Die einen wollen das Titel-Triple, die anderen mindestens aufs Treppchen – am liebsten nach ganz oben. Vor den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften (DMS) an diesem Wochenende (30. November/01. Dezember) haben sich die beiden hessischen Vertreter SG Frankfurt und SC Wiesbaden 1911 einiges vorgenommen im Wettstreit von Deutschlands besten Vereinsteams.
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Die Entscheidung in der 1. Bundesliga fällt auch in diesem Jahr wieder im Sportbad Thurmfeld in Essen, in der 2. Liga wird in Hamburg (Nord), Gladbeck (West) und Frankfurt am Main (Süd) um den Aufstieg gekämpft. Die Frankfurter Männer waren zuletzt zweimal hintereinander Deutscher Mannschaftsmeister, im vergangenen Jahr sogar mit deutlichem Vorsprung. „Unser Ziel ist bei den Männern das Triple und bei den Frauen eine Top-sechs-Platzierung“, sagt Cheftrainer Dirk Lange. „Auch ohne einige Stars wie Oliver Klemet, Danny Schmidt oder Szebasztián Szabó, die aus verschiedenen Gründen nicht antreten, setzen wir voll auf unsere jungen Medaillengewinner*innen der diesjährigen Kurzbahn-DM wie Peer Möller, Ankush Yalgi, Maximilian Warketin oder Stella Lentge, sowie auf erfahrene Kräfte wie Marco Koch, Sebastian Pierre-Louis und Anna Elendt.“
Titelverteidigerinnen aus Neukölln mit Personalproblemen
Titelverteidigerinnen bei den Frauen ist die SG Neukölln Berlin, die aufgrund von Verletzungen und Krankheiten und einigen Abgängen diesmal allerdings geschwächt ins Rennen geht. „Wir sind ganz schön dezimiert, aber das ist auch eine Chance für die Jüngeren und wir werden trotzdem unser Bestes geben“, sagt Trainer Lasse Frank.
Entsprechend rechnet sich aber auch die Konkurrenz Chancen aus, zum Beispiel aus Wiesbaden. „Bei den Frauen wollen wir auf Platz eins bis drei“, erklärt Headcoach Oliver Großmann. Die Wiesbadenerinnen setzen dabei wie andere Vereine auch auf internationale Verstärkung, unter anderem sind Staffelweltmeisterin und Kurzbahn-Ass Kira Toussaint (NED) und ihre Landsfrau Tessa Giele am Start. „Es gibt in anderen Ländern auch so ähnliche Veranstaltungen, aber das ist nicht zu vergleichen. Die DMS ist schon etwas Einmaliges, deswegen kommen die ausländischen Schwimmer*innen auch so gerne. Die sagen jedes Mal: Das ist der Hammer“, sagt Großmann, der sogar mit Olympiasieger Kristof Milak (HUN) in Kontakt war – ein Start von ihm ließ sich aber aufgrund der baldigen Kurzbahn-WM nicht realisieren.
Die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften – ein besonderer Wettkampf
Für Sponsoren sei eine gute Platzierung in der Schwimm-Bundesliga natürlich interessant, aber die Verpflichtung der ausländischen Stars lohne sich auch noch aus einem anderen Grund, so Großmann. „Von diesen Topleuten können meine Jüngeren sehr viel lernen, sie bringen eine ganz andere Einstellung mit“, meint er.
Auch Frankfurts Coach schätzt den Wettbewerb sehr. „Die DMS, wie alle Deutschen Meisterschaften, sind das Herzstück des deutschen Vereinssports. Sie bieten nicht nur Nachwuchstalenten eine Plattform, um Wettkampfhärte zu entwickeln, sondern fördern auch die Breite in der Spitze“, sagt Dirk Lange, der sich deshalb von allen Seiten noch mehr Engagement für diese spezielle Wettkampfform wünschen würde. „Solche Wettkämpfe sind entscheidend, weil sie individuellen sportlichen Ehrgeiz mit einem klaren Teamgedanken verbinden – etwas, was in der modernen Sportlandschaft oft zu kurz kommt – und darüber hinaus Leistungsbereitschaft unter erschwerten Bedingungen fördern“, meint er.