Beim Weltcup wurde sich Moritz Wesemann seiner neuen Rolle im weltweiten Wasserspringen noch einmal bewusst. Erstmals war der Europameister in diesem Jahr Teil des Athletes-Experience-Programms von World Aquatics, mit dem der Weltverband seine Veranstaltungen zusätzlich aufwertet und den Top-Leuten eine ganze Reihe weiterer Highlights bietet. „Man merkt schon, dass einen die anderen nach meinen Leistungen im vergangenen Jahr jetzt kennen und auf einen zugehen, sowohl die Sportler*innen als auch die Coaches“, sagt der Hallenser zwei Tage vor seinem 22. Geburtstag am Freitag.
Diese Position, die er sich auch weltweit erarbeitet hat, will Wesemann auch bei den Internationalen Deutschen Sommermeisterschaften vom 15. – 19. Mai in Berlin verteidigen. Nachdem er zuletzt beim Weltcupfinale in Xi’an (CHN) mit Schüttelfrost und Fieber leicht angeschlagen war und dort nichtdestotrotz erneut ins Finale und dort auf Rang acht sprang, fühlt er sich nun wieder gewappnet für das nationale Gipfeltreffen in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE), bei dem dann auch die Olympiatickets vergeben werden. „Im Training läuft es ziemlich gut, ich habe ein gutes Gefühl“, sagt er. „Und dass ich mich in Xi’an trotz Krankheit noch so durchgekämpft habe, zeigt ja auch, welches Potenzial vorhanden ist, wenn ich topfit bin. Das hat nochmal Selbstvertrauen gegeben.“
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Neun Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris (FRAU/26. Juli – 11. August) haben die Aktiven des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) sichern können, die namentliche Besetzung ergibt sich jedoch erst bei der DM. Vom 3m-Brett sind am Freitag (17. Mai) zwei Plätze zu vergeben, auf die es neben Wesemann noch andere Athleten abgesehen haben. Lars Rüdiger (Berliner TSC) überzeugte beim Weltcup in Berlin mit der Bronzemedaille und neuer persönlicher Bestleistung, auch Alexander Lube (SV Neptun Aachen) will als diesjähriger WM-Starter ein Wörtchen mitreden. Und dann ist da noch der deutsche Hallenmeister Lou Massenberg (Berliner TSC), der nach seiner Verletzung im vergangenen Herbst in diesem Frühjahr ein starkes Comeback feierte und jetzt ebenfalls seine Chance sieht. Er hatte die Sprungpause genutzt, um seine Beine zu trainieren, was ihm beim Absprung nochmal ein paar Zentimeter mehr an Höhe gebracht hat und entsprechend mehr Zeit, um die Sprünge sauber auszuführen.
„Wir pushen uns gegenseitig, das hebt das gesamte Niveau nochmals an“, meint auch Moritz Wesemann. Als amtierender Europameister und WM-Siebter ist es trotzdem sein erklärter Anspruch, sich am Ende einen der beiden Olympiaplätze zu sichern. „Das wird kein Kinderspiel. Es wird ein spannender Wettkampf, in dem man sich keine größeren Fehler erlauben darf. Aber wenn ich das abrufe, was ich kann, sollte ich vorne dabei sein.“
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