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Oliver Klemet fischt über 10km Olympiasilber aus der Seine

Paris 2024
09.08.2024 Kategorie: Verband, Schwimmen, Freiwasser, Olympische Spiele

© Jo Kleindl

Drei Jahre ist es her, dass Oliver Klemet bei den Europameisterschaften der Junior*innen in Paris (FRA) zweimal Silber im Freiwasser gewinnen konnte. Der heute 22-Jährige von der SG Frankfurt war am Freitag also durchaus mit guten Erinnerungen an die französische Hauptstadt in das olympische Freiwasserrennen über 10km gegangen, auch wenn die Voraussetzungen diesmal natürlich ganz andere waren. Und bei allem Talent, das schon 2021 aufgeblitzt war, hätte sich wohl auch Klemet selbst damals kaum erträumen lassen, dass er drei Jahre später abermals eine Silbermedaille aus Paris mitbringen würde.

Doch genau so kam es. Mit einer taktischen Meisterleistung schwamm der Frankfurter wie schon bei der WM 2023 in Fukuoka (JPN), wo er im Vorjahr Bronze geholt hatte, erneut aufs Treppchen und landete dort diesmal sogar noch einen Platz weiter oben. Es war Klemets bislang größter internationaler Erfolg und die insgesamt dritte Medaille für den Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) bei diesen Sommerspielen nach dem Gold für Lukas Märtens (400m Freistil) und Bronze für Isabel Gose (1500m Freistil). Becken und Freiwasser zusammengenommen ist es damit das beste DSV-Abschneiden im Schwimmen seit Olympia 2008 in Peking (CHN/2-0-1).

„Das ist ein Traum, hier eine Medaille zu gewinnen. Ich habe ja bei der WM letztes Jahr schon Bronze gewonnen. Und da hat man dann so schon realisiert, dass das Ziel, eine Medaille zu gewinnen, möglich ist. Ich bin unglaublich zufrieden“, jubelte Klemet, der sich vielleicht auch von der fantastischen Kulisse im Herzen von Paris beflügeln ließ. „Die Venue hier ist wirklich sehr schön, mit dem Eiffelturm im Hintergrund, mit der Brücke hier (gemeint ist die Pont Alexandre III, an der sich Start und Ziel befanden, Anm. d. Red.). Ich glaube, eine bessere Venue hätte man nicht finden können. Und die Medaille ist auch wirklich sehr schön.“

30 Schwimmer hatten sich morgens um halb acht bei rund 23 Grad Wassertemperatur auf die ebenso pittoreske wie schwierige Flussstrecke mit ihrer tückischen Strömung begeben. Eine Lehre aus dem Frauenrennen vor Vortag war dabei: Bloß nicht den Anschluss verlieren, ansonsten wird es gegen den Strom schwierig, noch einmal heranzukommen. Eine weitere: Erfahrung ist Trumpf. Im Feld wagten einige Langstreckenschwimmer aus dem Becken ihr Freiwasserdebüt, so zum Beispiel 800m-Freistil-Sieger Daniel Wiffen (IRL) – der Ire kam am Ende mit fast sechseinhalb Minuten Rückstand auf Platz 18, anderen Neulingen erging es ähnlich. Ganz vorne ließ man zunächst den Ungar Kristóf Rasovszky das Tempo machen, dahinter lagen auch die beiden Deutschen Klemet und Florian Wellbrock (SC Magdeburg) sowie die Italiener Domenico Acerenza und Gregorio Paltrinieri (am Ende Neunter) gut platziert in der Spitzengruppe. „Wir haben die Strecke im Vorfeld gut analysiert, wo man wie schwimmen muss“, erzählte Klemet, „und ich glaube das hat sich ausgezahlt.“ Sein Heimtrainer Bernd Berkhahn lobte: „Er ist sehr intelligent geschwommen. Am Anfang vielleicht noch einen Tick zu zurückhaltend, aber dann hat er sich von Runde zu Runde gesteigert und war sehr geschickt an den Punkten, wo es technische und taktische Anforderungen gab. Am Ende hat er seine Geschwindigkeit ausgespielt. Wir haben in der Vorbereitung viel gesprochen, dass er da mehr an sich und seine Stärken glauben soll. Das ist ein tolles Ergebnis.“

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Auf der dritten Runde setzte sich dann erstmals Wellbrock an die Spitze, mit seinen bekannt langen Schwimmzügen elegant durchs Wasser gleitend, die Wellen eher ausnutzend als sie zu bekämpfen. Bald darauf übernahm dann aber wieder Rasovszky die Führungsarbeit, Oliver Klemet war nach vier von sechs Durchläufen Vierter. Auf der fünften Runde nahm das Rennen nochmals Fahrt auf: Der Ungar Rasovszky, der amtierende Weltmeister und Olympiazweite von Tokio (JPN), schaltete noch einmal einen Gang höher, so dass die Spitzengruppe bald auseinanderriss.

Aber während beispielsweise Wellbrock dieses Tempo an diesem Punkt nicht mehr mitgehen konnte, ließ sich Oliver Klemet einfach nicht abschütteln. „Ich musste weiter nach vorne kommen, weil ich nicht glücklich damit war, als Vierter in die letzte Runde zu gehen. Ich habe dann einfach ein bisschen mehr Druck auf die Hand gegeben und, wie ich finde, auch den besseren Weg genommen. Vielleicht waren die Italiener in dem Moment auch einfach ein bisschen sich selbst beschäftigt und haben es nicht gesehen. Ich glaube, mein Vorteil war einfach, dass ich mit einer der Schnellsten hier bin, sowohl was die Grundgeschwindigkeit angeht als auch die Endgeschwindigkeit“, sagte er. Bis zum Zielkorridor lieferte er Rasovszky einen harten Kampf, am Ende hatte der Ungar bei seinem Olympiasieg nach 1:50:52,7 Stunden lediglich 2,1 Sekunden Vorsprung auf den Mann aus der Magdeburger Trainingsgruppe, der nach 1:50:54,8 als starker Zweiter anschlug. Im Duell um Bronze setzte sich mit Dávid Bethlehem (1:51:09,0) ebenfalls ein Ungar knapp gegen Domenico Acerenza (1:51:06,9) durch.

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Florian Wellbrock kam nach 1:51:54,4 als Achter ins Ziel. Bernd Berkhahn bewertete seinen Auftritt wie folgt: „Er hatte heute ein viel besseres Mindset als bei den Poolwettbewerben, eine super Einstellung. Auf die Füße gefallen sind ihm dann einfach die Bedingungen, wo er mit seinen niedrigen Frequenzen, mit seinen langen Zügen nicht bestehen konnte. Trotzdem hat er den achten Platz gemacht, das war sein bester Wettkampf hier.“