Der Sport wird immer internationaler, das zeigt sich auch beim Teilnehmer*innenfeld der Wettbewerbe im Wasserspringen für die bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris (FRA/26. Juli – 11. August). 136 Aktive aus 32 Nationen werden dort an den Start gehen – so viele verschiedene Länder waren bei Olympia im Wasserspringen noch nie vertreten. Das geht aus der offiziellen Startliste hervor, die der Weltverband World Aquatics jetzt veröffentlicht hat.
Damit ist nun auch endgültig der Quotenplatz für Saskia Oettinghaus vom 3m-Brett bestätigt, den die Dresdnerin mit dem Halbfinaleinzug bei der WM in Doha (QAT) geholt und mit dem der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) schon länger fest geplant hatte. Insgesamt ist der DSV bei den Sommerspielen im Wasserspringen also mit neun Athlet*innen vertreten, nur drei Nationen – Großbritannien mit elf sowie China und die USA mit jeweils zehn Aktiven – stellen in Paris ein noch größeres Kontingent.
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In der kommenden Woche kommt die Sprungmannschaft noch einmal in Berlin zu einem letzten Trainingslager zusammen, von dort aus geht es dann am 19. Juli gemeinsam nach Frankreich. „Wir alle freuen uns, dass es diesmal wieder ,normale‘ Olympische Spiele sein werden mit Publikum. Das ist der Höhepunkt, auf den wir drei Jahre lang hingearbeitet haben“, sagte Bundestrainer Christoph Bohm Anfang der Woche in einem Pressegespräch des DSV. Die größten Chancen rechne man sich in den Synchronwettbewerben aus, wo es bei Olympia bekanntlich direkt ein Finale mit acht Paaren gibt. „Das sind natürlich die Disziplinen, bei denen wir in Richtung Podestplatz schielen. Aber auch unsere Athlet*innen im Einzel haben in der Vergangenheit schon nachgewiesen, dass sie ins Finale springen können. Wenn wir an unsere Leistungsgrenze gehen, sind wir gut mit dabei“, so Bohm.
Den Anfang aus deutscher Sicht machen direkt am ersten Tag (26. Juli) Lena Hentschel (Berliner TSC) und Jette Müller (WSC Rostock) im 3m-Synchronspringen. „Wir sind noch ein sehr junges Paar und springen erst seit Herbst zusammen. Dass wir es jetzt unter die acht Besten der Welt geschafft haben und bei Olympia dabei sein können, war für uns das erste Ziel, der erste Schritt auf dieser Reise. Den haben wir geschafft, darüber dürfen wir stolz sein. In Paris wollen wir unsere Bestleistung abrufen und so weit vorne wie möglich mitspringen. Wir haben auf jeden Fall ein sehr gutes Potenzial“, erklärte Hentschel ebenfalls beim DSV-Pressegespräch. Bei den Spielen 2021 in Tokio (JPN) hatte sie an der Seite von Tina Punzel Bronze gewonnen, auch damals war das 3m-Synchronspringen gleich am Anfang dran. „Ein Finale bei Olympia ist ein Finale bei Olympia, egal ob es in der zweiten Woche stattfindet oder am ersten Tag. Die Aufregung ist die gleiche. Aber klar hat man gute Erinnerungen ans letzte Mal in Tokio. An die Leistungen wollen wir gerne anknüpfen“, so Hentschel.