Was für ein Vorlauf-Kracher von Aliena Schmidtke! Die Magdeburgerin, die in den USA trainiert, pulverisierte heute Morgen über 50m Schmetterling ihren Deutschen Rekord von den Deutschen Meisterschaften um dicke 27/100 Sekunden. Die neue Bestmarke steht nun bei 25.73 Sekunden. Damit zog die 24-Jährige als Vierte ins Halbfinale ein. Schmidtke hatte bereits am ersten Tag der Beckenwettbewerbe über 100m Schmetterling erstmals die Schallmauer von 58 Sekunden durchbrochen. Nun musste auch die 26-Sekunden-Marke über die halbe Distanz dran glauben. „Ich weiß gar nicht so genau, wie ich das hinbekommen habe. Über die Zeit hatte ich vorher gar nicht so viel nachgedacht. Ziel war es ins Halbfinale einzuziehen. Das Soll ist wohl erstmal erfüllt“, so Schmidtke schmunzelnd.
Ebenfalls ins Halbfinale mit einer guten Zeit ist Damian Wierling über 50m Freistil eingezogen. In glatt 22 Sekunden sprintete der Essener auf den elften Rang. Damit war er 6/100 Sekunden schneller als bei seinem Sieg bei den Deutschen Meisterschaften. Sollte er heute Abend in die Nähe seines Deutschen Rekords (21,81) schwimmen können, bestünde auch für ihn eine kleine Finalchance. „Die Erkältung ist jetzt weg, kein Brennen mehr in der Lunge, jetzt läuft es besser. Im Halbfinale will ich mich natürlich noch einmal steigern, aber die anderen Jungs können sicher auch noch eine Schippe drauf legen“, so der 21-Jährige, der in seinem Lauf direkt neben dem gleichaltrigen Caeleb Dressel startete. Der US-Amerikaner, frisch gebackener Weltmeister über 100m Freistil, brachte in 21,61 die zweitschnellste Zeit ins Wasser. Schneller war nur Bruno Fratus aus Brasilien (21,51).
Nur 30 Minuten später war Dressel wieder im Wasser und wieder zusammen mit einem Deutschen - diesmal allerdings über 100m Schmetterling und mit Marius Kusch (München). Dressel legte mit einer ganzen Sekunde Vorsprung die mit Abstand beste Vorlaufzeit hin und kam in 50.08 sogar bis auf 26/100 Sekunden an den Weltrekord von Michael Phelps heran. Kusch dagegen legte in 52,22 Sekunden eine solide Leistung hin, mit der er sich auf Rang 22 platzierte. Etwas enttäuscht über sein Abschneiden bei dieser WM zeigte sich Kusch, der in den USA an der Queens University studiert und trainiert, nach seinem Rennen: „Natürlich hatte ich mir mehr erhofft. Mehr war heute leider nicht drin. Ich habe mein Bestes gegeben. Es hat trotzdem Spaß gemacht hier zu schwimmen. Schade, dass ich nicht schneller war und mein Ziel, ins Halbfinale einzuziehen, verpasst habe.“
13. wurde in den Vorläufen über 200m Rücken Lisa Graf (Neukölln). Sie benötigte bei ihrem ersten Einzelstart bei dieser WM für die vier Bahnen 2:10.10 und steht damit als dritte Deutsche heute Abend im Halbfinale. Ihre Analyse nach dem Rennen lässt hoffen: „Die ersten 100m bin ich etwas zu schnell angegangen, aber danach war alles kontrolliert, da ich auf der Anzeigetafel sehen konnte, wo ich liege. Heute Abend kann ich sicherlich noch zulegen. Generell geht es bei mir abends immer leichter.“
Enttäuschung gab es im deutschen Team dann über das Abschneiden der 4x200m Freistil der Männer. Philip Heintz (Heidelberg), Poul Zellmann (Essen), Clemens Rapp (Neckarsulm) und Jacob Heidtmann (Elmshorn) verpassten als Neunte in 7:11.03 den Einzug ins Finale um 0,5 Sekunden.
Trotzdem endete der heutige Vorlaufabschnitt positiv, denn Celine Rieder (Saarbrücken) wurde über 800m Freistil in 8:34,16 hervorragende Elfte. Zu ihrem ersten WM-Finale fehlten der 16-Jährigen nur 3,5 Sekunden, zu ihrer Bestzeit von den Deutschen Meisterschaften nur 1,13 Sekunden. Rieder hatte am Montag bereits mit einem zwölften Platz über 1500m Freistil geglänzt.
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(LE)