Schwimmabzeichen

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Hier finden Sie eine Übersicht der vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) angebotenen offiziellen Schwimmabzeichen, wie zum Beispiel dem Frühschwimmer-Abzeichen "Seepferdchen", sowie deren Leistungsanforderungen.

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„Ich sage jede in unserer Macht stehende Unterstützung zu“

Interview
15.04.2020 Kategorie: Schwimmen, Wasserspringen, Synchronschwimmen, Verband, Freiwasser, Wasserball

©Jo Kleindl

Seit Herbst 2018 ist Thomas Kurschilgen als Direktor Leistungssport im Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) tätig. Als ranghöchster hauptamtlicher DSV-Mitarbeiter hat der 59-Jährige in Zeiten der Coronavirus-Krise besondere Herausforderungen zu meistern. Ein Gespräch über Heimholaktionen für Sportler*innen, Verschiebungen wichtiger Wettkämpfe und finanzielle Folgen.

Herr Kurschilgen, wenn Sie in ein paar Jahren einmal an 2020 und diese Coronavirus-Pandemie zurückdenken, woran werden Sie sich dann wahrscheinlich am ehesten erinnern?
Thomas Kurschligen:
Nicht nur der Sport, sondern das ganze Leben in unserem Land hat sich in den vergangenen Wochen dramatisch verändert. Unsere Gesellschaft insgesamt, unser soziales und sportliches Miteinander wird auf eine harte Probe gestellt. Eine Herausforderung wie nie zuvor in den zurückliegenden Jahrzehnten, bei der solidarisches Handeln im besonderen Maße gefordert war und ist. In dieser Phase hat sich der DSV mit seinen Mitgliedern und Mitarbeiter*innen geschlossen und als Einheit aufgestellt, besonnen und weitblickend agiert: Mit der Einrichtung einer Taskforce und ihrer Vernetzung zu weiteren Gremien und Experten haben wir effektive Strukturen geschaffen, um die negativen ökonomischen und sportlichen Folgen auf ein Mindestmaß zu begrenzen.

Sie haben als Sportfunktionär schon eine Menge erlebt, aber eine Verschiebung der Olympischen Spiele schien sicher auch für Sie bis vor Kurzem unvorstellbar, oder?
Thomas Kurschligen:
Als junger Mensch habe ich die Absage der Spiele 1980 erlebt, hatte Freunde im Spitzensport, für die der Traum von Olympia zerstört wurde. Insofern habe ich eine ähnliche außergewöhnliche Situation erlebt, wenn auch nicht persönlich als Athlet. Diese Coronavirus-Pandemie erfordert vielfach schnelle, angemessene Entscheidungen und wir alle müssen uns ständig anpassen und lernfähig bleiben. Als andere noch die öffentliche Diskussion über eine Verschiebung der Spiele unterbunden haben, war mir klar, dass es zu Veränderungen kommen wird. Insofern haben wir bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt auf eine schnelle Entscheidung des IOC gedrängt - und ich bin froh, dass unsere Athleten*innen, die Taskforce und der DSV-Vorstand sich mittels Umfragen und Gesprächen dazu schnell und konstruktiv ausgetauscht haben. Damit wurde sowohl Vertrauen als auch der Konsens geschaffen, sich öffentlich gemeinsam für die Verschiebung der Olympischen Spiele auszusprechen.

Florian Wellbrock oder Sarah Köhler gaben wie auch viele andere Spitzensportler*innen zu, dass sie an der Olympia-Verschiebung ganz schön zu knabbern haben. Wie sehr sorgen Sie sich um die Athlet*innen im DSV, die durch die Verschiebung „von einem Hochgeschwindigkeitszug plötzlich abgesprungen sind“, wie es ein IAT-Wissenschaftler bezeichnete?
Thomas Kurschligen:
Ich bin mir sehr bewusst darüber, dass hier Lebensträume geplatzt sind, auf deren Erfüllung jahrelang hingearbeitet worden ist und urplötzlich sind all die gewissenhaft erstellten Pläne nichts mehr wert. Bildlich gesprochen ist ein Stecker gezogen worden und die Energie ist weg. Dabei sind sicherlich ganz unterschiedliche Gefühlslagen auszumachen. So schwer es aber auch jeder Sportlerin und jedem Sportler fällt, die mentale Einstellung spielt jetzt eine ganz wichtige Rolle. Wer den Schalter umlegen kann, den entglittenen Chancen nicht zu lange nachtrauert und das Problem in eine neue Chance umlenken kann, der befindet sich auf einem besseren und vor allem erfolgreichen Weg. Daher hat die sportpsychologische Betreuung jetzt erst recht eine wichtige Funktion. Wir haben eine Hotline für psychologische Betreuung eingerichtet und unsere Expert*innen können mit dem Blick von außen unsere Athleten*innen unterstützen.

Selbst Ironman-Triathlon-Siegerin Anne Haug sagte dieser Tage, dass Schwimmen im Training einfach nicht zu simulieren ist. Wie wichtig ist es, dass die Top-Athleten Sondergenehmigungen dafür erhalten, wenn medizinisch vertretbar?
Thomas Kurschligen:
Bei dieser Pandemie stehen Gesundheit und die Eindämmung sowohl der Infektion als auch der gesundheitlichen, sozialen und ökonomischen Folgen stets im Vordergrund. Aber wir müssen auch im Sport Szenarien für eine Exit-Strategie zur schrittweisen Rückkehr in die Normalität nach festen Regeln entwickeln. Mit der Verschiebung der Olympischen Spiele um ein Jahr ist ein erster Fixpunkt für den internationalen Sportkalender gegeben. Insofern bedarf es für alle olympischen Sommersportarten konstruktiver Überlegungen, wie unseren Athlet*innen ein Zugang zu den Trainingsstätten ermöglicht werden kann. Daran werden wir uns natürlich beteiligen und arbeiten.

