Die deutschen Freiwasserschwimmer*innen haben beim Weltcupfinale in Saudi-Arabien einen goldenen Saisonabschluss gefeiert. Das Team mit Lea Boy (SV Würzburg 05), Jeannette Spiwoks (SG Essen), Arne Schubert und Florian Wellbrock (beide SC Magdeburg) siegte am Samstag in der Staffel über 4x1,5km mit einer Zeit von 1:07:13,5 Stunden und deutlichem Vorsprung vor Italien (1:07:34,6) und Frankreich (1:08:04,3). Nach Gold und Silber in den Einzelrennen am Vortag durch Wellbrock und Boy wurde die Reise nach Neom damit endgültig zu einem Erfolgstrip. „Es war sehr schön hier, wir kommen gerne wieder“, sagte Boy.
Es war das dritte Edelmetall in den Staffeln für den Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) in dieser Weltcupsaison. Nach Bronze beim Auftakt in Soma Bay (EGY) im März und Silber im Mai vor Sardinien – in jeweils anderer Besetzung – hatten sich die Aktiven des DSV das Beste nun für den Schluss aufgehoben. Lea Boy war als Startschwimmerin ins Wasser gegangen und bestimmte zusammen mit der Japanerin Ichika Kajimoto direkt das Tempo, so dass beim ersten Wechsel schon eine kleine Lücke entstanden war. „Als Erste gestartet, als Erste gewechselt, genau so war es geplant“, meinte sie. Der Vorsprung hielt aber nicht lange, die anderen Teams konnten bald wieder aufschließen. Nun war es die Italienerin Ginevra Taddeucci, die ordentlich Druck machte. Nur Jeannette Spiwoks blieb als einzige Schwimmerin in ihrem Sog und wechselte auf Position zwei liegend auf Arne Schubert. „Es war hart, aber ich habe mein Bestes gegeben, so dass Arne danach etwas Spielraum hatte, um vorne anzugreifen“, sagte die Essenerin.
Für den Youngster war es nach der WM in Doha (QAT) erst sein zweiter Staffeleinsatz in der offenen Klasse, doch der 18-Jährige zeigte einmal mehr sein großes Talent und bewies zudem taktische Reife. Clever behielt er seine Verfolgerposition und ließ sich auch nicht auf die taktischen Spielchen des Italieners Marcello Guidi ein.
Im Endspurt zog Schubert dann sogar an Guidi vorbei und übergab als Erster auf Florian Wellbrock. Für den Tokio-Olympiasieger war das die perfekte Position, um seine Stärken auszuspielen. Wie schon bei seinem Einzelsieg am Freitag schwamm er erneut von vorne weg und konnte die Führung beständig weiter ausbauen. Im Ziel betrug der Vorsprung schließlich 21 Sekunden. „Die Staffel ist immer eine Teamleistung“, sagte er. „Ich bin sehr glücklich mit dem Teamgold heute. Für mich waren es zwei Goldmedaillen hier in Neom, aber die Staffel ist immer etwas Besonderes“, so Wellbrock.