Das richtige Verhalten bei der Mannschaftsvorstellung beherrschen die Frauen des ASC Duisburg mittlerweile. Vor dem gewonnenen Viertelfinalspiel im DSV-Pokal gegen den SV Nikar Heidelberg hatte Ex-Nationalspielerin Sophia Eggert ihren Teamkolleginnen erst noch erklären müssen, was genau zu tun ist. Verbeugt man sich vorm Publikum, oder hebt man einfach nur seine Hand? Mit diesen Fragen mussten sich die Duisburger Frauen bei ihren Spielen in der Zweiten Liga West bislang eher nicht beschäftigen. Erst seit zwei Jahren gibt es beim ASCD überhaupt ein Frauenteam – die ehemaligen Spielerinnen des DJK Poseidon Duisburg hatten sich dem Verein angeschlossen, nach und nach stießen dann immer mehr begeisterte Teammitglieder wie etwa die Zwillinge Alina Korneli und Vanessa Korneli dazu, die beide ebenfalls schon Erstligaerfahrung mitbringen.
Gleich in der ersten Saison holte man mit nur einer Niederlage aus 14 Spielen die Bezirkstitel im Bezirk Ruhrgebiet, inzwischen spielt man schon in der zweithöchsten Klasse. Im Pokalwettbewerb stehen die ASCD-Frauen nun erstmals im Rampenlicht – und haben als einziges unterklassiges Team den Sprung zur Endrunde an diesem Wochenende (03./04. Mai) geschafft. „Für den Verein ist es als Ausrichter der Pokalendrunde natürlich super, dass ein Heimteam mit dabei ist“, sagt Sophia Eggert, EM-Teilnehmerin von 2018 und 2020. Auch wenn sich die Duisburgerinnen ihrer Rolle als Außenseiterinnen wohl bewusst sind.
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Schließlich ist am ersten Mai-Wochenende bei den Frauen die absolute Elite des deutschen Wasserballs versammelt: die Titelverteidigerinnen der Wasserfreunde Spandau 04, die letztjährigen Finalistinnen vom SV Bayer Uerdingen 08 – Eggerts früherem Verein – sowie Rekordchampion SV Blau-Weiß Bochum. Die Endrunde wird auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit dem Final Four der Männer ausgetragen, dort haben sich ebenfalls die Wasserfreunde Spandau 04, die SV Krefeld 72 sowie mit den White Sharks und Titelverteidiger Waspo 98 gleich zwei Vertreter aus Hannover qualifiziert. Der Spielplan lautet wie folgt:
Freitag, 03. Mai:
14:30 Uhr: 1. Halbfinale Frauen SV Blau-Weiß Bochum – Wasserfreunde Spandau 04
16:30 Uhr: 1. Halbfinale Männer: White Sharks Hannover – Wasserfreunde Spandau
18:30 Uhr: 2. Halbfinale Männer SV Krefeld 72 – Waspo 98 Hannover
20:30 Uhr: 2. Halbfinale Frauen SV Bayer Uerdingen 08 – ASC Duisburg
Samstag, 04. Mai:
12:30 Uhr: Spiel um Platz drei Männer
14:30 Uhr: Spiel um Platz drei Frauen
16:30 Uhr: Finale Frauen
18:30 Uhr: Finale Männer
Favoritinnen bei den Frauen sind die Spandauerinnen. Das von Marko Stamm trainierte Team gewann den Pokal seit 2019 fünfmal in Folge und ist in dieser Saison hierzulande noch ohne Punktverlust, auch im Euro Cup und in der transnationalen Donauliga zeigte man starke Auftritte.
Bei den Männern läuft alles auf eine Neuauflage des Vorjahresfinales zwischen den Wasserfreunden und Waspo hinaus, die auch in der laufenden Spielzeit wieder die beiden Top-Teams in Deutschland stellen. Spandau ist mit 31 Titeln Rekord-Pokalsieger, doch in der jüngeren Vergangenheit hatte in diesem Wettbewerb zumeist Hannover die Nase vorn: Seit 2017 holte Waspo sechs Mal den Pokal (davon fünf Mal gegen die Berliner), einzig 2020 konnte Spandau diese Serie durchbrechen. In dieser Saison waren die Duelle zwischen beiden Klubs stets hart umkämpft: Nach dem Berliner Sieg im Supercup (12:11) gab es in der Bundesliga ein Unentschieden (12:12) und einen knappen 9:8-Erfolg für die Wasserfreunde.