Trotz Verschiebung der Spiele bleibt derzeit noch vieles unklar für den weiteren Jahresverlauf, der DSV hat alle Veranstaltungen im Mai und Juni bereits verschoben. Wann wird man wissen, wie es weitergeht?
Thomas Kurschligen:
Diese Entscheidungen wurden sehr sorgsam abgewogen, in unserer Taskforce besprochen und mit den weiteren Gremien abgestimmt. Wir haben zudem mit unserer Athletenvertretung über die vielen Veränderungen, die sich aus der aktuellen Situation und der Verschiebung der Spiele ergeben, diskutiert. Auf allen Ebenen des Verbandes haben wir ausnahmslos Verständnis gespürt. Ich bin kein Prophet und es ist aktuell noch schwierig zu sagen, wie es weitergeht - aber wir werden in den kommenden Wochen gemeinsam mit unserer Agentur Rough Water& GmbH ein Konzept für das vierte Quartal des Jahres entwickeln, wie und wo wir den deutschen Schwimmsport in Spitze und Breite an einem Ort zusammenführen können.

Auch wurden die Nominierungskriterien für 2020 zuletzt komplett außer Kraft gesetzt? Warum wurde das gemacht und was heißt das genau?
Thomas Kurschligen:
Es versteht sich von selbst, dass die sportartspezifischen Kriterien zu den Olympischen Spielen in der bestehenden Form keinen Bestand mehr haben können. Ebenso verhält es sich mit unseren nationalen Nominierungskriterien, da nahezu der gesamte internationale Wettkampfkalender „on hold“ gesetzt worden ist. Mit unserer Athletenvertretung haben wir besprochen, dass wir uns beim Deutschen Olympischen Sportbund dafür einsetzen werden, dass die Athlet*innen, die sich auf Grundlage der aktuell veröffentlichten nationalen sportartspezifischen Nominierungskriterien bereits für die Olympischen Spiele 2020 qualifiziert hatten, dem DOSB auch in 2021 zur Nominierung vorgeschlagen werden können.

Welche finanziellen Auswirkungen hat die Krise auf den Verband?
Thomas Kurschligen:
Zunächst einmal haben wir von Beginn an Wege und Schritte eingeleitet, um den DSV zu schützen und den möglichen ökonomischen Schaden zu begrenzen. Im Leistungssport stehen die finanziellen Mittel des Bundes für 2020 uneingeschränkt zur Verfügung. Die durchaus kostenintensive Rückholaktion der Nationalmannschaftsathlet*innen aus den Trainingslagern in Spanien und weiteren Ländern werden wir kompensieren können, ebenso die Absage bereits gebuchter Wettbewerbe und Qualifikationen. Mit Blick auf 2021 kann die Situation anders ausschauen. Auch vor diesem Hintergrund plädiert der DSV für eine Verschiebung der Schwimm-WM in das Jahr 2022. Für das hauptberufliche Leistungsportpersonal werden die Fördermittel im bestehenden Volumen weitergeführt. Aber es braucht in den kommenden Wochen ein von allen Beteiligten angemessenes Verhalten, damit diese Situation weiterhin bestehen bleibt.

Und wie sieht es außerhalb des Leistungssports aus?
Thomas Kurschligen:
Wir können im ordentlichen Haushalt auf ein solides Einnahmenfundament bauen und versuchen, durch ein der Situation angepasstes Kostenmanagement unseren Haushalt in 2020 ausgeglichen zu gestalten. Es würde zu Einnahmeausfällen kommen, wenn z.B. für dieses Jahr geplante Veranstaltungen nicht mehr durchgeführt werden können. Diese nicht gewünschten Szenarien müssen in Anbetracht der aktuellen Situation natürlich in unseren Haushaltsplänen vorsorglich berücksichtigt werden. Im Grundsatz ist es jedoch – und so geht es doch momentan nahezu jeder Organisation - weiterhin schwer, ohne konkrete Anhaltspunkte, wie lange die Pandemie noch andauert, alle ökonomischen Folgen genau zu definieren. Wir werden die Situation weiterhin genau beobachten, uns beraten und bestmöglich darauf vorbereiten.

Was wünschen Sie sich für die nächsten Wochen und Monate im DSV?
Thomas Kurschligen:
Die aktuelle Situation ist nach wie vor ernst, bedrohlich und offen. Vieles wird in den nächsten Wochen davon abhängen, wie diszipliniert sich jede und jeder Einzelne verhält, wie verantwortungsvoll sie oder er als Funktionsträger innerhalb des DSV ihren oder seinen Aufgaben nachkommt. Bisher hat sich unser Verband in besonderer Weise als solidarische Gemeinschaft verhalten und in einem dynamischen Prozess, bei dem täglich schwierige Entscheidungen anstehen, im Konsens gezeigt. Ich wünsche mir von allen Beteiligten im Haupt- und Ehrenamt gleichermaßen, dass wir bei den weiter anstehenden Herausforderungen angemessen agieren. Unseren Athlet*innen und Trainer*innen sage ich jede in unserer Macht stehende Unterstützung zu. Denn wenn es ihnen gelingt, diese Krise zu bestehen, dann werden viele von den später anstehenden sportlichen Prüfungen gut zu meistern sein. Dann nämlich haben alle bereits gelernt, mit einer extrem schwierigen Situation umzugehen.

 

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