Sven Schwarz wandelt zwischen den Welten. Der Langstreckenkrauler aus Hannover hatte bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften im November im Heckwasser von Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock mit einem Junioren-Weltrekord über 800m (7:36,00 Minuten) aufhorchen lassen, im Dezember dann bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Glasgow sein internationales Debüt im Rampenlicht des Erwachsenbereichs bestritten - und das mit Platz sechs über 1500m Freistil durchaus beeindruckend. „Glasgow war eine tolle Erfahrung“, erinnert sich der 17-Jährige, der am Monatsende volljährig wird.
Die Trainer im Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) sehen Schwarz als Kandidat für die Olympischen Spiele 2024 und 2028, am kommenden Wochenende wird für ihn aber erst einmal alles wieder eine Nummer kleiner als zuletzt in Schottland. „Sven in black“ (so lautet sein Name auf Instagram) macht sich mit 520 anderen Schwimmer*innen aus den Jugendbereichen A B, C und D (also aus den Jahrgängen 2002 bis 2008) auf nach Wuppertal, wo am Samstag (ab 13:30 Uhr) und Sonntag (09:30 Uhr) das Bundesfinale im Deutschen Mannschaftswettbewerb Schwimmen der Jugend (DMSJ) stattfindet.
Auch wenn dabei in der ehrwürdigen Schwimmoper dann keine TV-Kameras stehen, freut sich Schwarz auf dieses Event. „Die DMSJ-Wettkämpfe haben für mich einen ganz besonderen Reiz. Hier wird Schwimmen nämlich als Mannschaftssport wahrgenommen. Ich liebe dieses bei uns so seltene Feeling, dass jeder im Team gebraucht wird und man nur zusammen Erfolg haben kann“, erzählt Schwarz. Geschwommen werden in diesem Wettbewerb ausschließlich Staffeln über 4x100m in allen vier Stilarten und dazu noch eine Lagen-Staffel. Sieger wird der Verein mit der kürzesten aller addierten Zeiten. „Es geht immer sehr stimmungsvoll und laut zu beim DMSJ-Finale, auch gibt es viel Eltern-Unterstützung. Die Vereine können sich hier auch in ihrer Breite bestens präsentieren“, schwärmt Nachwuchs-Bundestrainer Carsten Gooßes. Schon unter seiner Vorgängerin Beate Ludewig war es Tradition geworden, dass sich die Teams für die Siegerehrung ausgefallene Kostüme mitbringen: „Auch das hat dazu beigetragen, dass alle heiß auf diesen Wettkampf sind“, so die Berlinerin.
Auch Schwarz hofft auf Fotos bei der Siegerehrung. Obwohl sich seine Mannschaft von den Wassersportfreunden 98 nur mit der sechstbesten Vorkampf-Zeit gerade noch so als letztes Team für das Bundesfinale der Jugend A qualifizieren konnte (nur in Jugend C und D sind jeweils 12 Teams dabei), dürfte in Wuppertal etwas mehr möglich sein. „Vor zwei Jahren haben wir gewonnen und im Vorjahr waren wir Zweiter, deswegen setzen wir uns auch diesmal hohe Ziele“, erklärte Schwarz: „Und wir haben ja noch Reserven, weil Markus Kriks und ich den Vorkampf nicht mitmachen konnten.“ Schwarz will jedenfalls gleich vier Waspo-Staffeln (außer Rücken) zu schnelleren Zeiten verhelfen, bevor er die Welt des DMSJ-Bereichs verlässt und endgültig in Richtung Olympia abbiegt.
Hier finden Sie die am Bundesfinale DMSJ teilnehmenden Vereine.
Hier finden Sie die Veranstaltungsseite samt Live-Ergebnissen.
