Ende September erreichte uns aus Berlin die traurige Nachricht, dass Dr. Reinhard Ganßauge im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Reinhard Ganßauge mit der sportlichen Herkunft aus dem Lager der Turner, war zu seinen aktiven Lebzeiten regelmäßiger Teilnehmer an nationalen sowie internationalen Wettkämpfen und konnte sich dort als Deutscher-, Europa-, und sogar als Weltmeister seiner Altersklasse auf dem Podium platzieren. Zu seinen größten Erfolgen zählen die Masters-Weltmeisterschaften 1992 in Indianapolis mit dem Gewinn der Silber-Medaillen im Springen vom 1m und vom 3m Brett, die Masters- Weltmeisterschaften 2000 in München mit dem Gewinn einer Bronze-Medaille vom 1m Brett sowie die Masters-Europameisterschaften 2001 auf Mallorca mit der Bronze-Medaille vom 1m und 3m Brett. Bei den „World-Masters Championships“ in Christchurch Neuseeland im Jahr 2002 gewann er dann in seiner Altersklasse neben den Bronze-Medaillen vom 1m und 3m Brett den Weltmeistertitel vom Turm.
Stand Reinhard nicht selbst aktiv auf dem Brett, so fieberte er mit, feuerte an und unterstütze seine Sportskolleginnen und -kollegen vom Beckenrand aus. Im Falle eines Falles versorgte er auch in medizinischer Hinsicht jeden der Hilfe benötigte.
Aber auch abseits des Beckenrands trug Reinhard zur Völkerverständigung bei und hinterließ durch seine hilfsbereite und weltoffene Art stets einen positiven Eindruck.

Dr. Reinhard Ganßauge war in seinem Heimatverein SC Poseidon Berlin e.V. viele Jahre als Sprungwart tätig, engagierte sich für den Nachwuchs im Wasserspringen und im Vorstand des Vereins. Einer seiner letzten Wettkämpfe war der aquaday 2010 in Berlin. Mit seinen hervorragenden Sprüngen und hohen Punktzahlen sicherte er dem SC Poseidon Berlin einen überraschenden dritten Platz in der starken Schwimmszene Berlins. Viele der jungen und älteren Poseidonen erinnern sich noch gerne an dieses generationenübergreifende Schwimmereignis. So werden wir Reinhard Ganßauge in sehr guter Erinnerung behalten und wünschen der Familie viel Kraft in der schweren Zeit!

Von Jürgen Weuthen und Petra Schröder-Heidrich