Vor einem halben Jahr hat die Mitgliederversammlung eine umfassende Veränderung der Organisationsstruktur des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) beschlossen, Schritt für Schritt wird dieser Beschluss nun mit Leben erfüllt. Nach der Wahl des neuen Präsidiums um den neuen Präsidenten David Profit im April fand am vergangenen Wochenende in Hannover nun die erste Tagung der Sportentwicklungskonferenz statt. Dieses unabhängige Gremium soll künftig – begleitend zur Arbeit eines neuen (und demnächst noch zu bestimmenden) hauptamtlichen Vorstands – vor allem auch als Inkubator für den Breitensportbereich mit Themen wie Lebenslanges Schwimmen oder Schwimmkultur dienen, um sie von unten nach oben anzuschieben. Die Landesverbände können sich hier also austauschen und dabei ihre Ideen und Wünsche bündeln, um sie dann auch geordnet als Impulse in den DSV zu geben und auszurollen. In seiner Begrüßungsrede sprach Profit von einer Denkfabrik, die künftig die Richtung vorgibt.
„Es gab bei dieser Neuorientierung ein erfreulich konstruktives Miteinander und es war deutlich zu spüren, dass die Vertreter*innen der anwesenden elf Landesverbände sich bei der Gestaltung der Zukunft nachhaltig einbringen wollen“, sagte Wolfgang Hein. Der Präsident des Landesschwimmverbandes Niedersachsen e.V. hatte mit der Ausrichtung des Premierentreffens selbst sofort Verantwortung übernommen in dieser für die neue Sportentwicklungskonferenz so wichtigen Phase der Selbstfindung und -definition. Einer der ersten konstituierenden Beschlüsse lautete dann folgerichtig, dass Hein und seine Niedersachsen Vorsitz und Organisation bis zum nächsten Treffen im Herbst weiterführen, ehe diese dann nach und nach jeweils für ein Jahr reihum an alle anderen Landesverbände übergeht. Einigkeit herrschte darüber, dass bereits von der Länderfachkonferenz Bildung angeschobene Projekte nun in diesem Kreis zu Ende gebracht werden. Und dass eine neue Projektgruppe zur Sammlung von Zahlen, Daten, Fakten gebildet wird, die die nötigen datenbasierten Grundlagen für weitere Entscheidungen liefert.
Zum gehaltvollen Programm trug beim Auftakt auch Frank Rabe bei, der Geschäftsführer des mitgliederstärksten Landesverbandes in Nordrhein-Westfalen berichtete in seinem Vortrag ausführlich darüber, welche Angebote sich in seinem Bundesland bewährt haben und aus welchen Gründen. Er stellte den Prozess dar, den NRW erfolgreich bereits gegangen ist und gab so Inspiration für den Fortgang im bundesweiten Gremium. Außerdem dozierte Sportsoziologe Dr. Arne Göring (Uni Göttingen) mit Blick auf gesellschaftliche Trends in Zeiten der Digitalisierung darüber, warum und wie der Vereinssport künftig die wachsende Nachfrage nach flexiblen Angeboten vor allem in jüngeren Zielgruppen bedienen könnte. DSV-Vizepräsident Prof. Dr. Lutz Thieme stellte zudem das Aufgabenprofil für den neuen hauptamtlichen Vorstand vor.
Über den informellen Austausch hinaus wurden konkret auch ganz konkret erste Hilfestellungen untereinander vereinbart. „Fortschritte in der Praxis sind schnell realisierbar, wenn wir mehr als früher füreinander einstehen. Das bringt mehr, als immer erst nach dem DSV zu rufen, der letztlich ja wir selber sind“, so Hein.