Samstag, 11.08.2019
Herrlich haben wir geschlafen?! Jedenfalls treffen sich alle Schwimmer völlig relaxt fast Punkt 8.30 Uhr im kleinen Frühstücksraum. Zu essen gibt es genug; aber ob es jedermanns Sache ist, einen knackigen Salat oder gar eine Fischsuppe zu löffeln, sei in Zweifel gezogen. Und der Deutschen liebstes Kind, der Kaffeeautomat will auch nicht so richtig wie wir. Kleine Tassen füllt er, es dauert, er spuckt und ächzt was sogar den Chef zu der Aussage bewegt: Very old!
Mit dem Shuttlebus geht es in wenigen Minuten zum Bad. Die Akkreditierung geht sehr schnell.
Nächster Punkt: Gelände kennen lernen.
Wo ist der Einschwimmpool, wo die Umkleideräume, wo der Vorstart, wo der richtige Wettkampfpool.
Als auch das besichtigt ist, bummeln wir die Marketstreet entlang, wo man Geld lassen kann:
Im Arenashop, in dem man auch die Schwimmanzüge der Australier und der USA für die erkleckliche Summe von 500, 00 € kaufen kann; wo es zu essen und zu trinken gibt, an kleinen Verkaufsständen der örtlichen Klimbim-Industrie. Angenehm, dass überall große Kisten mit gekühlten Wasserflaschen stehen, an denen man sich bedienen kann und genauso angenehm, dass auf den Wegen Wasserdampf mit kühler Luft versprengt wird. Besonders tut sich da ein kleiner Elefant hervor.
Eigentlich sollte man ja jetzt trainieren. Aber aus dem Bad der Wasserballer dringt großes Geschrei und da wir wissen, dass dort die Düsseldorfer spielen. Es geht stracks die Treppen hinauf um das letzte Viertel zu beäugen. Wir sitzen neben den Wasserballfrauen, die mit viel Sachkenntnissen und noch mehr Geschrei ihre Männer im Wasser unterstützen. Es hat sich gelohnt!
Aber nun wirklich ins Wasser!
Ich treffe mich mit Ulrike, die zum ersten Mal in ihrer Funktion als FINA-Mitglied im Einsatz ist. Gut erholt sieht sie nicht aus! Schwer beschäftigt werden die FINA-Mitglieder besonders durch Schwimmer, die im Athletendorf untergebracht sind.
Da ist alles zugeklebt: Die Lifte, die Schränke; die Matratzen sind mit Folie eingeschweißt was bei diesen Temperaturen wahrlich kein Vergnügen ist.
Während andere trainieren, habe ich eine Unterhaltung mit Miriam Reindle.
Dass in Ihren Adern koreanisches Blut fließt, wussten wir. Aber was sie dann erzählt ist nichts für schwache Nerven. Geboren ist sie in Seoul. Im Alter von zwei Jahren hat eine Frau sie auf einer Straße gefunden und sie in ein Heim gebracht. Hier spielte das Glück eine große Rolle. Mit 6 Jahren wurde sie von einem deutschen Ehepaar adoptiert, das schon zwei Söhne hatte. Nach ein paar Jahren kamen noch zwei koreanische Kinder dazu. Als sie zur Schule kam, konnte sie kein Wort Deutsch, heute kennt sie kein Wort koreanisch. Nach der Rundreise möchte sie noch in Seoul ihr ehemaliges Kinderheim besuchen. Eigentlich stand das schon auf dem Plan als sie 18 war, aber dann starb die Mutter.
Auf unserem Plan steht heute noch das get together.
Um 17.00 Uhr ist es soweit. Wasserballer, Schwimmer, Springer alle sind da.
Da müssen wir natürlich erst einmal ein Geburtstagslied singen:
Für Ulrike Urbaniak, für Maren Piskora und für Peter Kalmar.
Schnell noch ein paar Fotos und dann kann man an einem Getränkestand verweilen.
Inzwischen haben sich graue Wolken über dem Schwimmbadgelände zusammen gezogen und so ziehen wir es vor, die Eröffnung nicht anzusehen (die nach pudelnassen Schwimmern als sehr schön benannt wurde) und fahren ins Hotel.
Nachzutragen noch vom letzten Tag des Freiwassers:
Lara Kaufmann holte in der AK 25 Gold, Beate Beckmann in der AK 35 Bronze.
Isolde König