In der vergangenen Saison war Berlin die deutsche Wasserballhauptstadt, als sowohl die Frauen als auch die Männer der Wasserfreunde Spandau 04 die Meisterschaft an Spree und Havel holten. Wenn an diesem Samstag (30. September) bei beiden Geschlechtern die neue Spielzeit angepfiffen wird, sind die Berliner*innen also gleich doppelt in der Rolle des Gejagten.
Und zumindest bei den Frauen dürfte der Titel auch in dieser Saison wieder nur über die Spandauerinnen gehen. Erst seit 2018 sind die Wasserfreunde Spandau auch bei den Frauen mit einem Team vertreten, seitdem haben die Berlinerinnen sämtliche nationalen Titel gewonnen und peilen erneut das Double an. Dafür hat man sich namhaft verstärkt, unter anderem kehrte Gesa Deike aus Frankreich zurück und mit Elena Ludwig kam eine weitere deutsche Nationalspielerin aus Esslingen. Zudem erhielt die Neuseeland-Fraktion des Vereins weitere Verstärkung: Zu den international erfahrenen Jessica Milicich und Emmerson Hougthon gesellt sich nun noch Jessicas jüngere Schwester Gabrielle Milicich – ebenfalls Nationalspielerin ihres Landes.
Die Vizemeisterinnen vom SV Bayer Uerdingen 08 mussten im Sommer dagegen die Abgänge der beiden Nationalspielerinnen Aylin Fry (nach Lille/FRA) und Marijke Kijlstra (nach Utrecht/NED) verkraften, die jeweils ins Ausland wechselten. Das eröffnet neue Chancen für Rekordchampion SV Blau-Weiß Bochum – den Bundesliga-Dritten der Vorsaison – sowie für den Eimsbütteler Turnverband, Waspo 98 Hannover und den SSV Esslingen. Nachdem der SV Nikar Heidelberg diesmal keine Mannschaft gemeldet hat, sind bei den Frauen in diesem Jahr nur noch sechs Klubs im Oberhaus vertreten.
Neue Runde im ewigen Duell der Dauerrivalen Spandau und Hannover
Bei den Männern geht das ewige Duell zwischen den Wasserfreunden Spandau 04 und Waspo 98 Hannover in eine neue Runde. Sieben Mal in Folge trafen die beiden Rivalen zuletzt in den Endspielen aufeinander, und es spricht vieles dafür, dass sich diese Serie auch in dieser Saison fortsetzt.
Der Ausgang ist indes ungewiss – beide Teams haben über den Sommer ein neues Gesicht bekommen. Bei Rekordchampion Spandau (38 Meisterschaften seit 1979) stehen Dimitri Kholod (RUS), Luca Marziali (ITA), Roman Shepelev (RUS) und Marin Restovic auf der Liste der Abgänge; für sie kamen Dusan Banicevic (MNE), Tamas Sedlmayer, Tyler Abramson (USA), Marin Tomasovic (CRO) und Torwart Jeltko Spijker (NED) – allesamt Nationalspieler. Pokalsieger Waspo wiederum holte unter anderem Nikola Milardovic (CRO), Kristof Takacs (HUN) und mit Kacper Langiewicz ebenfalls einen Amerikaner; im Gegenzug haben zum Beispiel der langjährige Kapitän Aleksandar Radovic und Nationalspieler Fynn Schütze, der nach Spanien wechselte, den Klub verlassen.
Zu einem ersten direkten Vergleich zwischen den Top-Teams kommt es bereits in wenigen Tagen beim Supercup in Berlin am 03. Oktober. Am Feiertag findet dann an gleicher Stätte auch der Supercup der Frauen zwischen Spandau und Uerdingen statt.
Hinter den beiden Favoriten peilt der ASC Duisburg nach zuletzt zwei dritten Plätzen wieder eine Medaille an, das gleiche Ziel haben aber auch die White Sharks Hannover sowie der SV Ludwigsburg 08, der sich mit Nationalspieler Zoran Bozic (aus Spandau) namhaft verstärkt hat. Neu in den Top acht ist der SV Krefeld 1972, der in der vergangenen Saison den Sprung aus der B-Gruppe geschafft hat. Diese startet übrigens erst in ein paar Wochen am 28. Oktober in die neue Saison, unter anderem mit den beiden Aufsteigern SV Blau-Weiß Bochum und SG Stadtwerke München.
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