Trommeln, Tröten, Rasseln: Beim Finale der Deutschen Mannschafts-Meisterschaften der Masters im Sportbad Baunatal kam alles zum Einsatz, was Stimmung macht und zum ultimativen Teamevent DMS dazu gehört. „Wir wollen unseren Titel verteidigen!“ Frank Gruner, frisch gebackener dreifacher Europameister des Titelverteidigers SCW Eschborn machte vor dem ersten Start eine klare Ansage in Richtung SG Neukölln Berlin. Die Berliner hatten im Vorkampf mit 21.341 Punkten ein deutliches Zeichen gesetzt und zeigten sich siegessicher.
15 Masters-Teams waren im Finale in Baunatal am Start, darunter neben Frank Gruner zahlreiche weitere Europameister*innen und aktuelle deutsche Meister*innen, wie Anna und Maren Spietzack (SG Heddesheim), Brigitte Merten und Jochen Hintze (SG Neukölln Berlin e.V.), Jennifer Thater (SG Dortmund), Karsten Dellbrügge (WSV Speyer), Nicole Heidemann (für Waspo Nordhorn am Start) oder Alisa Fatum (SSV Leutzsch). Zu den ältesten Teilnehmern zählten Gottfried Kläring (AK 90, SSV Leutzsch), Werner Schnabel (AK 85, USV TU Dresden e.V.) und bei den Frauen Christine Comtesse (AK 80, SV Nikar Heidelberg) und Ursula Fröhlich (AK 85, SCW Eschborn). Für Nikar Heidelberg war es eine Premiere bei den DMSM und die SG Heddesheim und die SG Schwimmen Münster waren für die Stadtwerke München und die SGS Hamburg in den Kreis der Finalteams nachgerückt.
Kopf-an-Kopf-Rennen nach dem ersten Abschnitt
Nach dem ersten Abschnitt lieferten sich dann auch die SG Neukölln Berlin e.V. und der Titelverteidiger vom SCW Eschborn das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Berliner lagen zur Halbzeit mit 11.371 Punkten knapp vor den Hessen mit 10.987 Punkten. Auf Platz 3 schwamm die Waspo Nordhorn mit 10.324 Punkten. Der zweite und finale Abschnitt versprach also Spannung pur!Auch im Kampf um Platz 3 lieferten sich die Teams ein enges Rennen, in dem die Waspo Nordhorn die Nase vorne behielt. In den 12 Wettkämpfen des zweiten Abschnitts steigerten sich alle Aktiven kontinuierlich und hielten das Niveau hoch, was sich vor allem in 27 neuen deutschen Rekorden, davon zwei Weltrekorden und vier Europarekorden, widerspiegelte. Nicole Heidemann, die bei der DMS für die Waspo Nordhorn an den Start ging, sorgte dabei für den Höhepunkt mit zwei neuen Weltrekorden über 50m (0:32,12) und 200m Brust (2:32,17) sowie einem Europarekord über 100m Brust (1:10,16) in der AK 40. Dabei gelang ihr das Kunsttück, ihren eigenen noch aktuellen Europarekord in der AK 35 (2:35,15) zu unterbieten. Die vier Europarekorde wurden geschwommen von Karsten Dellbrügge (AK 60) über 800m (9:25,89) und 200m Freistil (2:10,49), von Bernd Horstmann (AK 80) über 100m Rücken (1:27,66) und Brigitte Merten (AK 75) über 400m Lagen (7:31,69), die mit dieser Bestmarke den Europarekord von Jane Asher (GB) aus dem Jahr 2006 unterbot. Alle Rekorde müssen noch von der FINA und der LEN bestätigt werden.Auch wenn die Eschborner*innen den Punkterückstand verkürzen konnten und sogar nach 16 Wettkämpfen auf 98 Punkte herankamen, siegte die SG Neukölln e.V. Berlin überzeugend mit 22.690 Punkten und feierte ihre 10. Deutsche Mannschaftsmeisterschaft! Herzlichen Glückwunsch!
Endstand
Platz | Mannschaft | Punkte |
1 | SG Neukölln e.V. Berlin | 22.690 |
2 | SCW Eschborn | 22.158 |
3 | Waspo Nordhorn | 20.680 |
4 | Berliner TSC | 20.019 |
5 | SG Dortmund | 19.743 |
6 | USV TU Dresden e.V. | 19.705 |
7 | Hamburger SC | 19.433 |
8 | TuS Bremen-Huchting/Blumenthal | 18.376 |
9 | SSF Bonn | 17.754 |
10 | SSV Leutzsch | 17.520 |
11 | TSV Quakenbrück | 17.518 |
12 | SG Heddesheim | 16.816 |
13 | WSV Spexer | 16.604 |
14 | SG Schwimmen Münster | 16.118 |
15 | SV Nikar Heidelberg | 16.018 |
Holger Erdniss und Ulrike Urbaniak von der Wettkampfabteilung Masterssport im DSV dankten abschließend allen Masters für ihre engagierte Teilnahme und dem Ausrichter des SG ACT/Baunatal für die Organisation und Durchführung der DMSM 2022.
Eine private Fotosammlung zur Veranstaltung findet sich hier.