der allseits so beliebten Jugendcamps als Begleitmaßnahme bei großen Titelkämpfen in der Heimat oder auch im Ausland. Auch wegen des mit vielen anderen liebevollen Aktionen oder Camps geschaffenen Kontakts zu den Vereinen an der Basis. Und mit den Zertifikatsausbildungen „Schwimmen lernen“ und „Kursleitung Säuglings- und Kleinkinderschwimmen“ brachte sich die DSV-Jugend auch im Qualifizierungsbereich auf eine besonders nachhaltige und wertvolle Weise ein.
Ganz nebenbei wurde dem DSV hierbei immer auch neues Führungspersonal herangeführt, Funktionsträger*innen aus dem Jugendbereich dienten dem DSV später oft auch noch auf gehobeneren Positionen: Rainer Wittmann war später als Schwimmwart aktiv (und ist bis heute auch ohne offizielles Amt noch ein wichtiger Mediator zwischen den DSV-Generationen), Bodo Hollemann oder Klaus Henter wurden später sogar zu DSV-Präsidenten gewählt, Klaus Streich wirkte als Schatzmeister. Und auch der heutige DSV-Vizepräsident Kai Morgenroth stand zuvor 25 Jahre lang an der Spitze der Jugend.
„Junge Menschen zu motivieren und zu mobilisieren ist uns mit der Deutschen Schwimmjugend stets gut gelungen“, sagte Morgenroth. „Und egal, ob jemand langfristig bleibt oder nur einmalig dabei ist, jedes Engagement ist letztlich wertvoll für den Schwimmsport insgesamt und das Miteinander in unserem Verband.“
In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch und weiterhin alles Gute!
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