Die Deutschen Meisterschaften der Masters über die langen Strecken in Halle/Saale unterstrichen einmal mehr die Philosophie „Auf einer Wellenlänge“, die die Mastersfamilie so auszeichnet. Trotz des frühen Zeitpunktes der Meisterschaften im Jahr 2023 hatten sich mit 535 Teilnehmer*innen mit 1.063 Einzelstarts und 88 Staffeln so viele wie lange nicht mehr gemeldet. Der SV Halle und die SSV 70 Halle-Neustadt organisierten mit viel Herzblut und großem ehrenamtlichen Engagement einen reibungslosen Ablauf. Alle gemeinsam sorgten an drei Wettkampftagen vor und hinter den Schwimmbadkulissen für Mastersfeeling pur, spannende Rennen, viele Top-Leistungen über alle Altersklassen verteilt und einen gelungenen Start in das Wettkampfjahr 2023.
Von den insgesamt 10 deutschen Rekorden und vier Europarekorden (die gleichzeitig auch als deutsche Rekorde in der Statistik geführt werden) wurden gleich zu Beginn des ersten Wettkampftages drei neue Europarekorde über 1500m Freistil geschwommen. Allen voran Werner Schnabel (USV TU Dresden) in der AK 85 in einer Zeit von 30:18,91; es folgten der amtierende Europameister Karsten Dellbrügge (AK 60, WSV Speyer) in 18:36,36 und auch zweitplatzierte Michael Kleiber (AK 60, SC Chemnitz von 1892) unterbot mit seiner Zeit in 18:47,42 ebenfalls den alten Europarekord. Die 4x200m Freistil-Staffel der SG Bayer in der Besetzung der Annett von Rekowski, Petra Blum, Birgit Reichelt und Claudia Thielemann schwammen in AK200-239 mit 10:16,92 zu einer neuen Europarekordzeit.
Doch die Rekorde waren nur die eine Seite dieser Meisterschaften. Die große Leistungsdichte der Masters zeigte sich in vielen engen und spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen, so unter anderem in den 16 Läufen bei den Herren und 19 bei den Damen über 400m Freistil. Zum Beispiel trennten in der AK 30 den Sieger Kevin Geiselhart (SG Siegen) und Zweitplatzierten Bastian Schorr (SG Bamberg) lediglich 3/100 Sekunden. Auch das familieninterne Duell der Spietzak-Zwillinge (AK 35, SG Heddesheim) ging denkbar knapp aus. Diesmal hatte Maren die Nase vorn und gewann mit 54/100 Sekunden die Goldmedaille vor ihrer Schwester Anna. Über die 400m Freistil waren auch die ältesten Teilnehmer *innen Helmut Butzmann (Union 1861 Schönbeck) mit JG 1933 in der AK 90 und Helga Reich (SC Wiking Herne 1921) mit JG 1936 in der AK 85 am Start. Sie schwamm darüber hinaus über 800m Freistil in 15:54,30 einen neuen deutschen Mastersrekord.
Mit Mehrfachstarts bewiesen auch viele Masters erneut ihre Vielseitigkeit, so zum Beispiel Claudia Thielemann (AK 55, SG Bayer), die ihre sechs Einzelstarts über 800m und 400m Freistil, über 400m Lagen, 200m Brust, Rücken und Schmetterling gewann und mit der Staffel über 4x200m Freistil einen Europarekord schwamm.
Großer Dank ging abschließend an die Ausrichter des SV Halle e.V. und des SSV70 Halle-Neustadt vertreten durch Klaus Dockhorn, Isolde König und Matthias Mitte. Sie haben sich nicht nur mit großem Engagement um den erfolgreichen Verlauf des Wettkampfes gekümmert, sondern sorgten mit einer Meisterschaftstorte, mit Präsenten in Form von kleinen und großen Sektflaschen und einem Sonderpreis für die punktstärkste Leistung über 1500m Freistil (gespendet von Klaus Dockhorn) für die besonderen Momente bei den Siegerehrungen. Offiziell verabschiedet wurde im Rahmen der Meisterschaften Isolde König (SV Halle e.V.), die sich über 30 Jahre für die Masters in verschiedenen Funktionen engagiert hat, zuletzt war sie verantwortlich für das Schwimmen in der Wettkampfabteilung Masters. Mit ihr verlässt großes Engagement und Wissen die Mastersfamilie; sie war und ist ein Urgestein des deutschen Masterssport. Eine Würdigung erfolgt noch an anderer Stelle.
Link zu den Ergebnissen und der Rekordübersicht https://www.dsv.de/masterssport/schwimmen/dm/
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Auf dem Foto die Europarekordhalterinnen der SG Bayer über 4x200m Freistil
Annett von Rekowski, Petra Blum, Claudia Thielemann und Birgit Reichelt
