Beim European Aquatics Open Water Swimming Cup steht am Samstag in Belgrad (SRB) das vierte Saisonrennen über 10km auf dem Programm. Das Feld ist so kurz nach den Olympischen Spielen dabei überschaubar, auch verabschiedet sich der Sommer auf dem Balkan gerade ähnlich rasant wie vor einigen Tagen in Deutschland. Doch Lea Boy ist das alles egal, sie freut sich auf den Freiwasserwettkampf in Serbien. „Es ist für mich der Einstieg in die neue Saison und ich werde dort sehen können, wo ich nach den ersten Trainingswochen stehe. Es wäre sicher gut für die Motivation, wenn in Abwesenheit der Olympiastarterinnen etwas Positives herausspringt“, sagte die 24-Jährige vom SV Würzburg.
Der Savesee in Belgrad war bisher jedenfalls immer ein Ort der Freude für Boy. Im Vorjahr gewann sie dort das Europacuprennen, und im Juni 2024 war sie dann auch EM-Zweite über 25km geworden. Die Qualifikation für Paris hatte die Team-Weltmeisterin von 2019 und 2022 im vergangenen Jahr allerdings für viele überraschend verpasst, Vereinskollegin Leonie Beck musste daher bei Olympia auf ihre ständige Zimmerpartnerin und Freundin verzichten. „Im Nachhinein war ich sogar froh, dass ich nicht als Zuschauerin nach Paris gefahren bin. Das hätte ich mir von draußen nicht anschauen können. Das ist für mich mitunter noch härter als mitzuschwimmen“, so Boy.
Trotz aller Enttäuschung hatte sie sich aber bald entschlossen, weiter sportlich anzugreifen. „Es ist blöd gelaufen in der vorigen Saison, aber ich habe das für mich abgehakt. Ich bin immer noch motiviert“, betonte Boy. Das zeigt auch das Programm der nächsten Monate. In der kommenden Woche wird sie auch beim Finale des Europacups in Razanac (CRO) starten, im Oktober stehen dann die Weltcups in Sétubal (POR) und Hongkong (HKG) auf dem Plan. „Mein neues Ziel ist nun die WM in Singapur im nächsten Sommer. Noch weiß ich nicht, wie die Qualifikation dafür genau läuft, daher habe ich mir erst einmal Hongkong als Zwischenziel für den Formaufbau gesetzt.“
Auch die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles (USA) reizen sie noch. „Ich habe es jetzt zweimal nicht geschafft. Aber es wäre schön, Olympia mal mitzuerleben zu können. Aktuell würde ich sagen, ich mache noch vier Jahre. Aber da muss man sicher Jahr für Jahr schauen, wie es läuft. Jetzt steht erst einmal die WM im Fokus“, sagte Boy.
Das DSV-Team beim Europacup in Belgrad:
Frauen: Julia Barth, Lara Braun (beide SC Magdeburg), Lea Boy (SV Würzburg 05), Jeannette Spiwoks (SG Essen)
Männer: Moritz Bockes (SG Stadtwerke München), Lukas Fritzke (SSG Saar Max Ritter), Diego Alfons Heinze (SC Wiesbaden 1911), Noah Lerch (SSG Günzburg-Leipheim), Simon Reinke (SG Essen)