Mit Spannung blickten die deutschen Wasserball-Nationalteams am Dienstag nach Netanya (ISR), wo am späten Nachmittag die Vorrundengruppen für die kommenden Europameisterschaften vom 03. – 16. Januar 2024 an gleicher Stelle ausgelost wurden. Ein Turnier, das gleich in zweierlei Hinsicht besonders ist: Zum einen sind Anfang des Jahres erstmals gleich 16 Frauenteams mit dabei, nachdem dort zuletzt noch zwölf Nationen am Start waren; zum anderen wird diese EM erstmals in einem neuen Modus ausgetragen, der in diesem Jahr auch schon bei den Europameisterschaften im Junior*innenbereich zum Einsatz kam. Gespielt wird künftig in zwei Divisionen, in der Vorrunde bleiben die Top-Teams und die niedriger gesetzten Mannschaften dabei jeweils noch unter sich und können erst in der K.o.-Runde aufeinandertreffen.
Deutschland ist in beiden Geschlechtern in Division II eingeteilt, basierend auf dem Abschneiden der vergangenen EM 2022 in Split (CRO). Mit Serbien gilt das bei den Männern auch für eine der erfolgreichsten Nationen der jüngeren Vergangenheit, die seit 2006 allein fünfmal den EM-Titel gewinnen konnte. Im vergangenen Jahr wurden die Serben jedoch überraschend nur Neunter und landeten deshalb in der Division II – und sind dort nun der wohl schwerste deutsche Gruppengegner. Weitere Kontrahenten in Gruppe C sind Gastgeber Israel (Zwölfter 2022) sowie gleich zum Auftakt das Team aus Malta (2022: Platz 14), gegen das das DSV-Team in diesem Jahr beim Weltcup in Berlin (15:5) und in der EM-Qualifikation (15:10) zuletzt zweimal klar gewinnen konnte. Die beiden besten Teams der Gruppe bestreiten anschließend die Überkreuzspiele um den Einzug ins Viertelfinale gegen die Mannschaften auf Rang drei und vier aus Gruppe A mit Montenegro, Weltcupsieger Spanien, Frankreich und Titelverteidiger Kroatien.
„Mit Serbien haben wir den amtierenden Olympiasieger zugelost bekommen, so ein Gegner sollte Motivation genug sein, um alles aus sich herauszuholen. Es sollte für jeden von uns ein Vergnügen sein, so ein Spiel zu spielen. Gegen Malta haben wir in letzter Zeit oft gespielt und das auch sehr erfolgreich, was aber nicht täuschen darf. Malta hat aufgeholt, arbeitet seit letztem Jahr sehr gut und ist nicht zu unterschätzen. Israel wird als Gastgeber bestimmt sehr motiviert sein, und wahrscheinlich werden wir vor einem großen Publikum spielen. Wir müssen also jeden Gegner ernst nehmen, und das werden wir auch tun“, kommentierte Bundestrainer Milos Sekulic die Auslosung.
Die deutschen Frauen bestreiten ihr Auftaktspiel gegen Bulgarien, das sich zum ersten Mal für die Endrunde qualifizieren konnte. Weitere Gegnerinnen in der Vorrundengruppe D sind die Slowakinnen – 2022 Zwölfte und davor bei ihrem bislang besten Abschneiden 2020 auf Rang acht des kontinentalen Vergleichs – sowie Großbritannien. Auf das Team von der Insel traf die junge DSV-Auswahl bereits in der Qualifikation und unterlag den Britinnen dort mit 5:13. Beim Weltcup in Berlin gab es dagegen im Mai gegen denselben Gegner einen 15:12-Erfolg für Deutschland.
Auch bei den Frauen ziehen die ersten beiden Teams in die Überkreuzspiele ein und treffen dort jeweils auf ein Team aus Gruppe B mit den Titelverteidigerinnen aus Spanien, den Gastgeberinnen aus Israel, Frankreich und den WM- und EM-Dritten aus Italien. Nur die Gewinnerinnen dieser Duelle lösen das Ticket fürs Viertelfinale und würden damit bei der darauffolgenden Auflage der Europameisterschaften in Division I gesetzt.
Die komplette EM-Auslosung für 2024:
Männer:
Gruppe A: Montenegro, Spanien, Frankreich, Kroatien
Gruppe B: Georgien, Ungarn, Italien, Griechenland
Gruppe C: Serbien, Deutschland, Israel, Malta
Gruppe D: Slowakei, Niederlande, Slowenien, Rumänien
Frauen:
Gruppe A: Niederlande, Ungarn, Kroatien, Griechenland
Gruppe B: Spanien, Israel, Frankreich, Italien
Gruppe C: Rumänien, Serbien, Tschechien, Türkei
Gruppe D: Slowakei, Deutschland, Großbritannien, Bulgarien