Immer wieder hatte Nachwuchs-Bundestrainerin Anne-Kathrin Hoffmann in den vergangenen Tagen die gute Stimmung im Team der deutschen Wasserspringer*innen bei den Europameisterschaften der Junior*innen in Rzeszow (POL) gelobt. Auch viele Eltern der jungen Aktiven sind in diesem Jahr mit dabei, ihr Jubel war auch am Samstag wieder deutlich zu hören. Denn auch am vorletzten Tag dieser Titelkämpfe hatte die deutsche Delegation wieder Grund zur Freude: Aliana Reihs und Zoé Schneider (beide WSC Rostock) als Siegerinnen im 3m-Synchronspringen sowie Finn Awe (WSC Rostock) mit Silber vom 3m-Brett und Jule Eisenberg (SC DHfK Leipzig) als Dritte vom Turm jeweils in der B-Jugend bescherten dem Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) einen kompletten Medaillensatz und damit bereits Edelmetall Nummer acht bis zehn bei dieser JEM.
>> Zum Zeitplan und den Ergebnissen der JEM Wasserspringen
Der Erfolg von Reihs und Schneider war dabei gleich aus mehreren Gründen eine positive Überraschung. Zum einen gehören beide noch der B-Jugend an und traten damit gegen zum Teil drei Jahre ältere Konkurrenz an – in den Synchrondisziplinen springen die älteren und jüngeren Jahrgänge gemeinsam, der DSV hatte sich aber für ein reines B-Jugend-Paar entschieden. Zum anderen stand hinter dem Start von Aliana Reihs bis zuletzt ein Fragezeichen. „Sie war letzte Woche vom Brett abgerutscht und hat sich eine Fußverletzung zugezogen. Ein Riesendank geht an unsere Ärztin und unsere Physiotherapeutin, ohne die beiden hätten wir diesen Erfolg heute nicht eingefahren. Wir sind ein tolles Team“, freute sich Anne-Kathrin Hoffmann. Den Sieg sicherte das deutsche Paar erst mit dem letzten Sprung, mit dem sie Giorgia de Sanctis und Rebecca Ciancaglini (ITA/252,60) noch auf Rang zwei verwiesen. Bronze ging nach Großbritannien an Caitlyn Coster/Amelie Underwood (245,04).
>> Zum JEM-Livestream
Besser als Eisenberg mit ihren 314,15 Punkten waren in Rzeszow nur die britische Siegerin Skye Fisher-Eames (326,40) und Karina Hlyzhina (UKR/321,20). Im Vorkampf war die Leipzigerin Achte gewesen, hatte dort aber besonders viele Punkte in der Pflicht gesammelt – diese werden in der Jugend in die Entscheidung mitgenommen. Im Finale zeigte sie dann auch in den drei Kürsprüngen eine starke Leistung, vor allem wenn man bedenkt, dass auch ihr Start lange auf der Kippe stand. Sie hat Schulterprobleme und wir waren lange unsicher, erst vorgestern kam das Okay der medizinischen Abteilung, die hier einen super Job macht“, erklärte die Bundestrainerin: „Bronze ist ein Riesenerfolg für Jule“. Knapp hinter Eisenberg zeigte auch Katharina Golbs (Dresdner SC 1898) als Vierte mit 311,55 einen tollen Auftritt. „Sie kann ihre Pflicht noch besser, hat aber trotzdem bis zum Schluss um die Medaillen mitgekämpft. Wir sind superstolz auf beide Springerinnen“, so Hoffmann.
Finn Awe lag vor dem letzten Versuch sogar noch in Führung, am Ende hatte jedoch der Ukrainer Dmytro Stepanov mit 444,80 zu 438,75 Punkten knapp die Nase vorn. Silber ist dennoch ein weiterer schöner Erfolg für den Rostocker, der nach dem Titelgewinn vom 1m-Brett nun schon seine zweite Medaille bei dieser JEM einfahren konnte. Bei ihm lief es andersherum als bei Eisenberg – er war im Vorkampf zwar ebenfalls schon Zweiter gewesen, in der Pflicht allerdings nur Sechster, umso wichtiger waren die Kürsprünge, die ihm in beiden Runden hervorragend gelangen. Bronze ging mit Valerii Malieev (437,50) an einen weiteren Ukrainer, der zweite DSV-Starter Anton Pinkowski (SV Halle/358,20) wurde Neunter.