Nach nur 39:27,3 stand der erste Medaillengewinner bei der 17. Weltmeisterschaft der Masters im Freiwasser fest. Im Gesamtergebnis wurde diese Zeit mit dem zweiten Platz in der AK 55-59 geehrt.
Aber der Reihe nach.
Die Vorbereitungen für den heutigen Wettkampftag begann in den Morgenstunden mit dem Herausbringen der großen gelben Wendebojen, die an den Positionspunkten befestigt wurden. Diese Arbeiten wurden von den neugierigen Blicken der ersten Sportler kritisch beäugt, aus deren Augen auch Respekt vor dem Rundkurs mit einer Gesamtlänge von 3km zu lesen war.
Langsam füllt sich die Marshalling Area. Das Stimmengewirr wird lauter, die Anspannung nimmt zu. Von diesem Treiben scheinbar unbeirrt, leisten freundliche Helfer bei der Nummerierung der Aktiven gute Arbeit, scherzen rum und nehmen die steigenden Temperaturen im Vorbereitungszelt gelassen hin. 30‘ vor dem Start muss der Aktive im Call Room sein. Hier heißt es bei den warmen und teilweise unerträglichen Temperaturen Ruhe zu bewahren, ein Plätzchen zu finden, an dem ein leicht Wind zu spüren ist. Kurz vor dem Start vom Ponton erfolgt noch im Vorstartbereich eine wiederholte Erklärung der Strecke mit den Hinweisen zum Einhalten der Regeln (war Bestandteil des technischen Meetings) durch einen Schiedsrichter. Und dann...
Der erste Start ging pünktlich um 10.45 Uhr auf die Strecke. Im Wasser sind die Männer der AK 55-59. Aufgrund der vielzähligen Anmeldungen in dieser Altersklasse wird der Sieger innerhalb von 2 Läufen ermittelt, der 15‘ später mit dem Startsignal ins Rennen geschickt wurde. Insgesamt wurden heute in 9 Läufen, die auch als Wellen bezeichnet werden, die Sieger aus 13 Altersklassen (weiblich 6 / männlich 7) ermittelt.
Schade ist und aus sportlicher Hinsicht nicht zu vertreten, dass bei zu vielen Anmeldungen in den jeweiligen Altersklassen in zwei Läufen gestartet wird, wobei das Teilnehmerfeld alphabetisch getrennt wird. Somit sind nicht alle möglichen Medaillenanwärter in einem Lauf zusammengefasst. Wer Freiswasser schwimmt, weiß, dass ein Rennen strategisch geschwommen wird und sich auf der Strecke entwickelt, es Positionswechsel im Feld gibt und auch bei den Masters durchaus erst auf den letzten Metern entschieden wird.
Kleiner Mann – ganz groß!. Der aus Puerto Rico stammende und 1962 geborene Arnaldo Perez errang in 38;41,4. die schnellste Zeit des heutigen Tages und wurde Sieger in seiner Altersklasse. Zweitplatzierter wurde John de Mestre aus Australien in einer Zeit von 39:27,3 vor dem ersten Deutschen Medaillengewinner Karsten Dellbrugge in 39:41,6.
Drei Stunden später konnte ein Doppelerfolg mit dem ersten Deutschen Weltmeister gefeiert werden. Den Titel errang in der AK 75-79 Joachim Hintze, SG Neukölln Berlin, in einer Zeit von 50:31,1 vor Karsten Kallenbach, SSV Leutzsch, in 51:49,4. Inzwischen sind die Wassertemperaturen auf über 25C gestiegen, die Lufttemperatur ging im Lauf des Tages bis auf 36C hoch.
Bronze erzielten aus Deutschland Dirk Zeterberg, Zehlendorfer TSV 1888, AK 60-64 und Karl-Heinz Nottrotdt, SG Mönchengladbach, AK 65-69 in 48:10,6.
Ganz knapp hatte Claudia Koch, SG Stadtwerke München, AK 65-69 den dritten Platz verpasst. Sie schlug nach 1:00:16,9 an der Zieltafel an. Nur 0:01,3sec hinter der dritt-Platzierten.
Auf den 5. Platz schwamm sich heute Tanja Zweko Engels, SV Bietigheim, AK 55-59, 48:47,3.
Ein Wermutstropfen war, dass die Aktiven vorgestern von der FINA über den eMail-Account informiert wurden, das aufgrund von Wetterprognosen die Läufe auf die beiden vorhergehenden Wettkampftage aufgeteilt werden sollen. Dies sorgte für Unruhe im gesamten Starterfeld. Gestern Abend wurde durch das Freiwasserkomitee entschieden, die Läufe in der ursprünglichen Benennung zu starten. Beide Nachrichten von der FINA sorgten für Aufregung bei den Sportlern. Umbuchungen der Transportmittel, Unterkunft, anderer Ablauf als Vorbereitung...
Wir freuen uns auf den kommenden Tag!
Allen heutigen Teilnehmern Herzliche Glückwünsche und für die Teilnehmer des zweiten Wettkampftages viel Erfolg!
Aus Balatonfüred berichtete für uns Ina Ziegler, TSC Berlin
