Für Saskia Oettinghaus schrieb sich das Glück im Aquatics Center mit Q. Ein paar Minuten musste die Wasserspringerin vom Dresdner SC 1898 nach ihrem letzten Versuch im Halbfinale vom 3m-Brett noch abwarten, dann tauchte eben jener Buchstabe hinter ihrem Namen auf der Anzeigetafel auf und bestätigte damit endgültig, was sich in den Runden zuvor bereits angedeutet hatte: Mit 286,75 Punkten gelang der 26-Jährigen auf Platz neun der Sprung ins olympische Finale. Oettinghaus hat damit schon vor der Entscheidung am morgigen Donnerstag (15:00 Uhr) ihr bestes Einzelergebnis bei einer weltweiten Meisterschaft sicher. „Das ist unglaublich, eine ganz tolle Leistung von ihr“, jubelte auch Bundestrainer Christoph Bohm. „Das ist fast so viel wert wie eine Medaille.“
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Bereits mit dem Einzug ins Halbfinale hatte sich Oettinghaus ihr Ziel für diese Spiele in Paris (FRA) erfüllt – alles weitere war gewissermaßen Bonus. Und den kostet die Dresdnerin nun so richtig aus. „Das Finale ist einfach der Hammer“, sagte sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Vor drei Jahren habe ich bei den Spielen in Tokio noch zugeguckt und gedacht: Die sind alle so unfassbar gut und ganz weit weg. Und jetzt gehöre ich selbst zu den Top zwölf, das ist einfach megacool.“
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Nachdem sie beim Vorkampf noch sehr nervös gewesen war ob ihrer ersten olympischen Erfahrung, wirkte sie diesmal von Anfang an deutlich weniger aufgeregt und legte beim Schraubensalto in Runde zwei gleich mal neun Punkte mehr hin als noch am Vortag. Auch sonst präsentierte sie sich einmal mehr äußerst stabil – eine Qualität, die sie nach ihrem Wechsel in die Berliner Trainingsgruppe von Christoph Bohm in dieser Saison schon mehrfach bewiesen hatte –, während die Konkurrenz zum Teil wichtige Punkte einbüßte. Auch der Auerbach im vierten Durchgang gelang der Deutschen nochmal etwas besser, „mit dem bin ich wieder super zufrieden“, meinte sie. Den stärksten Eindruck im Halbfinale machte Chen Yiwen, die Chinesin – Weltmeisterin von 2023 in Fukuoka (JPN) – kam auf 360,85 Zähler; dagegen landete ihre Landsfrau Chang Yani nach einem Patzer lediglich auf Platz vier (320,15). Dass selbst die amtierende Weltmeisterin von Doha (QAT) hier nicht fehlerfrei durchkam, wertet die Leistung von Saskia Oettinghaus zusätzlich auf.