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Reichert erkämpft Olympiaqualifikation

FINA 10 km Olympia-Quali, Setubal
12.06.2016 Kategorie: Freiwasser, Verband

Christian Reichert löste in Setubal das Ticket für Rio. (Foto: Frank Lamodke)

Die beiden DSV Athleten Christian Reichert (Wiesbaden) und Andreas Waschburger (Saarbrücken) kämpften am heutigen Sonntag in der Bucht von Setubal (Portugal) in einem beherzten und taktisch klugen Rennen um die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio. Sie hatten zwei entscheidende Kriterien zu erfüllen: eine Platzierung unter die Top 9 in dem hochklassig besetzten Starterfeld, und da nur ein Ticket pro Nation vergeben wurde galt es, der Bessere der beiden Deutschen zu sein.

In einem spannenden Rennen mit wechselvollen Platzierungen steigerte sich das deutsche Duell zur Höchstspannung beim Übergang zur letzten Runde: Waschburger, der das ganze Rennen vor Reichert gelegen hatte, schwamm zu diesem Zeitpunkt an Position fünf mit drei Sekunden Rückstand auf den führenden Australier Jarrod Poort (1:35:18,5) und Reichert folgte nur eine halbe Sekunde hinter ihm auf Platz sechs.

In der entscheidenden sechsten Runde finishte Reichert in 1:52:20,4 Stunden auf Platz zwei hinter dem Chinesen Zu Lijun (1:52:18,2), Andreas Waschburger erreichte in einem engen Feld auf Platz acht mit fünf Sekunden Rückstand auf Reichert. Damit konnte Christian Reichert das deutsche Ticket für Rio sichern, auch Andreas Waschburger hat in Setubal ein tolles Rennen geliefert.

DSV Bundestrainer Henning Lambertz: „Beide Athleten haben sich wahnsinnig toll verkauft und in einem hochkarätigen Feld, in dem es für alle um nicht weniger als die Olympiaqualifikation ging, ein riesiges Rennen abgeliefert. Die gesamte Nationalmannschaft hat mit mir in Barcelona mitgefiebert und die Daumen gedrückt. Am Ende hatte Christian die Nase vorn und wird uns in Rio vertreten. Mein herzlicher Glückwunsch geht an ihn und seinen Trainer, Stefan Lurz.“

Die beiden Deutschen hatten sich nach dem Start unterschiedlich positioniert. Um 17.00 Uhr ging es los für die 61 Starter bei besten Bedingungen, Sonnenschein und 26 Grad warmen, relativ ruhigem Wasser. Lange gab es ein großes Hauptfeld, in der Führung wurde immer wieder Tempo gemacht, doch das Feld zog sich nur allmählich auseinander. Die Führung übernahm Oussama Mellouli (Tunesien), der Olympiasieger von London 2012. Waschburger positionierte sich in Runde eins auf Rang 19 mit 8,4 Sekunden auf Mellouli, Reichert folgte als 41. mit 15,6 Sekunden Rückstand.

Der Schwimmstrecke in Setubal ist Rundkurs mit 4 Bojen über 1666 Meter, sechs Runden mussten für die olympischen 10 Kilometer zurückgelegt werden. Auch in Runde zwei führte Mellouli, der bei der Schwimm-WM in Kazan 2015 Platz 23 erreicht hatte und sich hier in Setubal für Rio qualifizieren musste, neben ihm der Russe Kiril Abrosimov, der in Kazan Platz 33 erreicht hatte. Runde zwei ging in 41:03,0 Minuten an Abrosimov. Waschburger folgte auf Platz 18 mit 11,3 Rückstand, Reichert blieb auf Platz 42 mit 18,1 Sekunden Rückstand. In der Führungsgruppe Ventsislav Aydarski (Bulgarien), Mark Papp (Ungarn) und Chad Ho (Südafrika), das Hauptfeld bestand aus ca. 45 Athleten.

Auch in Runde drei wurde die Führungsarbeit durch Abrosimov und Mellouli definiert, der Russe durchschwamm das Zwischenziel als Erster in 59:19,6 Minuten, gefolgt von dem Tunesier mit 3,2 Sekunden Rückstand. Dann kam schon Andreas Waschburger, der sich zur Halbzeit des Rennens auf den dritten Platz nach vorn gekämpft hatte mit 4 Sekunden Rückstand. Christian Reichert folge auf Platz 23 mit 15,5 Sekunden Rückstand auf den Russen. Das Tempo zog an, es wurde spannend! Das Hauptfeld teilte sich in zwei Gruppen, wobei die führende Gruppe nur noch aus rund 30 Schwimmern bestand.

In Runde vier ging der Pole Mateusz Jakub Sawrymowicz (1:17:40,4) in Führung, Waschburger folgte direkt hinter ihm auf Platz zwei und ließ die Herzen der deutschen Fans höher schlagen. Das Rennen wurde auf dem FINA Livestream übertragen, es hielt einen kaum noch auf den Sitzen! Der Japaner Yasunari Hirai und der Tscheche Jan Micka lagen nun in der Führungsgruppe, Christian Reichert hatte weitere Plätze gutgemacht und folgte auf Platz 13 mit 11,7 Sekunden Rückstand auf den führenden Polen. Der Wiesbadener hatte sich in dem nun immer weiter aufreißenden Gesamtfeld sehr geschickt am Ende des Führungsfeldes gehalten. Alles war möglich, beide deutschen Schwimmer hatten noch jede Chance und sie kämpften jeder auf seine Weise. Die Spannung stieg weiter.

In Runde fünf übernahm der Australier Jaarod Poort die Führung und pflügte in dem schneller werdenden Rennen mit 1:35:18,5 Stunden durch das Zwischenziel, gefolgt von dem Russen Evgenii Drattcev mit 1,4 Sekunden Rückstand und Altmeister Oussama Mellouli mit 1,7 Sekunden Rückstand. Waschburger und Reichert folgten nun auf den Plätzen fünf und sechs und kämpften damit nicht nur um die Plätze auf dem Siegerpodest von Setubal sondern stiegen voll in den Modus des nationalen Duells um das begehrte Olympiaticket ein. Spannender ging es nicht mehr! Es war kaum auszuhalten, aber auch wunderbar!

In der letzten Runde, immer die entscheidende im Open Water, übernahm der Chinese Zu Lijun die Führung. Er hatte das Rennen in Runde eins noch hinter Christian Reichert auf Position 48 begonnen. Bei einer Stunde und 45 Minuten ging es richtig zur Sache, das Tempo nahm weiter zu, bei 1:49 Stunden setzte sich eine Führungsgruppe von acht Schwimmern ab, beide Deutschen waren dabei. Wahnsinn!

Auf der Zielgerade zeigte der Chinese ein starkes Finish und siegte in 1:52:18,2 Stunden. Christian Reichert wurde Zweiter in diesem hochspannenden Rennen in 1:52:20,4 Stunden. Auf Drittplatzierter folgte der Ecuadorianer Ivan Enderica Ochoa (1:52:22,6), er hatte sich in der finalen Runde von Platz 12 hierhin vorgekämpft. Der Tunesier Oussama Mellouli wurde Fünfter in 1:52:24,8 Stunden und ist damit auch in Rio dabei. Andreas Waschburger erreichte in dem sehr engen Feld mit Fotofinish einen sehr guten achten Platz in 1:52:25,4 Stunden. Herzlichen Glückwunsch und danke für dieses tolle Rennen!

Hier sämtliche Ergebnisse der Männer und der Frauen beim Olympic Qualifier in Setubal.

(AD)

 

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