Finn Awe hat den aus deutscher Sicht auch vorher schon sehr erfolgreichen Weltmeisterschaften der Junior*innen im Wasserspringen einen goldenen Glanz verliehen. Der 15-Jährige vom WSC Rostock krönte sich am Freitag in Rio de Janeiro (BRA) zum neuen Weltmeister vom 3m-Brett in der B-Jugend. Awe siegte mit 474,15 Punkten vor den beiden Ukrainern Valerii Malieiev (470,10) und Dmytro Stepanov (441,25) und bescherte dem Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) damit das erste JWM-Gold in einer Einzeldisziplin der männlichen Jugend seit drei Jahren. Zuletzt hatte 2021 Jonathan Schauer ebenfalls in der B-Jugend vom 1m-Brett triumphiert.
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„Bei Finn ist heute alles aufgegangen. Er besticht durch Sprunghöhe, Ausstrahlung und exzellente Endphasen und hatte seine Konkurrenz sowohl im Vorkampf als auch im Finale zu jeder Zeit im Griff“, sagte Nachwuchs-Bundestrainerin Anne-Kathrin Hoffmann. Für den DSV war es bereits das vierte Edelmetall in Brasilien nach zuvor drei Bronzemedaillen.
Bereits im Vorkampf war Finn Awe der Beste gewesen; in den Pflichtsprüngen – deren Punkte im Nachwuchsbereich ins Finale mitgenommen werden – lag er dort auf Rang zwei hinter dem Briten Robbie Wood. Dieser spielte dann bei der Entscheidung keine Rolle mehr im Kampf um den Weltmeistertitel und wurde am Ende nur Fünfter. Der Rostocker dagegen knüpfte am Abend nahtlos an seine starke Leistung aus dem Vorkampf an. Die ersten drei Sprünge gelangen blitzsauber, in den ersten beiden Runden zeigte Awe sogar jeweils den besten Sprung der gesamten Konkurrenz.
Vor dem letzten Durchgang hatte er sich so schon einen recht deutlichen Vorsprung erarbeitet. Zwar wurde es dort noch einmal eng, weil der abschließende Schraubensalto nicht optimal klappte, während sich der Ukrainer Malieiev beim gleichen Sprung stark präsentierte. Doch es reichte für den Deutschen, der damit den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere feierte. Der zweite DSV-Starter Louis Aaron Förster (SC DHfK Leipzig) sprang ebenfalls lange Zeit um die Medaillen mit, ein grober Fehler beim Vorwärtssalto im vorletzten Durchgang kostete ihn dann aber eine vordere Platzierung – am Ende belegte er Rang zehn. „Er ist im nächsten Jahr noch in der B-Jugend und kann dann seine Wettkampferfahrungen ausspielen“, so die Bundestrainerin.